"Begnadeter Künstler“ Kirchengemeinden erinnern an Pastor und Bildhauer Gerhard Becker

Gerhard Becker (1995)

Foto: pfr-g-becker.de

31.12.2015 · Dersekow.

Mehrere pommersche Kirchengemeinden erinnern an den evangelischen Pastor, Heimatforscher und Bildhauer Gerhard Becker (1910-2006). Anlass ist sein zehnter Todestag am 3. Januar 2016. So wird in seiner Wirkungsstätte Dersekow (bei Greifswald) am Sonntag (3. Januar) um 14 Uhr ein Gottesdienst in der Kirche mit Gedenken auf dem Friedhof gefeiert. In der Kapelle Behrenwalde (bei Stralsund) werden im Sonntagsgottesdienst der Kirchengemeinde Semlow-Eixen (10 Uhr) Kunstwerke von Becker in den Mittelpunkt gestellt.

Pastor Becker sei ein begnadeter und begabter Künstler gewesen, der eindrucksvolle Linolschnitte zur Passionsgeschichte Jesu geschaffen habe, sagte Pastor i.R. Roland Springborn (Greifswald). Am bekanntesten sei er aber wohl als Holzschnitzer. So schuf er für die Kanzel in Dersekow Figurenreliefs. Auch in pommerschen Kirchen wie Anklam, Greifswald, Quilow und Kemnitz sind seine Werke zu sehen.

Viele Werke befinden sich in privater Hand. Pastor Springborn und Pastor Irmfried Garbe (Dersekow) sichten, fotografieren und katalogisieren diese Kunstschätze derzeit. Weit über hundert Einzelstücke haben sie schon ausfindig gemacht. Weitere werden noch gesucht. Dabei hoffen beide auf Hinweise von Sammlern.

Gerhard Becker wurde am 22. September 1910 in Stettin geboren und starb am 3. Januar 2006 in Leeste (Niedersachsen). Nach seinem Abitur 1930 in Anklam studierte er in Greifswald und Königsberg Theologie. 1937 wurde er in Stettin ordiniert. Von 1938 bis 1944 war er Pfarrer in Altenhagen. Nach Kriegsende war er in Gefangenschaft und konnte daher bis 1948 sein Pfarramt auf Usedom nicht wahrnehmen. Von 1954 bis zu seinem Ruhestand war er Pastor von Dersekow.

Quelle: epd/kmv



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