Seit 20 Jahren gibt es mecklenburgische Küsterrüsten in Serrahn Küster sind Alleskönner

17.11.2013 · Serrahn. Christine Krug aus Alt Rehse ist seit vielen Jahren ehrenamtliche Küsterin. Sie berichtet von der 20. Küsterrüste im Oktober in Serrahn:

Die Küster haben ihre Themenschwerpunkte festgelegt und munter mit Propst Sauermann diskutiert. Küsterinnen und Küster sind Alleskönner. Da sie aus unterschiedlichen Berufen kommen, können sie als Referenten auftreten. So erläuterte Meike van der Wall, gelernte Goldschmiedin, jetzt Küsterin an St. Pauls Schwerin, wie wir mit Abendmahlgeräten pflegend umgehen können, Silber, Messing und altes Zinn voneinander unterscheiden können.

Mit Uta Loheit vom Gemeindedienst im Zentrum Kirchlicher Dienste in Rostock übten wir Gesprächsführung. Kantor Fritz Abs aus Parchim lockerte unsere Kehlen und manchmal auch schon müde Knochen mit fröhlichem und besinnlichem Gesang. Propst Dirk Sauermann nahm zu allen Fragen über Küstergesetze, Finanzierung, Lastenausgleiche, Dienstreisen und Versicherungen Stellung. Heftig wurde der Orientierungsrahmen für Küster debattiert. Eine sehr anregende Tour durch herrlich herbstlich sonnige Landschaft führte uns über Groß Poserin nach Barkow. Dort bestaunten wir die nach einem Teileinsturz restaurierte Kirche.

Nicht mal 10 % der ehrenamtlichen Küster aus Mecklenburg waren bei der Rüste anwesend. Sie sollten den Mut haben, durch Urlaub oder Freitage zur Küsterrüste zu kommen, sich rüsten zu lassen, um gestärkt in ihren ehrenamtlichen Dienst zurückzukehren. Dieser kann schon mal aus Nachfolgemangel so lange gehen wie bei unserem ältesten Küster, dem 80-jährigen Wolfgang Fahrenwaldt aus Satow. Demütig oder resigniert meinte er mit hochgezogenen Schultern: „Wenn es geht, geht es auch noch ein paar Jährchen“ Und dann ...?

Quelle: Mecklenburgische und Pommersche Kirchenzeitung Nr. 46/2013



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