Ev. Kirchengemeinde KlosterPfarramt Kloster/Hiddensee
Zur Kirchengemeinde Kloster auf Hiddensee (Landkreis Vorpommern-Rügen) gehören die Ortschaften Kloster (Inselkirche), Grieben, Neuendorf, Vitte.
Das Kloster Hiddensee
Am 13. April 1296 schenkte Fürst Wizlaw II. dem Kloster Neuenkamp die ganze Insel Hiddensee. Eine Zisterzienserabtei, dem heiligen Nikolaus, dem Schutzheiligen der Seefahrer gewidmet, sollte auf der Insel gebaut werden.
Parallel zum Aufbau des Klosters entstand bereits im Jahre 1306 eine kleine Kirche im Süden der Insel. Sie sollte der Betreuung der Seeleute dienen, die auf dem Wege nach Stralsund am Gellen oft Halt machen mussten, um ihre Schiffe zur Hälfte zu entladen.
In dessen Nähe, zwischen der 6. und 7. Buhne nach Norden zu, stand die kleine Kirche mit den Landungsanlagen. Die geistliche Betreuung am Hafen war ab 1306 verbunden mit der Führung der »Luchte«, einem Leuchtfeuer, das als Seezeichen diente.
Die Hiddenseer Inselkirche
Sie ist das letzte sichtbare Bauwerk aus der Zeit des Zisterzienserklosters, das hier auf Hiddensee im Jahre 1296 gegründet wurde.
Schon 1332 wurde unsere Inselkirche als Pfarrkirche für die Fischer und Bauern der Insel geweiht.
Die Orgel auf der Empore ist ein besonders gut gelungenes Instrument der Orgelbaufirma Schuke aus Potsdam. Sie wurde 1943 eingebaut.
Das maritime Bild an der Emporenwand wurde von Christoph Rosenow, Pfarrer in Sellin/Rügen, gemalt.
Der Kanzelaltar kam, zusammen mit dem Taufständer und dem Taufengel, um 1780 in unsere Kirche. Aus dieser Zeit stammt auch das Tonnengewölbe, dessen außergewöhnliche Rosenbemalung vom Berliner Kunstmaler Nikolaus Niemeier 1922 entworfen und angebracht wurde.
Die heute sichtbar blauweiße Ausmalung der Kirche wurde nach Entwürfen der Techn.Universität Dresden erst 1964 angebracht.
Der vorgezogene Eingangsteil mit Glockenstuhl wurde um 1700 angebaut, der ursprüngliche Eingang am Westgiebel dafür zugemauert. Die kleine Glocke stammt aus dem Jahre 1702, die große wurde 1993, nach Vorlagen der alten großen Glocke, neu gegossen.
Als besondere Erinnerung an die Klosterzeit ist die Grabplatte für Johannes Runnenberg (als Klosterabt 1475 gestorben) zu betrachten.
Das Epitaph daneben erinnert an den frühen Tod des Kauffahrers S. Voisan, wahrscheinlich ein Verwandter von H. Voisan, Pfarrer in Kloster von 1597 bis 1629. Mit den beiden Votivschiffen wird der Besucher daran erinnert, daß er sich in einer Kirche befindet, die mit dem Meer und den Menschen, die auf dem Meer zu arbeiten haben, immer verbunden war und ist. Die beiden Gedenktafeln für die gefallenen bzw. gestorbenen oder verschleppten Hiddenseer in den beiden Weltkriegen erinnern an die Opfer, die auch eine so kleine Insel herzugeben hatte.
Die Trostskulptur von Jo Harbort, dem Eingang gegenüber, erweitert dieses Gedächtnis auf alle Opfer der Kriege und Diktaturen im 20. Jh..
Dem gegenüber mahnt das Nagelkreuz von Coventry auf besondere Weise für Versöhnung und Frieden auch über unser Jahrhundert und Jahrtausend hinaus. Der Kreuzweg verbindet alles Gedenken und Beten mit unserem Glauben, dass unser Herr Jesus Christus in Freud und Leid mit uns geht und uns zur Vollendung führen will.
Gottesdienst ist immer am Sonntag um 10 Uhr.
„Uns Tauflucht" - Kirche in Neuendorf
Uns Tauflucht - unsere Zuflucht, so heißt das Evangelische Gemeindehaus in Neuendorf. Der Name wurde von Anni Gau, einer Bürgerin aus Neuendorf, vorgeschlagen. „Unsere Zuflucht!" Nicht nur bei Regen, Sturm und Kälte, nein, auch Zuflucht in den Stürmen der Zeit. Von alters her waren Kirchen auch Zufluchtsorte für Menschen in Not. Die Asylrechtdebatte der Gegenwart erinnert daran. 1987 wurde das Gemeindehaus, zu dem die Neuendorfer auch „Kirche" sagen, eingeweiht.
Seither ist es gern besuchter Versammlungsort für Neuendorfer Christen und zahlreiche Besucher der Insel.
Die schlichte Holzausstattung des Hauses vermittelt Ruhe. Über dem Altartisch schaut ein robustes Kruzifix in den Raum. Als den „Schmerzensmann" hat der ehemalige Pastor Alexander Neumann es gestaltet. Die kleine Truhenorgel ist, wie auch die Orgel in Kloster, ein Instrument der Potsdamer Orgelfirma Schuke.
An der Ostseite des Raumes ist ein Wandbehang aus Südindien angebracht, ein Geschenk der Partnergemeinde Bremen - Lesum. Ein gesticktes Vaterunser in holländischer Sprache, das hinter der Truhenorgel zu lesen ist, bekundet unsere langjährige Verbundenheit mit der Kirchengemeinde Ruinen in Holland. Im Vorraum fängt ein Halbschalen-Zeesboot die Blicke der Besucher ein. Es ist eine ansprechende Arbeit des Schweriner Modellbauers Kühn.
Die Gottesdienstzeiten für Neuendorf entnehmen Sie bitte den Aushängen im Gemeindehaus Neuendorf.