Herbst 1989 in der DDR Leipziger Bürgerarchiv erstellt Revolutions-Datenbank
Eine Internet-Datenbank zum Herbst 1989 in der DDR hat das Leipziger Bürgerarchiv erstellt. Insgesamt 3.310 öffentlichkeitswirksame politische Aktivitäten seien für den Zeitraum vom 13. August 1989 bis zum 30. April 1990 registriert worden, teilte das Archiv. Dazu zählten Demonstrationen, Kundgebungen, Mahnwachen, Besetzungen bis hin zu Warnstreiks in 549 Gemeinden und Städten der ehemaligen DDR.
Die meisten (1.083) Aktivitäten entfielen auf die drei sächsischen Bezirke, aus denen der spätere Freistaat Sachsen hervorging. Der Internet-Nutzer bekommt eine Übersicht über alle Orte oder könne auch gezielt nach einem Ort suchen, hieß es. Angeboten werde zudem eine gedruckte "Revolutionskarte" im Format A 1 mit den politischen Aktivitäten. Das Angebot richte sich vor allem an Schulen, Aufarbeitungsinitiativen oder politisch Interessierte, hieß es. Ergänzt wird die Revolutionskarte mit zwölf Fotos von Demonstrationen.
In der Wahrnehmung zum Herbst 1989 in der DDR seien vor allem Demonstrationen in Berlin, Leipzig und Dresden in Erinnerung geblieben, sagte Archivleiterin. Von den Aktivitäten in den vielen anderen Städten und Gemeinden sei bis heute vergleichsweise wenig bekannt. Da diese Revolution aber nur durch die flächendeckenden Proteste im ganzen Land erfolgreich sein konnte, sei diese Datenbank mit Karte erarbeitet worden. Das Projekt wurde vom Sächsischen Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR in Dresden unterstützt.
Quelle: epd