Zur Kirchengemeinde Bodstedt-Flemendorf-Kenz (Landkreis Vorpommern-Rügen) gehören die Ortsteile Kenz (Kirche St. Marien), Divitz, Frauendorf, Kindshagen, Löbnitz, Redebas, Rubitz, Saatel, Wobbelkow, Wobbelkow-Ausbau und Bodstedt (Kirche St. Ewald), Fuhlendorf, Gut Glück, Pruchten und Flemendorf (Kirche St. Marien), Dabitz, Groß Kordshagen, Küstrow, Neu Bartelshagen, Zipke und Zühlendorf.

KENZ
Die ehemalige Wallfahrtskirche Sankt Marien Kenz wurde um 1398 unweit einer heilkräftigen Quelle als Wallfahrtskirche im Stil der Backsteingotik auf einem Feldsteinsockel errichtet. Kenz entwickelte sich dank der Quelle im 15. Jahrhundert zum meistbesuchten Wallfahrtsort Vorpommerns und wurde im 18. Jahrhundert Kurort. Das achteckige Brunnenhaus, das von etwa 1760 bis 1870 über dem Brunnen stand, wurde 2003 nach dem historischen Vorbild wiedererrichtet.
Die Ausstattung der Kirche ist im wesentlichen aus gotischer und barocker Zeit. Ins Auge fallen zunächst die wertvollen Glasmalereien in den sechs Chorfenstern (um 1430). Sie zeigen Gestalten aus der Bibel und der pommerschen Geschichte, Szenen aus dem Marienleben sowie Wappen und Architektur und stellen den größten Bestand mittelalterlicher Glasmalerei in Mecklenburg-Vorpommern dar. Außergewöhnlich ist das aufklappbare hölzerne Grabmal (um 1410) des Herzogs Barnim VI. von Pommern-Wolgast, der 1405 an der Pest starb und auf seinen Wunsch in der Kenzer Kirche begraben wurde. An ihn erinnert auch ein 1603 von Herzog Philipp II. gestiftetes Kalkstein-Epitaph. Sehenswert sind ferner ein Triumphkreuz (14. Jahrhundert), Altaraufsatz und Kanzel von Thomas Phalert (um 1695), hörenswert ist die zweimanualige Orgel mit 15 Registern, die 1847 von Johann Friedrich Schulze aus Paulinzella (Thüringen) gebaut wurde und im Sommer auch zu Konzerten erklingt.

FLEMENDORF: Sankt-Marien-Kirche
Die Flemendorfer Kirche wurde um 1380 als schlichte gotische Backsteinkirche auf einem Feldsteinsockel erbaut. Auffällig ist ihr weitgefächerter 7 / 12 -Chorabschluß und der niedrige Turm, dessen heutige Gestalt aus dem 19. Jahrhundert stammt. Die Innenausstattung umfaßt Stücke aller Stilrichtungen:
Aus spätgotischer Zeit blieben Teile der Wandmalereien (z. B. Christophorus, Kreuztragung), ein Sakramentshaus, ein Kruzifix, ein Madonnenrelief sowie eine Heiligenfigur erhalten.
Besonders schön ist das spätgotische Sippenbild (um 1515) im barocken Altaraufsatz. Es zeigt im Zentrum die Hl. Anna selbdritt (mit der Jungfrau Maria und dem Jesuskind), im Hintergrund ihre drei Ehemänner und die Ehemänner ihrer drei Töchter; neben ihr stehen die beiden anderen Töchter, und zu ihren Füßen spielen deren Kinder. Oben thront Gott Vater über seinem Sohn und dem Heiligen Geist. Vorn kniet die Stifterfamilie Heinlein aus Rothe (vermutlich Rodde bei Nehringen), die das Bild zum Gedächtnis an Engelhard Ehrenfried und Apolonia Heinlein (beide gest. 1513) anfertigen ließ.
Im 16. und 17. Jahrhundert wurden die hölzernen Epitaphien, im 18. Jahrhundert der Altaraufsatz und der schwebende Taufengel geschaffen. Von 1853 stammen Kanzel, Empore und Gestühl, deren neugotischer Zierrat jedoch 1935 entfernt oder verdeckt wurde. Die einmanualige Orgel hat Barnim Grüneberg (Stettin) 1858 erbaut. Sie ist die zweitälteste Kegelladen-Orgel in Vorpommern und wurde 2003 vollständig restauriert.
 
BODSTEDT: Ehemalige Wallfahrtskapelle Sankt Ewald
In Bodstedt wird im Jahr 1388 erstmals eine Kirche erwähnt. Der heutige Bau wurde jedoch erst nach 1465 errichtet, und zwar als Wallfahrtskapelle für den hl. Ewald (das ist die niederdeutsche Form für St. Theobald von Thann im Elsaß) nach einer wunderbaren Rettung aus Seenot im Januar 1457. Das westliche Joch mit dem Rundbogenfenster wurde1785 angefügt.
Als Wallfahrtsort wird Bodstedt zwischen 1474 und 1508 bezeugt.
Von der mittelalterlichen Ausstattung sind nur die neuneckige Tauffünte aus Granit und die filigrane Wandmalerei an der Nordseite erhalten. Das übrige Inventar ist barock, ebenso die mit Akanthusmalereien verzierte Balkendecke. Aus dem späten 17. Jahrhundert stammen die mit biblischen Szenen und Evangelistenbildern geschmückte Kanzel, der Pultengel und ein Tafelbild mit der Taufe Jesu. Der Altaraufsatz (1741) zeigt ein Abendmahlsbild und oben als Figurengruppe die Verklärung: Jesus zwischen Mose und Elias vor den drei Jüngern Petrus, Jakobus und Johannes.
Neueren Datums sind die zweimanualige Orgel (1887 von F. A. Mehmel, Stralsund, erbaut), die figürlichen Wandmalereien von 1934 (von Bernhard Hopp, dem Architekten der Borner Fischerkirche) sowie die Schiffsmodelle unterhalb der Kanzel.



Weitere Informationen unter: www.kirchen-am-bodden.de

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