Kirchenkreis Mecklenburg und WEMAG kooperieren Kirchliches EnergieWerk gestartet

Die Geschäftsführer Gottfried Timm (l.) und Cornelia Meissner stellten sich auf der Landespressekonferenz den Fragen von Moderator Jürgen Seidel (r.) und den anwesenden Journalisten

© ELKM/C. Meyer

25.02.2014 · Schwerin. Aus christlicher Verantwortung will der Kirchenkreis Mecklenburg den Klimaschutz stärken, einen Mentalitätswechsel im Umgang mit Gottes Schöpfung befördern und die Neuausrichtung der Energieversorgung mitgestalten. Dazu wurde am 6. Januar 2014 die Kirchliche EnergieWerk GmbH (KEW) gegründet. Mit der Gesellschaft hat sich der Kirchenkreis gemeinsam mit dem regionalen Energieversorger WEMAG ein Instrument verschafft, mit dem die Klimaschutzziele im Raum der Kirche erreicht werden sollen.

Die Energiewende in Deutschland verfolgt bekanntlich das Ziel, bis zum Jahr 2050 die klimaschädlichen Treibhausgasemissionen um 80 bis – 95 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu senken. Die Nordkirche, zu der der Kirchenkreis Mecklenburg gehört, hat ein Klimaschutzkonzept angenommen, welches ihre eigenen CO2-Emissionen bis zum Jahr 2050 auf fast null reduzieren soll.

In der Bibel (1. Mose 2,15) heißt es, dass der Mensch die Schöpfung Gottes ,bebauen und bewahren‘ soll. Mit dem Kirchlichen EnergieWerk soll dazu ein konkreter Beitrag geleistet werden. „Die Kirche bringt ihre Ländereien ein und die WEMAG ihre technischen und kaufmännischen Kompetenzen“, sagt Cornelia Meissner, Geschäftsführerin des Kirchlichen EnergieWerks, auf der Landespressekonferenz in Schwerin. Und ihr Geschäftsführer-Kollege Gottfried Timm ergänzt: „Wir unterstützen die Bemühungen der Landesregierung sehr, bei der Neuausweisung von Windeignungsflächen regionale Energiekreisläufe und regionale Wertschöpfung, etwa durch Bürgerbeteiligungen, zu ermöglichen.“

Ein erstes Ziel des KEW ist es, auf Ländereien von Kirchengemeinden Windenergieanlagen zu projektieren und zu betreiben. Derzeit wird geprüft, wie im Rahmen von Stiftungs- und Genossenschaftsmodellen kirchliche Teilhabe und Bürgerbeteiligungen umgesetzt werden können. „Ebenso soll kommunale Teilhabe an Energieerzeugungsanlagen auf Kirchenland künftig möglich sein“, so Geschäftsführer Timm.

Kirchliche Ländereien sollen selbst bewirtschaftet werden

Nach einem Gutachten der Universität Flensburg würden 7 Windenergieanlagen ausreichen, um alle kirchlichen Immobilien der Nordkirche mit elektrischem Strom zu versorgen. Derzeit stehen 30 Windkraftanlagen auf Flächen, die mecklenburgische Kirchengemeinden an private Betreiber verpachtet haben. In Zukunft will der Kirchenkreis Mecklenburg über sein Kirchliches EnergieWerk die kirchlichen Ländereien selbst bewirtschaften.

Darüber hinaus soll die Nutzung von Biomasse (Energieholz und Holzabfälle) zur Wärmeenergieerzeugung entwickelt werden. So verfügen 160 mecklenburgische Kirchengemeinden über Waldflächen, die durch den Kirchlichen Forstbetrieb bewirtschaftet werden. „Die Einführung von moderner klimaschonender Holzheizungstechnik in unseren Gebäuden und die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Kirchenforsten bilden für uns eine Einheit“, so Gottfried Timm. Ein weiteres Ziel des Kirchlichen EnergieWerks sei die Nutzung der Sonnenenergie für Strom- und Wärmeerzeugung.

Vor allem aber will sich das KEW als Dienstleister zur Energieberatung im Raum der Kirche entwickeln. „Heute ist es so, dass wir Einzellösungen anstreben müssen, denn der Denkmalschutz, Energieeinsparungen, die örtlichen Standortbedingungen und die Nutzungsvarianten der Gebäude sind aufeinander abzustimmen“, erläutert Geschäftsführerin Meissner. In jedem Falle aber soll künftig das Kriterium der Kohlendioxidneutralität beim Energieverbrauch im Raum der Kirche an erster Stelle stehen.

Quelle: ELKM



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