Bischof von Maltzahn empfing Ehrenamtliche der Kirchenregion Stavenhagen Ein unermesslicher Schatz für die Kirche
10.11.2013 · Ivenack. Während seiner Besuchsreise in der Kirchenregion Stavenhagen, die er mit einer neunköpfigen Gruppe vom 27. Oktober bis 3. November unternahm, traf der Schweriner Bischof Dr. Andreas von Maltzahn mit Ehrenamtlichen, Gemeindepädagogen, Kirchenmusikern und Pastoren sowie Vertretern der Kommunen zusammen. Am Reformationstag predigte er im Gottesdienst in Ivenack und lud anschließend Ehrenamtliche zu einem Empfang ein.
Sie, die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter, sind ein großer Schatz unserer Kirche.“ Mit diesen Worten begrüßte Bischof Dr. Andreas von Maltzahn die rund 300 ehren- und hauptamtlich Tätigen beim Gottesdienst am Reformationstag in der Kirche in Ivenack. Während der Reise in der Kirchenregion Stavenhagen habe die Besuchsgruppe viel Ermutigendes erfahren, zum Beispiel die enge Verbindung zwischen der Diakonie und den Kirchengemeinden in Penzlin, Ivenack und Stavenhagen, sagte von Maltzahn.
In den zahlreichen Gesprächen seien aber auch immer wieder Probleme zur Sprache gekommen. Ein Problem, mit dem alle besuchten Gemeinden zu kämpfen haben, ist die weiter anhaltende Abwanderung. Wenn Menschen sich woanders nach Arbeit umsehen müssen, dann schrumpfen auch die Kirchengemeinden. In dieser Situation sei es wichtig, den Mut und die Hoffnung nicht zu verlieren. „Die Chancen, die es hier gibt, stimmen mich froh – wir müssen sie nur ergreifen“, sagte Bischof von Maltzahn. Ungenutzte Möglichkeiten gebe es beispielsweise bei der Zusammenarbeit mit den Kommunen. „Bei unserem Empfang mit kommunalen Vertretern in Mölln meinte einer der Bürgermeister, dass er es begrüßen würde, wenn die Kirche sich auch im Jugendclub aktiv einbringen würde. Solche Chancen müssen mehr genutzt werden“, meinte Andreas von Maltzahn.
Einen Empfang gab es auch im Anschluss an den Gottesdienst in der Ivenacker Kirche – diesmal allerdings für die Ehrenamtlichen der Kirchenregion Stavenhagen. Derzeit gibt es dort etwa 500 Menschen, die sich in ihren Kirchengemeinden u.a. als Lektoren, Bläser, Sänger, beim Kindergottesdienst oder in Fördervereinen engagieren.
Einer von ihnen ist Harry Bechdolf, der seit etwa 20 Jahren ehrenamtliches Redaktionsmitglied beim Kirchenblatt der St. Mariengemeinde Penzlin ist. Nebenbei engagiert sich der Hobbyfunker bei der Spendensammlung für die Sanierung der Penzliner Kirchenglocken, die 2014 in Angriff genommen werden soll.
In der Penzliner Kirchengemeinde ist auch Christoph Möller aus Neubrandenburg aktiv. Er spielt seit 2009 Tenor-Posaune im Bläserchor unter der Leitung von Kantorin Brita Möller. Als Ehemann der „Chefin“ sei er für die Teilnahme im Chor sozusagen prädestiniert gewesen. Doch die familiäre Verbundenheit sei nicht der einzige Grund, warum Christoph Möller die Gottesdienste mit seinem Instrument mitgestaltet: „Gemeinsam Musik zu machen ist einfach eine tolle Sache“, findet er.
Manuela Kühn aus Krummsee ist ebenfalls an der musikalischen Gestaltung von Gottesdiensten beteiligt. Sie singt seit fünf Jahren mit Begeisterung im Stavenhagener Gospelchor „Happy Voices“ unter der Leitung der Kantorin Julia Uhlenwinkel. Der Chor setzt sich auch mit Benefizkonzerten für die Sanierung von Kirchengebäuden ein. Letztes Jahr kamen so zum Beispiel 400 Euro für den Wiederaufbau des Kirchturms in Lindenberg zusammen.
Uwe Lemke aus Luplow ist seit 14 Jahren Kirchenältester der Gemeinde Kittendorf. „Das ist bei uns eine Art Familientradition – ich bin da sozusagen reingewachsen“, sagt er schmunzelnd. Ihm sei es wichtig, den christlichen Glauben weiterzugeben und an der Gestaltung der Gemeindearbeit mitzuwirken. Das bedeute natürlich auch viel Arbeit, und gerade die organisatorischen Vor- und Nachbereitungen nähmen sehr viel Zeit in Anspruch. „Als Kirchengemeinderat müssen wir sehr viele Entscheidungen treffen. Das ist oft eine große Herausforderung – vor allem, wenn man noch mitten im Berufsleben steht.“ Trotzdem möchte Uwe Lemke sich noch einige Jahre im Kirchengemeinderat engagieren: „Es ist schön, wenn man sieht, dass man in seiner Kirche auch etwas bewegen kann.“
Quelle: Mecklenburgische und Pommersche Kirchenzeitung Nr. 45/2013