Evangelische Spendenaktion gestartet "Brot für die Welt" ruft zum Kampf gegen Mangelernährung auf

Brot für die Welt (Symbolbild)

01.12.2014 · Wien/Parchim. Der Kampf gegen die weltweite Mangelernährung steht im Mittelpunkt der 56. Spendenaktion, die das evangelische Hilfswerk "Brot für die Welt" am ersten Advent in Wien eröffnet hat. Mit einem Gottesdienst in der Parchimer St. Georgenkirche hat die Spendenaktion am Sonntag auch in MV begonnen.

Das Motto der Kampagne lautet "Satt ist nicht genug!". Fast jedem dritten Menschen auf der Welt mangele es an Vitaminen, Eiweißen und Mineralien, sagte die Präsidentin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel, im Wiener Eröffnungsgottesdienst. Der menschliche Körper brauche mehr als nur Sättigung.

"Mangelernährte Kinder nehmen Schaden an ihrer körperlichen Entwicklung", sagte Füllkrug-Weitzel in dem Fernsehgottesdienst, den die ARD aus der Lutherkirche in Wien übertrug. "Sie lernen auch schlecht, und sie bleiben hinter ihren Möglichkeiten zurück. Erwachsene fangen jede Krankheit und sind körperlich und geistig weniger leistungsfähig." Die Landwirtschaft trage durch Monokulturen ebenso zur Mangelernährung bei wie die Verbraucher, die statt heimischen Nahrungsmitteln immer mehr billige, nährstoffarme Fertiggerichte kauften.

Nach Angaben der Vereinten Nationen hungern weltweit mehr als 800 Millionen Menschen. Insgesamt zwei Milliarden Männer, Frauen und Kinder sind mangelernährt, weil ihnen Vitamine, Eisen, Jod oder andere Nährstoffen fehlen. Die Folgen sind Wachstumsstörungen, Hirnschäden oder Blutarmut.

438.000 Euro aus MV
 
Im vergangenen Jahr wurden für die Arbeit von Brot für die Welt insgesamt knapp 56 Millionen Euro gesammelt. Davon kamen rund 438.000 Euro aus Mecklenburg-Vorpommern. Geld, das vor allem in den Gottesdiensten am 1. Advent, zu Heilig Abend und auch beim Erntedankfest gespendet wurde. „Das ist ein besonderer Vertrauensbeweis, denn viele Spenderinnen und Spender sind Brot für die Welt seit Jahrzehnten treu. Dafür herzlichen Dank.“, sagt Diakoniepastor Martin Scriba.

Zusammen mit weiteren Geldern der Entwicklungszusammenarbeit standen „Brot für die Welt“ im Jahr 2013 rund 263 Millionen Euro zur Verfügung. Weltweit wurden im vergangenen Jahr 598 Projekte in 70 Ländern neu bewilligt, die meisten Mittel flossen nach Afrika. Über das Jahr fördert Brot für die Welt mehr als 2.000 Projekte mit einer durchschnittlichen Laufzeit von drei Jahren.

„Eine Welt ohne Hunger ist keine Utopie“, sagt Diakoniepastor Martin Scriba „und die Spenderinnen und Spender aus Mecklenburg-Vorpommern setzen sich engagiert dafür ein.“ Das evangelische Hilfswerk bitte auch bei der 56. Spendenaktion um Unterstützung.

Im Blickpunkt stehen zahlreiche Projekte der kleinbäuerlichen Landwirtschaft in vielen Ländern der Erde. Hier erfahren Familien, wie sie sich nährstoffreich und gesund ernähren können, und geben dieses Wissen weiter. Eine wichtige Rolle spielen dabei vergessene Pflanzensarten oder Anbaumethoden, die den jeweiligen klimatischen Gegebenheiten angepasst sind. So essen jetzt in Ruanda Familien wieder mehr als Maniok. In den Anden werden erneut traditionelle Kartoffelsorten angebaut oder auf den Philippinen der Meerrettichbaum, der reich an Eiweiß, Eisen und Vitaminen ist.

Quelle: epd/DWMV



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