Trauerfeier
In der Trauerfeier nehmen wir Abschied von einem geliebten Menschen. Zugleich nimmt die Gemeinde Abschied von einem ihrer Mitglieder. Eine Trauerfeier ist geprägt von der Gewissheit, dass der Tod letztlich unausweichlich ist, dass er gleichwohl aber nicht das letzte Wort über den Menschen hat.
In der Trauerfeier soll Raum und Zeit sein für den Schmerz, den Kummer und die Trauer – zum Klagen und zum Gedenken. In der Trauerfeier soll das Leben des oder der Verstorbenen zur Sprache kommen. Mit allen den Facetten, die schön darin waren oder aber auch bitter, traurig oder unerträglich.
In der Trauerfeier wird angesichts der Bedrohung durch den Tod die Kraft der Liebe Gottes und die Hoffnung bezeugt. Diese Liebe ist stärker als der Tod. Und von Gottes Liebe kann uns nichts trennen (vgl. Römer 8).
Eine Trauerfeier kann verschiedene Formen haben – viele Formen sind möglich (z.B. Urnentrauerfeier, Erdbestattung / Beerdigung, Urnenbeisetzung u.v.m.). Sprich uns oder deinen Bestatter an.
Der Tod eines nahestehenden Menschen schmerzt. Als Trauernde seid Ihr nicht allein. Wir gestalten mit Euch die Trauerfeier – individuell und zugewandt. Wenn Ihr das möchtet, auch für Menschen, die keine Kirchenmitglieder waren. Die Ansprache und der Ablauf der Trauerfeier bieten Raum für eigene Wünsche. Der geliebte Mensch wird spürbar, mit seinen Liedern, mit wichtigen Lebensstationen, aber auch mit den kleinen Geschichten, die ihn einzigartig gemacht haben. Durch den gemeinsamen Abschied finden wir Trost beieinander. Denn Christen glauben daran, dass die Menschen nach ihrem Tod bei Gott geborgen sind.
Kirchliche Beerdigung – passt das zu uns?
Früher war klar: Wer zur Kirche gehört, wird kirchlich beerdigt. Heute ist das anders. Verwandte und Freunde haben oft wenig Verbindung zur Kirche, der christliche Glaube ist nicht vertraut. Da tauchen Fragen auf: „Passt eine kirchliche Trauerfeier zu uns?“, „Fühlen wir uns da wohl?“, „Wird erwartet, dass ich glaube, was da gesagt wird?“ Auch für Menschen, denen Kirche fremd ist, kann eine kirchliche Trauerfeier „passen“. Sprech uns an, auch wenn du der Kirche fernstehst oder der Verstorbene kein Kirchenmitglied war, und lass dich dich beraten.
Leben erzählen
Erinnern an das, was war - das gehört zum Abschied nehmen dazu. In der kirchlichen Trauerfeier wird vom Leben des Menschen erzählt: Worüber hat er gelacht? Was war ihm wichtig? Was hat sein Leben schwer gemacht? Wer war ihr nah? Welche Hoffnung hat sie getragen?
Christinnen und Christen vertrauen darauf: Gott sieht jeden Menschen - mit seinen Stärken und Schwächen, in seinem Glück und Leid. Und sie glauben: Gottes Blick auf uns ist immer liebevoll. Aus diesem Vertrauen heraus wird bei der kirchlichen Trauerfeier vom Leben eines Menschen erzählt: Von Glück und Freude, vom Dank, für das, was war. Behutsam können aber auch Scheitern, Schuld und Versäumtes zur Sprache kommen. Mit warmherzigem Blick auf den Menschen können auch die Schattenseiten eines Lebens angesprochen werden. Das kann heilsam sein.
Im Vorgespräch überlegt die Pastorin mit Euch gemeinsam: Was soll eher leise anklingen, was ist besonders wichtig, was soll im vertrauten Kreis bleiben - und willst Du vielleicht selbst etwas sagen?
Worte und Lieder finden
Die kirchliche Trauerfeier ist ein Gottesdienst. Musik, eine biblische Geschichte und Gebete gehören dazu. Oft wird gesungen: ein kirchliches Lied, manchmal auch ein Volkslied oder ein Popsong oder etwas anderes. Die Trauergemeinde kann mitsingen oder einfach zuhören. Für die Trauerfeier kannst Du selbst Texte und Musik aussuchen: Das Lieblingslied des Gestorbenen, ein Gedicht, ein Bibelvers. So mischen sich Deine Worte mit Worten der kirchlichen Tradition. Beides trägt auf seine Art. Die Worte der Bibel haben Kraft, egal ob sie vertraut sind oder nicht. Sie lassen Raum für eigene Gedanken. Sie drücken Trauer, Dank oder Wut aus, Verzweiflung und Hoffnung. Das tut gut, wenn eigene Worte fehlen.
In dieser Playlist findest Du eine Reihe von spiel- und singbaren Lieder:
https://open.spotify.com/playlist/5I0yQNguq0KVdY1HHKkDdU
Tod und Sterben werfen Fragen auf: Was kommt danach? Was bleibt? Was gibt mir Halt? Worauf kann ich vertrauen? Auch diese Fragen gehören zur kirchlichen Trauerfeier. Fertige Antworten gibt es nicht, immer nur persönliche, eigene.
In der kirchlichen Trauerfeier erzählen die Pastorinnen und Pastoren von den Antworten die aus dem christlichen Glauben erwachsen: Christinnen und Christen vertrauen darauf, dass es einen Gott gibt - eine Kraft jenseits der eigenen. Sie glauben, dass alle Menschen zu Gott gehören - im Leben, im Tod und danach. Und sie hoffen: Nach dem Tod sind alle Menschen ganz bei Gott. Das ist wie nach Hause kommen.
Diese Hoffnung wischt nicht alle Fragen weg und auch die Traurigkeit nicht. Aber mitten in den Fragen und der Traurigkeit ist sie vielen Menschen Trost. Manche entdecken diese Hoffnung in der kirchlichen Trauerfeier zum ersten Mal für sich. Anderen ist das Erzählen von der christlichen Hoffnung Anstoß für eigene Gedanken, Fragen und Antworten.
Wer kann kirchlich bestattet werden?
Meist waren die Menschen, die kirchlich bestattet werden, Kirchenmitglieder. Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie eine kirchliche Trauerfeier für einen Menschen wünschen, der nicht zur Kirche gehört hat.
Was kostet eine kirchliche Trauerfeier?
Die Arbeit der Evangelischen Kirche wird durch Kirchensteuer und Spenden finanziert. Der Dienst der Pastorin oder des Pastors ist daher kostenlos. Wenn Sie möchten, können Sie eine Spende geben. Unsere Kantorin Gabriele Zwerschke ist freiberuflich tätig und bekommt daher ein Honorar von 40€ dirket von den Angehörigen. Die Honorarsätze anderer Musiker sind unterschiedlich. Bitte fragen Sie bei Pastorin Heide Steinwehr nach.
Wo finden kirchliche Trauerfeiern statt?
Kirchliche Trauerfeiern finden bei uns zumeist in den Kirchen oder in der Kapelle des Friedhofs Parchim statt. Aber auch an anderen Orten (z. B. Ruhewald oder Seebestattung) ist eine Trauerfeier möglich.
Welche Bestattungsformen sind möglich?
Bei einer kirchlichen Trauerfeier sind alle Bestattungsarten möglich: Sarg- und Urnenbestattungen, Bestattungen auf einem Gräberfeld, See- und Waldbestattungen.
Wo finden Beerdigungen statt?
Friedhöfe sind eine würdige Ruhestätte für die Verstorbenen und spenden den Lebenden Trost. Grabstätten auf kirchlichen Friedhöfen können unabhängig von der Kirchenmitgliedschaft oder Zugehörigkeit zur örtlichen Kirchengemeinde erworben werden.
Welche Begleitung gibt es vor und nach der Beerdigung?
Kirchliche Angebote, wie zum Beispiel Trauernetzwerke und Krankenhausseelsorge, begleiten Menschen im Sterben und in der Trauer, im vertraulichen Gespräch, im Gebet, mit Segensfeiern oder indem die Mitarbeitenden einfach nur da sind. In unserer Kirchengemeinde können Sie sich vertrauernsvoll an Pastorin Heide Steinwehr wenden.
Anmeldeformular Beerdigung (Bitte auf das Bild klicken.)
Hier finden Sie weitere Informationen zur Taufe, Konfirmation, Trauung und Beerdigung:
www.kirche-mv.de/feiern-im-leben |