Flüchtlingskrise Mecklenburg-Vorpommern für schnelle Asylverfahren in der Erstaufnahme
21.10.2015 · Schwerin.Mecklenburg-Vorpommern will künftig die Anerkennungsverfahren von Flüchtlingen bereits in der Erstaufnahme durchführen. Geplant sei ein vollständiges Verwaltungsverfahren von der Erstregistrierung über die gesundheitliche Untersuchung bis hin zur Asylantragstellung, kündigte Innenminister Lorenz Caffier (CDU) an. Abgelehnte Flüchtlinge sollen bis zu ihrer Ausreise in der Erstaufnahme verbleiben. Das Land werde dann die Abschiebungen organisieren. Die Kapazitäten für die Erstaufnahme sollen erhöht, die kleineren Notunterkünfte schrittweise aufgelöst werden.
Die Aufnahme einer so großen Zahl an Flüchtlingen in so kurzer Zeit habe Mecklenburg-Vorpommern an die Grenzen der Belastbarkeit geführt, sagte Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD). Viele Menschen würden sich wegen der ungebremsten Zuwanderung große Sorgen machen. Diese schwierige Situation verlange eine gute Organisation.
Sozialministerin Birgit Hesse (SPD) kündigte an, dass Mecklenburg-Vorpommern die Gesundheitskarte für Flüchtlinge einführen wird. Das vereinfache den Zugang zu medizinischen Leistungen und entlaste Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte. Ebenso solle die Einrichtung von Integrationsbüros die Vermittlung von Flüchtlingen auf den Arbeitsmarkt erleichtern.
Quelle: epd