Viertägige Synodentagung der EKD beendet Kirche will "neue Räume" im Internet nutzen - Neuer Ratsvorsitzender in Amt eingeführt
13.11.2014 · Dresden.Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will digitale Medien stärker nutzen. Das Internet erweitere die Chancen zur Vermittlung des Evangeliums und eröffne der Kirche "neue Räume zum Hören, Erzählen und Lernen", heißt es in einer am Mittwoch in Dresden ohne Gegenstimme verabschiedeten Erklärung der EKD-Synode zur "Kommunikation des Evangeliums in der digitalen Gesellschaft". Die evangelische Kirche müsse sich verändern, damit Gemeinschaft auch in virtuellen Räumen gelebt werden könne. Nicht physische Nähe, sondern Kommunikation sei wesentlich. Die Kirche respektiere und fördere diese neuen Gestalten von Gemeinde.
Die viertägige Synodentagung ging am Abend mit einem Gottesdienst in der Dresdner Frauenkirche zu Ende. In dem Gottesdienst wurde Heinrich Bedford-Strohm als neuer EKD-Ratsvorsitzender eingeführt. Der 54-jährige bayerische Landesbischof war am Dienstag zum obersten Repräsentanten der mehr als 23 Millionen deutschen Protestanten gewählt worden. Bedford-Strohm ist Nachfolger von Nikolaus Schneider, der den Ratsvorsitz aus persönlichen Gründen vorzeitig niedergelegt hatte, und steht bis zur Neuwahl des kompletten Rates im November 2015 an der EKD-Spitze.
Schneider sagte in seiner Predigt, der Kirche könne es nicht darum gehen, mit musealem Kult und abgehobenen Zukunftsträumen der gesellschaftlichen Wirklichkeit zu entfliehen. Auch der Rückzug ins Private löse den Widerspruch von erlebter Realität und verkündigtem Heilshandeln Gottes nicht. "Wir können und sollen uns unserer Gegenwart stellen", sagte er. Christen könnten mit Gottvertrauen der Widersprüchlichkeit und Mehrdeutigkeit der Welt begegnen
Neben der Wahl des neuen obersten Repräsentanten für die Protestanten in Deutschland stand die digitale Kommunikation als Schwerpunktthema im Mittelpunkt der Beratungen des Kirchenparlaments. Es sei vor allem deutlich geworden, dass der digitale Wandel alle Lebensbereiche umfasse, sagte der Emder Landessuperintendent Detlef Klahr. Für die Kirche heiße das, diesen Wandel zu begleiten und kritisch mitzugestalten. Synodenpräses Irmgard Schwaetzer unterstrich, dass sich die Kirche weiter mit dem Thema befassen werde. Die Synode habe keine endgültigen Antworten geben können.
Quelle: epd