Wort zum Osterfest 2014 Bischof von Maltzahn: „Mit Hingabe leben“
19.04.2014 · Schwerin.Die Nachrichten sind alles andere als ermutigend: In der Ukraine scheint das (Un-)Recht des Stärkeren zu triumphieren. Bombenanschläge in Nigeria, Afghanistan und Irak zementieren Konflikte, die fälschlicherweise im Namen der Religion ausgetragen werden. Die Weltklimakonferenz rechnet uns vor, wie wenig es kosten würde, den Klimawandel zu stoppen. Aber auch bei uns in Deutschland scheut man die Kosten und steigert den CO²-Ausstoß.
Auch die Geschichte Jesu war gezeichnet von Erfahrungen des Scheiterns: Menschen, die ihn zum König hochjubelten, wollten ihn wenig später gekreuzigt sehen. Als es hart auf hart kam, liefen seine Freunde fort oder verrieten ihn. Obwohl er unschuldig war, wurde er hingerichtet.
Jesus von Nazareth entzog sich nicht – wohl wissend, dass sein Weg in Leiden und Tod führen würde. Er griff nicht zur Gewalt, um seine Sache voranzutreiben, sondern nahm bewusst das Leiden auf sich. Denn er war überzeugt: In der Hingabe, die auf Gewalt verzichtet und bereit ist, notfalls zu leiden, liegt verwandelnde Kraft. Darum hielt er fest an dem, was er als richtig erkannt hatte.
Das Osterfest erinnert uns daran, dass Gott sich zu diesem Weg bekannt hat. Tod und Gewalt behalten nicht das letzte Wort. Schuld und Sünde haben nicht dauerhaft die Macht, Menschen von Gott und voneinander zu trennen. Die Auferweckung Jesu steht dafür. Gott überwindet, was trennt. Die Liebe ist nicht totzukriegen. Sie erweckt zu neuem Leben.
Darum haben wir allerbesten Grund, an dem festzuhalten, was richtig und gut ist. Leben wir entschieden das, was im Sinne Gottes ist! Beharrlicher Einsatz wird nicht ohne Wirkung bleiben. In der Hingabe an das, was dem Leben dient, liegt verwandelnde Kraft.
Dr. Andreas v. Maltzahn,
Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche