Rund 350 Freizeiten, Sommertrips und Camps im Angebot 14.000 Kinder und Jugendliche starten mit der Nordkirche in die Ferien

Jugendliche beim Sommerspektakel „Läuft...“ Anfang Juli 2015 in Tempzin

Foto: Nordkirche

15.07.2015 · Schwerin. Endlich Ferien im Norden: Hamburg startet morgen, dann folgen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Spaß haben, neue Freunde finden, andere Orte kennenlernen, Meer oder Berge erleben und das Ganze auch mal ohne Eltern, aber mit anderen jungen Menschen in einer Gruppe – das wünschen sich viele Kinder und Jugendliche. Über 350 Freizeiten, Trips und Camps dafür bietet allein die Nordkirche in diesen Sommerferien an.

„Bei uns sind alle Kinder und Jugendlichen herzlich willkommen, einfach so und auch, ohne Kirchenmitglied zu sein“, sagt Dr. Cora Herrmann vom Jugendpfarramt in der Nordkirche und verweist darauf, dass die Teilnehmerbeiträge moderat seien und es bei Bedarf Vergünstigungen gebe. „Rund 14.000 Mädchen und Jungen haben sich nordkirchenweit bereits für eines der vielfältigen Sommerangebote entschieden“, so die Referentin für Jugendforschung und -politik. „Die Palette reicht von großen und kleinen Feriencamps, Rad- und Wasserwandertouren, Segeltouren auf der Ostsee, Krimisommer- und Jugendbläserfreizeiten, Holzbauprojekten bis hin zu internationalen Jugendbegegnungen und Gedenkstättenfahrten.“ Spiel und Spaß stünden dabei ebenso im Mittelpunkt, wie das Kennenlernen anderer Menschen und die Beschäftigung mit dem christlichen Glauben, anderen Kulturen oder gesellschaftlichen Fragen. Zudem seien die Möglichkeiten, soziales Verhalten einzuüben, für junge Menschen nirgends so groß wie auf einer Gruppenfreizeit.
 
Teamer und Pfadfinder im Einsatz

Die Hauptamtlichen in der Kinder- und Jugendarbeit und die Pastorinnen und Pastoren müssen die Angebote übrigens nicht allein organisieren: ihnen zur Seite stehen in den kommenden Wochen rund 2.500 junge freiwillige Helfer. „Mit der Teamercard gibt es seit 2012 ein einheitliches Angebot, mit dem die Nordkirche ehrenamtliches Engagement ab 14 Jahren fördert und wertschätzt“, sagt die pommersche Jugendpastorin Tabea Bartels. Rund 4.500 Jugendliche haben sich in der Nordkirche bereits zu Teamern ausbilden lassen. Zusammen mit der Jugendleitercard (JuLeiCa), die allein im Jahr 2013 etwa 1.600 Jugendliche neu erworben haben, bietet die evangelische Kirche Kindern und Jugendlichen nicht nur attraktive Möglichkeiten ihre Freizeit und die Ferien zu verbringen, sondern sich auch konkret auszuprobieren, indem sie Verantwortung übernehmen.
 
Sehr aktiv sind ebenso die christlichen Pfadfinder: Nordkirchenweit werden rund 9.500 „Pfadis“ in rund 170 Stämmen gezählt. Im Sommer werden die Zelte bei großen Lagern aufgeschlagen, wie beispielsweise in Schweden oder im brandenburgischen Großzerlang unter dem Thema „Die Pfadis in Mittelerde“. Zudem begleiten Pfadfinder eine Klima-Pilger-Tour durch die Nordkirche. Dabei kochen sie für die Teilnehmer und transportieren deren Gepäck CO2-neutral auf dem Fahrrad.
 
„Echter Lebensraum“ in acht Jugendkirchen

Auch außerhalb der Ferienzeit gibt es zahlreiche kirchliche Angebote für die junge Generation in den mehr als 1.000 Kirchengemeinden in der Nordkirche. Eine Besonderheit sind die mittlerweile acht Jugendkirchen zwischen Schleswig und Usedom. „Diese bieten einen echten Lebensraum, in dem junge Menschen ihre Gemeinschaft selbst gestalten und in dem sie sich in einem spirituellen Zusammenhang erleben“, sagt Michael Tolkmitt, Leiter des Jugendwerks im schleswig-holsteinischen Flensburg. So wie hier würden in Rendsburg, Eckernförde, Hamburg (2), Rostock und Stralsund diverse Konzerte mit christlichen Bands und mehreren hunderten Zuhörern genauso gefeiert wie Friedensandachten, die Jugendliche selbst vorbereiten und in denen sie authentisch ihre Fragen stellen und Antworten für ihre Lebenssituation bekommen können. Tolkmitt: „Ich wünsche mir, dass viele Jugendliche in den Jugendkirchen erfahren, dass der Glaube eine gute, tragfähige Grundlage für das Leben sein kann.“
 
Erst jüngst konnten ähnliche Erfahrungen etwa 150 Jugendliche in Tempzin machen. Dorthin hatte die Evangelische Jugend Mecklenburgs (EJM) zum „Sommerspektakel“ unter dem Motto „Läuft…“ (Jugendsprache für: „Du hast es drauf.“) eingeladen. Das Treffen bot drei prall gefüllte Tage mit Konzerten, Workshops, Besinnungen in der Kirche, Gesprächen, Aktionen, Sport und Spiel. Inhaltlich drehte sich alles um das Thema Nachhaltigkeit. Das hatten die Jugendlichen so entschieden, denn ihnen brennt das Thema unter den Nägeln. „Tempzin – da hat sich Jugendkirche nochmal neu erfunden. Für mich waren die ganze Idee und diese Tage wunderbar und groß“, sagt der 15-jährige Georg aus Nordwestmecklenburg, der auch nächstes Jahr wieder mit dabei sein will.
 
Nordkirche untersucht Freizeiten wissenschaftlich

Auch andere junge Leute finden kirchliche Ferienangebote gut: Eine Teilnehmerin berichtete in einer Umfrage des Jugendpfarramtes von der „total schönen Atmosphäre, wenn man am Lagerfeuer sitzt und einer zur Gitarre greift“. Und auch die Gottesdienste und Andachten seien „irgendwie anders, laden ein mitzumachen, zu singen und zu tanzen“, so ein anderer Teilnehmer. Die Mischung aus Spaß und Spiel, spirituellen Angeboten und dem Austausch untereinander oder über Gott und die Welt trifft offenbar den Nerv. Und spannend ist es ebenso: Denn in vielen Gruppen treffen „junge Menschen aufeinander, die ganz unterschiedliche Erfahrungen, Sehnsüchte und Lebensfragen einbringen“, so Dr. Cora Herrmann und ergänzt: „Derzeit lassen wir wissenschaftlich untersuchen, wie Bildungsprozesse auf Freizeiten durch die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen wahrgenommen werden. Besonders unter die Lupe nehmen wir Mitbestimmung und Selbstorganisation, die Entwicklung von Sozialkompetenz und Jugendspiritualität.“ Im Frühjahr 2016 sollen die Ergebnisse vorgestellt werden.

Quelle: Bischofskanzlei Schwerin (cme)



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