"Geduldete religiöse Minderheit" Ausstellung zu katholischer Kirchengeschichte in Schwerin

Erzbischof Dr. Stefan Heße (links) besuchte die Ausstellung bereits kurz vor der Eröffnung.

© Erzbistum Hamburg/K. Erbe

21.03.2015 · Schwerin.

In der katholischen St. Anna-Kirche in Schwerin wird am Sonntag (22. März, 11 Uhr) eine Ausstellung zur katholischen Kirchengeschichte eröffnet. Gezeigt werden historische Dokumente, kostbare Messgewänder und Kelche sowie seltene historische Bücher aus der Schweriner Propstei St. Anna. Illustriert werden damit 350 Jahre mecklenburgischer Kirchengeschichte "aus der Perspektive einer meist nur geduldeten religiösen Minderheit".

Im Februar 1665 hatte der Reichstag zu Regensburg in einem mecklenburgischen Streitfall entschieden: Der regierende Herzog Christian I. Louis hatte in der Schweriner Schlosskirche einen katholischen Gottesdienst feiern lassen. Das galt im lutherischen Mecklenburg als Skandal. Der Landesherr war jedoch zwei Jahre zuvor in Paris zum katholischen Bekenntnis konvertiert, und die Schlosskirche war damals die Hauskapelle des Herzogs. So beschloss der Reichstag gegen alle protestantischen Kläger, dass hier fortan katholischer Gottesdienst gefeiert werden durfte.

Doch die Katholiken mussten die Schlosskirche bald wieder verlassen. Ihre erste Kapelle entstand über einem Pferdestall, der an der heutigen Schweriner Klosterstraße lag. Erst unter Friedrich Franz I. durfte die Gemeinde eine neue Kirche bauen, die 1795 an der heutigen Schweriner Schlossstraße entstand. Damit jährt sich am Montag (23. März) der 220. Weihetag der katholischen Propsteikirche St. Anna zu Schwerin.

Quelle: epd



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