Von Ravensbrück nach Raben-Steinfeld Christen planen Gedenkweg auf Todesmarsch-Strecke
06.02.2015 · Ravensbrück/Schwerin.Etwa 20 Christen wollen im Frühjahr die gesamte Strecke des Todesmarsches von KZ-Häftlingen von Ravensbrück nach Raben-Steinfeld bei Schwerin vor 70 Jahren laufen. Die Gedenkwanderung startet am 23. April in Ravensbrück und endet am 2. Mai in der Jüdischen Gemeinde in Schwerin, teilte Pastor Horst Schröter vom Trägerkreis in Klein Vielen bei Neustrelitz mit. Die Route führt unter anderem über Fürstenberg, Wustrow, Mirow, Röbel, Malchow, Karow, Goldberg und Crivitz. Zum Abschluss ist am 3. Mai ein Gottesdienst mit der Gemeinde der Schweriner Schelfkirche geplant.
Entlang der Strecke wollen die Teilnehmer mit Opfern, Zeitzeugen und deren Nachfahren sowie mit Jugendlichen und Schülern ins Gespräch kommen. Mit Kirchengemeinden wollen sie Buß- und Gedenkgottesdienste veranstalten. Mit dem Gedenkweg soll die Botschaft vermittelt werden, dass Versöhnung möglich ist, Schweigen gebrochen und Verletztes geheilt werden kann, heißt es im Informationsflyer zu dem Projekt. "Daher wollen wir auch über die dunklen Seiten unserer Geschichte reden, sie ans Licht bringen und Wege zur Versöhnung und Heilung von Beziehungen aufzeigen", heißt es weiter.
Der Gedenkweg steht unter dem Motto "Lebendige Begegnungen auf dem Weg des Todesmarsches" und ist eine Initiative der Bewegung "Geistliche Gemeinde-Erneuerung in der Evangelischen Kirche" (GGE-Nord/Region Mecklenburg). Zur Initiativgruppe gehören Christen aus evangelischen Landes- und Freikirchen, aus der katholischen Kirche, den Christlichen Israelfreunden MV sowie Menschen aus der Politik.
Kurz vor Eintreffen der russischen Truppen wurde Ende April 1945 mit der Evakuierung des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück begonnen. Ungefähr 12.000 Häftlinge wurden in einzelnen Kolonnen in Richtung Schwerin getrieben. Ein Großteil starb auf diesem Marsch. Das Martyrium der Häftlinge endete am 2. Mai in Raben-Steinfeld bei Schwerin mit dem Eintreffen der amerikanischen Truppen.
Quelle: epd