2. Juli 2007 |
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Die Komplettierung der Fachwerkonstruktion kommt durch die Zimmerer gut voran. Für das Ausmauern der Gefache werden gleichzeitig weitere Vorbereitungen getroffen. Ziegel werden zugeschnitten und bereits nach oben transportiert. In der Bauberatung wird der Ablauf der Arbeiten beim Aufsetzen der Dachhaube präzisiert. Zeiten für die Befüllung der Turmkugel und für den Richtspruch werden festgelegt. Die Öffentlichkeit soll jetzt informiert werden, die vielen Nachfragen zahlreicher Woldegker sollen endlich eine Antwort erhalten! In der Beratung kommt Vorfreude auf dieses Ereignis auf! Am Nachmittag müssen alle Handwerker die Baustelle fluchtartig wegen eines heftigen Regens verlassen.
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3. Juli 2007 |
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4. Juli 2007 |
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9. Juli 2007 |
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Der eingetretenen Pause und dem ständigen Regenwetter entsprechend wird am Vormittag ein Regenschutz über das Fachwerk gespannt. Wir rechnen mit mehreren Tagen Stillstand. Am Nachmittag treffen sich die Verantwortlichen in der wöchentlichen Bauberatung. Sie hat heute nur ein Thema: die kleinen, aber folgenschweren Risse. Nach ersten Begutachtungen der Schäden durch Spezialisten, ist es am wahrscheinlichsten, dass die großen Bauteile sich beim Eintauchen in das Zinkbad zu unterschiedlich erwärmt haben. Die Spannungen haben sich Luft machen müssen. In beiden Teilen an der gleichen Stelle! Nach langer Diskussion und unter Hinzuziehung des Prüfstatikers wird eine Sanierung der Risse abgelehnt. Zu ungewiss bliebe die innere Beschaffenheit des Stahls auch außerhalb der Rissbereiche. Die gesamte Ebene muss erneut gefertigt werden. Die Firma sagt eine umgehende Umsetzung zu. Auf eine Verzinkung wird nun verzichtet. Außerdem wird auf die Schwierigkeit hingewiesen, dass die Ebene nicht mehr auseinandergeschraubt werden kann, weil die Fachwerkbalken einige Schraubenköpfe von außen verdecken. So muss die gesamte Ebene in einem Stück demontiert werden. Entsprechend muss die neue Konstruktion auf dem Boden zusammengesetzt werden. Sie kann nur komplett gehoben und eingebaut werden. Kein leichtes Unterfangen! Ein Eingriff in das fertig gestellte Fachwerk erscheint aber mit noch viel höheren Risiken behaftet zu sein. Eine neue Terminkette für die Turmhelmmontage wird vorgedacht, muss aber noch abgestimmt werden.
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12. Juli 2007 |
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Eigentlich wäre heute der Tag X gewesen. Nun war es lediglich für die Maurer möglich, die Lücken in der Namenswand mit weiteren Spendersteinen auszumauern. Sie ist jetzt vollendet. Die Spendenaktion geht dennoch weiter. Für alle weiteren Steine soll je nach der Anzahl zum Schluss in der Namensstube eine Möglichkeit gefunden werden, sie ebenfalls zu zeigen. - Hinter den Kulissen wurde heute um einen neuen Termin gerungen. Wann kann die Dachhaube aufgesetzt werden? Noch gibt es nur Vorstellungen, die unter Vorbehalt genannt werden. Das Spiel beginnt von vorne. In der Stahlbaufirma wird angestrengt an der Neukonstruktion der Bauteile ›Ebene 20 m‹ gearbeitet.
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17. Juli 2007 |
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Abweichend fand die wöchentliche Bauberatung erst heute, am Dienstag statt. Die beteiligten Firmen haben ihre Termine jetzt so weit abgestimmt, dass das Richtfest neu festgelegt werden kann. Unter der Voraussetzung windstillen Wetters wird es nun am Donnerstag, 26. Juli sein. Noch einmal wurden alle Absperrungen durchgesprochen, der schon früher erarbeitete zeitliche Ablauf bestätigt und der festliche Rahmen abgesprochen. Demnach kann der Autokran in den frühen Morgenstunden erwartet werden. Bis etwa 10:00 Uhr soll er einsatzbereit sein. Zu Beginn der Arbeiten sollen die Schatullen der Turmkugel mit Dokumenten befüllt werden. Für das Heben und Aufsetzen der Dachhaube ist die Zeit bis etwa 12:00 Uhr vorgesehen. Dann erfolgt der Richtspruch der Zimmerleute. Anschließend wird die Bekrönung vom Krankorb aus montiert. Wir hoffen, dass alle bis dahin notwendigen Arbeiten wie geplant ausgeführt werden können. Dann steht diesem großen Augenblick nichts mehr im Wege. Die Einladungen wurden heute im Anschluss an die Beratung verschickt! Über diesen Kreis hinaus rechnen wir mit einer großen Zahl von Schaulustigen.
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18. Juli 2007 |
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Die Konstruktion ist nicht zum Auseinanderschrauben gemacht! Diese Erfahrung beschäftigte die Stahlbauer heute sehr intensiv. Ihre Aufgabe war es, die schadhaften Stahlteile der ›Ebene 20 m‹ aus ihren Verbindungen zu lösen und zum Herausheben vorzubereiten. Nur mit einem starken Hub gelang es millimeterweise. Mehrfach musste an den einzelnen Punkten angesetzt werden, bis die Rundzapfen sich aus den Leimbindern herausgehoben hatten.
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19. Juli 2007 |
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20. Juli 2007 |
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Die Verbindung zwischen Stahl und Holz wird auf der ›Ebene 20 m‹ wiederhergestellt. Damit ist der Rückstand aufgeholt und das neue Teil fest eingebaut. Die Prenzlauer Denkmalpflege hatte auf die Möglichkeit zur Wiederaufnahme der Maurerarbeiten an den Gefachen bereits dringend gewartet. An zwei Seiten zugleich beginnen sie und kommen gut voran. Sowohl die Ziegel als auch die Dreikantleisten sind bereits weitgehend vorbereitet. Leider sind von unten die Fortschritte kaum zu sehen. Die Planen gegen Regen und direkte Sonneneinstrahlung versperren auch den Blick.
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21. Juli 2007 |
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Bis Mittag nutzen die Maurer auch den Sonnabend.
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23. Juli 2007 |
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24. Juli 2007 |
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25. Juli 2007 |
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Letzte Handgriffe werden zur Vorbereitung getätigt. Für den Kran müssen einige Aufschüttungen vorgenommen werden. Die Zimmerer haben die Deckenbalken geliefert und zum größten Teil bereits auf den Turm gesetzt. Noch kann die Decke nicht gelegt werden, weil die Aussteifungen an den Fußpunkten der Dachkonstruktion für die Transportphase unerlässlich sind. Die Maurer haben kontinuierlich an den Gefachen weitergearbeitet. Beinahe alle konnten fertig gestellt werden. Die Absperrungen im Goldberg sind ausgeführt, und auch die Vorbereitungen im Pfarrgarten für das Richtfest erfolgt. Die beiden jungen Störche aus dem Kirchennest haben erste Flugversuche absolviert. - Am Abend schaut noch manch ein Woldegker am Bauplatz vorbei. Es ist die letzte Gelegenheit, das Nebeneinander von Kirche und Turm in Augenschein zu nehmen.
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26. Juli 2007 |
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Der Tag beginnt früh. Noch vor 7 Uhr ist die Vorhut der Kranmannschaft am Ort des Geschehens. Zunächst muss mit dicken Bohlen das Gefälle des Goldbergs weiter ausgeglichen werden. Mit Hilfe eines kleineren Krans werden sie ausgelegt, ehe dann der 300-Tonne-Kran an seine Position gebracht werden kann. Sein Ausrichten und Komplettieren nimmt einige Zeit in Anspruch. Zwei 12-Tonnen-Gegengewichte werden herangebracht und montiert. Ebenso die gesamte Seilwickelvorrichtung, die ebenfalls manche Tonne auf die Waage bringt. Mittlerweile treffen die anderen Gewerke ein, die an den Arbeiten beteiligt sein werden. Auch erste Zuschauer kommen vorbei. Die Stahlbauer haben die Traverse mitgebracht, die nun vorbereitet wird. Der mächtige Kranarm ist mittlerweile ausgefahren. Das Wetter verspricht mitzuspielen und lockt die Woldegker und Gäste zusätzlich. Kurz vor 10 Uhr wird auch die Bekrönung angeliefert. Sie ist noch in Watte gepackt, kann aber zumindest ihre Größe gut zeigen. Bischof Hermann Beste aus Schwerin und auch Domine Boukes und die Familien van der Hoop und Poortinga aus der niederländischen Partnerkirchgemeinde Damwoude haben weite Wege nicht gescheut!
Nun werden am Fuß der Turmhaube die letzten Schrauben gelöst, und das Heben beginnt. Langsam schwebt die gesamte Konstruktion in die Höhe und wird gemächlich in Richtung Kirche geschwenkt. Das sind ergreifende Minuten, in denen nicht alle Augen trocken bleiben können. Zu lange haben die Woldegker darauf gewartet! Erstaunlich schnell und ohne jegliches Schwanken kommt das riesige Bauteil seinem Standort näher. Der Kranarm ist in seiner gesamten Länge von 60 Metern ausgefahren. Auf dem Turm haben sich die Zimmerleute verteilt, um die relevanten Punkte in Augenschein nehmen zu können. Mit aller Konzentration wird der Kranführer eingewiesen, und bedächtig wird die Haube abgesenkt bis sie in den acht Fußpunkten an ihrem Ort steht. Noch wird sie durch die Seile gehalten, aber innerhalb einer Viertelstunde haben sich die bisherige Gestalt der Kirche und die gewohnte Silhouette Woldegks verändert. Während die Zimmerleute damit beschäftigt sind, erste Verbindungen zu verbolzen, machen sich Erleichterung und Freude breit. In präziser Weise hat das Aufsetzen des Turms funktioniert. Als wenig später die Halteseile erschlaffen und herabgelassen werden, spenden alle Anwesenden freudigen und anerkennenden Applaus. Propst Eckhard Kändler beglückwünscht stellvertretend für alle Woldegker Bürger Herrn Egon Kandler, der über Jahre hinweg all seine Kraft diesem Vorhaben gewidmet hat, und Zimmerermeister und Firmeninhaber Wolfgang Hicke zur gelungenen Ausführung. Ihre Freude drücken ebenfalls Bischof Hermann Beste und Bürgermeister Dr. Ernst-Jürgen Lode aus. Zünftig bringt Wolfgang Hicke den Richtspruch dar und lässt ein geleertes Sektglas am Boden zerschellen: »Ich heb das Glas und ruf: Wohlan, die Zimmererarbeit ist getan, mög' Gott den Segen geben.«
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27. Juli 2007 |
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Die Arbeiten müssen bis zum Einweihungstermin zügig vorangehen, auch wenn die gestrigen Ereignisse sicherlich den emotionalen Höhepunkt des Baugeschehens darstellen. Heute vervollständigen die Zimmerleute alle Befestigungen der Turmhaube. Außerdem beginnen sie, die Deckenbohlen zu verlegen und zu verschrauben.
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30. Juli 2007 |
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Das Verlegen der Deckenbalken kann abgeschlossen werden. Die Voraussetzung zum Stellen eines Innengerüsts ist damit gegeben. Die Konstruktion wird sofort begonnen. Auch die Maurer sind auf der Baustelle und widmen sich wieder dem Ausmauern der Gefache.
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31. Juli 2007 |
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Die Gerüstbauer und Maurer setzen ihre Arbeiten fort. Die Schwellenbalken werden eingepasst, das Ausmauern der Gefache im unteren Teil beendet.
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weiter zum august
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