Pastorin Ingelore Ehricht Vorsteherin der Odebrecht-Stiftung in den Ruhestand verabschiedet

26.11.2014 · Greifswald. Die langjährige Vorsteherin der diakonischen Johanna-Odebrecht-Stiftung in Greifswald, Pastorin Ingelore Ehricht, ist am Dienstag in einem Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet worden. Bischof Hans-Jürgen Abromeit (Greifswald) dankte ihr im Namen der Nordkirche für ihren Dienst.

In Zeiten vielfacher Veränderungen habe Pastorin Ehricht "viele neue Ideen eingebracht, um das Anliegen der Stifterin für die Gegenwart zur Geltung zu bringen", sagte Abromeit. Sie habe dazu beigetragen, dass die Stiftung mit Altenhilfezentrum, psychiatrischem Krankenhaus und dem Schulzentrum Martinschule "als evangelische Einrichtung erkennbar ist". Auch der Demminer Propst Gerd Panknin und Oberkirchenrat Wolfgang Vogelmann, Leiter des Dezernats Mission, Ökumene und Diakonie der Nordkirche, wirkten in dem Gottesdienst mit.

Nach Pfarrstellen in Greifswald und Gützkow hatte Ingelore Ehricht als Vorsteherin seit 1993 an der Spitze der diakonischen Einrichtung gestanden. 1993 hatte die Odebrecht-Stiftung etwa 100 Beschäftigte, heute sind es rund 750 Mitarbeiter in Greifswald, Demmin, Wolgast und Bergen auf Rügen. Das Krankenhaus Bethanien, Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie, das 1984 mit 20 Belegbetten startete, hat heute 172 vollstationäre und rund 100 tagesklinische Plätze. Angegliedert daran sind ambulante Suchtberatungsstellen.

„Die entscheidenden Weichen waren in den Jahren vor meinem Amtsantritt gestellt worden", sagt Ingelore Ehricht. Nach der Wende hätten das Kuratorium und die Leitung der Stiftung erreicht, dass das Krankenhaus Bethanien in den Krankenhausplan des Landes Mecklenburg-Vorpommern aufgenommen wurde und eine Genehmigung für eine Schule für geistig behinderte Kinder "durchgeboxt". "Darauf konnte ich dann aufbauen“, so Ingelore Ehricht.
 
Die Namensgeberin der Stiftung, die reiche Greifswalder Bürgerin Johanna Odebrecht, hatte Anfang des 19. Jahrhunderts eine Schule für sozial schwache Mädchen errichtet. Mit dem Evangelischen Schulzentrum Martinschule sieht sich Ingelore Ehricht deshalb in der Tradition der Stifterin. Pastorin Ehricht war maßgeblich daran beteiligt, dass aus einer Förderstätte für 25 geistig behinderte Kinder und Jugendliche die erste Schule in Mecklenburg-Vorpommern mit einem inklusiven Konzept entstand. Heute besuchen mehr als 500 Schülerinnen und Schüler die Martinschule, die seit 2007 bis zum Abitur führt. Die Johanna-Odebrecht-Stiftung gehört seit der Fusion 2012 zur Nordkirche.

Quelle: Bischofskanzlei Greifswald/epd