Corona und die Schaukästen

Die Zeiten sind nicht immer einfach und „Nichts war wie immer…“ – das zeigten uns die letzten zwei Jahre. Wir mussten lernen, wie plötzlich lange vorbereitete Veranstaltungen, Feste und Konzerte ausfallen können: All die Mühe der Planung und Vorbereitung war dahin.
Die Bestückung der Schaukästen an Kirche und Pfarrhaus liegt meist in den Händen der Küster, so ist es auch in der Kirchengemeinde Crivitz. Gerne arbeite ich mit meiner Kollegin im Gemeindebüro und mit meinem ehrenamtlichen Küster Axel zusammen. Wir suchen gemeinsam Plakate heraus, die Monats- und Wochensprüche, die Monatsliste der Veranstaltungen, naja was eben so anliegt. Ich finde es schlimm, wenn Schaukästen nicht aktuell sind oder Plakate, die abgelaufen sind, noch ewig hängen.
Wir blicken zurück: 2020 – ein neues Jahr; wir wollten einladen zu Gottesdiensten, Taufen, Konfirmationen, allen Festen und viel Musik. Plakate wurden gedruckt, Bilder herausgesucht – ruckzuck war der Schaukasten voll – geschafft – fertig!
Der Februar kam, mit ihm Corona, die Zahlen stiegen. Nun wurde der Schaukasten wieder geöffnet, Plakate herausgenommen, überklebt mit „Leider abgesagt“, „Fällt leider aus“, verschoben auf später. Aber „später“ kam es noch schlimmer, sogar die Gottesdienste wurden abgesagt. Es gab Predigten zum Mitnehmen oder im Internet. Einsam standen die Jahreslosung und unsere Kontaktdaten im Schaukasten. „Wir hatten die Nase voll!“, es machte keinen Spaß mehr. Etwas Positives, etwas Hoffnungsvolles musste her. Da habe ich gebastelt und geklebt wie zu Schulzeiten: WANDZEITUNG, Bilder mit Licht, frischem Grün, Sprüchen von Neubeginn, Mut und Geduld. In der Karwoche habe ich den Schaukasten jeden Tag neu bestückt. Dazu fiel mir ein Gedicht ein, das man eigentlich noch weiter reimen könnte, denn diese besondere Zeit ist immer noch nicht vorbei.
CORONA – PANDEMIE
Corona beherrscht im Moment unser Leben,
Als würde es „Nichts“ Schöneres geben.
Von März bis Dezember, die Monate laufen,
Da gabs kein Shoppen, nur „Essen“ zu kaufen.
Mit Familie oder Freunden durfte man nichts machen,
So allmählich kann da keiner mehr lachen.
Keine Kontakte und Abstand halten,
Alle wünschen sich, es wäre beim Alten.
Selbst zu Weihnachten, dem heiligen Fest,
Konnten viele nicht nach Haus ins Familiennest.
Nun geht es so weiter, schon das zweite Jahr,
Mit Masken rumlaufen, wie sonderbar.
Kein Frohsinn, kein Tanzen, kein Konzert gibt es mehr.
Die Schulen, Theater, selbst Kirchen bleiben leer.
Homeoffice ist das aktuelle Wort.
Wer kann, braucht zur Arbeit gar nicht fort.
Es wird viel gefuttert und ferngesehen,
Was wir heut an den Pfunden sehen.
Maßnahmen gibt es, wir halten uns dran.
Man wird geimpft. Wer kommt wann dran?
Jetzt haben wir Sommer, die Leute wollen ans Meer,
Wir hoffen, nun kommt die Normalität wieder her.
Kaffee im Garten, fast wie gewohnt
Beten wir, dass auch die Delta– Variante uns alle verschont.
Simona Niemann, Crivitz im Sommer 2021
Bleibt weiter geduldig, hoffnungsvoll und gut behütet!
Simona Niemann, Küsterin aus Crivitz