Rostocker Kunstmaler Adolf Wolf zeigt Schaffen am Alten Markt 19 Farbenreiche und hintergründige Bildgeschichten

Kunstmaler Adolf Wolf in seinem Atelier

Fotos: kirche-mv.de/D. Vogel

01.12.2015 · Rostock. „Bildgeschichten“ – so hat der Rostocker Kunstmaler Adolf Wolf seine neue Ausstellung benannt. Die Exposition farbenreicher und hintergründiger Acrylmalerei wird an diesem Freitag (4. Dezember) um 18 Uhr in der Galerie des Zentrums Kirchlicher Dienste Mecklenburg am Alten Markt 19 in der Hansestadt eröffnet. Zu sehen ist die Schau bis zum 9. Januar wochentäglich zwischen 10 und 16 Uhr.

„Ich zeichne nie etwas mit Bleistift vor, wenn ich an der Staffelei sitze. Das würde mir Grenzen setzen“, sagt Adolf Wolf und fügt hinzu: „Entscheidend ist für mich der Malprozess. Die Farben auf dem Papier liefern mir etwas, so entstehen meine Bilder.“ Für die neue Ausstellung am Fuße der Petrikirche hat der 77-Jährige einen Querschnitt aus seinem Schaffen der vergangenen 25 Jahre zusammengestellt.

Die Auswahl des mit seiner Frau in Biestow lebenden Kunstmalers ist zugleich eine Avance an seine Heimatstadt Rostock. Da gibt es beispielsweise ein Bild von dem Montagsdemonstranten vor der Marienkirche im Herbst 89 oder eines mit einer Stadtansicht, welches an die berühmte Vicke-Schorler-Rolle erinnert. Wieder andere Werke verarbeiten politische Themen wie die Flucht von Menschen über das Meer oder die Ukraine-Krise. Hinzu kommen Stillleben, Landschaften und moderne Ikonen. Oft sind biblische Themen auf die heutige Zeit bezogen in den Werken verarbeitet.

"Ich möchte Denkanstöße geben“

„Ich möchte, dass jede und jeder meine Kunst beurteilen kann und den Betrachtern ein paar Denkanstöße geben“, so Adolf Wolf, dessen farbenreiche und hintergründige Malerei dennoch „etwas aus dem Rahmen fällt“, wie er es nennt. Bereits in Kindertagen fing die Leidenschaft des Autodidakten an. „Meine Mutter hat mein Zeichnen zum Glück immer gefördert – selbst auf unseren Tapeten“, blickt Adolf Wolf zurück. Trotz großer Begabung blieb ihm ein Kunststudium letztlich verwehrt. Die führende Partei und die Stasi hätten dazwischen gefunkt, so der kritische Geist.

So führte ihn sein beruflicher Werdegang in das Dieselmotorenwerk Rostock (DMR), wo er 35 Jahre lang als Obermeister und später als leitender Monteur tätig war. Ein goldenes Händchen hatte ich vor allem bei der Reparatur von Maschinen aus dem Westen“, erzählt er. Nebenbei malte und malte der Rostocker weiter, erst Aquarelle, dann mit Ölfarben, die er sich mühsam besorgte. Seine Kunstfertigkeit sprach sich rum und erste Ausstellungen im DMR, später sogar in Schweden oder Finnland wurden möglich.

"Gute Kunst ist zeitlos“

„Natürlich musste ich erfinderisch sein, damit die DDR-Oberen das genehmigen“, so der Kunstmaler. So nannte er ein Portraitbild seiner Stieftochter kurzerhand „Vor der Jugendweihe“ und schon ging es durch die Zensur. Der bekannte und 2012 verstorbene Rostocker Maler Johannes Müller unterstütze ihn in seinem Hobby, was er nach Feierabend unermüdlich weiter perfektionierte. „Gute Kunst ist zeitlos“, sagt Adolf Wolf beim Blick auf seine Schaffensjahre. „Selbst zu mir sprechen meine Bilder immer neu.“ Diese Erfahrung wünscht sich der Kunstmaler auch für die Besucher seiner neuen Ausstellung am Alten Markt 19.

Quelle: ELKM (cme)



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