Hilfe für unterwegs Mecklenburg-Vorpommerns einzige Bahnhofsmission startet in Schwerin

05.09.2014 · Schwerin.

Nach mehr als 60 Jahren erhält der Schweriner Hauptbahnhof wieder eine Bahnhofsmission. Die Einrichtung wird heute um 14 Uhr eröffnet und ist die einzige in Mecklenburg-Vorpommern, teilte die zum evangelischen Kirchenkreis Mecklenburg gehörende Stiftung "Sozial-Diakonische Arbeit - Evangelische Jugend" als Trägerin in Schwerin mit. Künftig wird die soziale Einrichtung täglich zwischen 9 und 18 Uhr als Ansprechpartner für Reisende und Hilfesuchende zur Verfügung stehen. 25 Männer und Frauen haben sich bereits für eine ehrenamtliche Mitarbeit angemeldet.

Die Notwendigkeit, eine Bahnhofsmission einzurichten, sei nicht so offensichtlich wie beispielsweise in Berlin, Frankfurt/Main oder Hamburg, sagte der Schweriner Bahnhofsmanager Sebastian Lange dem epd. Allerdings gebe es gerade auch in Schwerin potenzielle Zielgruppen, denen die Deutsche Bahn "nicht in dem Maße gerecht werden kann, wie es eben eine Bahnhofsmission könnte". Hierzu zählten beispielsweise ältere Menschen, Migranten oder Schüler, deren Schule sich nicht am Wohnort befindet.

Die frühere Schweriner Bahnhofsmission musste ihre Arbeit im März 1953 einstellen. Ihr waren die Räume gekündigt worden, weil das Deutsche Rote Kreuz sie angeblich benötigte. In den 50er Jahren hatte die DDR die Bahnhofsmissionen unter dem Vorwand der Spionage für den Westen verboten. Nur der Dienst am Berliner Ostbahnhof konnte weiterarbeiten. Die einzige Bahnhofsmission im Nordosten nach der Wende existierte von 1999 bis 2004 in Bad Kleinen.

Quelle: epd



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