Nachruf von Frank Dittmer Hans Peter Günther: Seine segensreichen Spuren klingen weiter
23.09.2015 · Greifswald. Der frühere Landessinge- und Landesposaunenwart der Pommerschen Evangelischen Kirche, Kirchenmusikdirektor Hans Peter Günther, starb am 8. September im Alter von 74 Jahren. Ein Nachruf von Frank Dittmer, Landeskirchenmusikdirektor im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche:
Über seinem Leben stand das Lied von Paul Gerhardt: „Du meine Seele, singe, wohlauf und singe schön dem, welchem alle Dinge zu Dienst und Willen stehn.“
Hans Peter Günther wurde am 16. Mai 1941 in Plau am See geboren, wuchs in Halberstadt auf und studierte in Halle Kirchenmusik. Nach dem Studium ging er 1964 als Organist nach Jarmen in die damalige Greifswalder Landeskirche – die spätere Pommersche Evangelische Kirche. 1965 wurde er Landessinge- und Landesposaunenwart und arbeitete in diesem Amt bis zum Eintritt in den Ruhestand 2006. Im Jahr 2001 wurde ihm in Anerkennung seiner besonderen Verdienste um die Singe- und Posaunenarbeit der Titel „Kirchenmusikdirektor“ (KMD) verliehen.
Einsatz für den kirchlichen Nachwuchs
KMD Hans Peter Günther setzte sich für die Ausbildung des kirchlichen Nachwuchses ein und initiierte den „Grundkurs Kirchenmusik“. Als Lehrbeauftragter am Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald lehrte er das Fach „Gemeindesingen“ und „Bläserchorleitung“. Er war Mitglied sowohl der „Ständigen Konferenz für Kirchenmusik in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)“ als auch im Landesmusikrat Mecklenburg-Vorpommern e. V. In langen Jahrzehnten machte er ungezählte Gemeindebesuche, gründete Chöre und Posaunenchöre. Aus den Jugendsingwochen, die erstmals 1968 auf dem Zingsthof auf dem Darß stattfanden, entstand der „Zingster Singkreis“, der über Jahrzehnte eine feste Gemeinschaft mit Chorproben, Konzerten und Begegnungen wurde.
Seine Begeisterungsfähigkeit prägte viele Menschen
KMD Hans Peter Günther verstand es, andere für das Singen zu begeistern. Dass ihm das generationsübergreifend gelang, konnte man bei landeskirchlichen Chorfesten und bei Deutschen Evangelischen Kirchentagen eindrucksvoll erleben. Seine Kreativität und Begeisterungsfähigkeit waren für viele Menschen, die ihm begegneten, prägend. Nicht wenige von ihnen machten dadurch die Musik zu ihrem Beruf. Bei aller Trauer um den Verlust des hochgeschätzten Kirchenmusikers KMD Hans Peter Günther ist es ein Trost, dass er segensreiche Spuren hinterlässt, die weiterklingen werden.
„Ich will den Herren droben hier preisen auf der Erd; ich will ihn herzlich loben, solang ich leben werd.“
Die Trauerfeier für KMD Hans Peter Günther findet am Freitag, 2. Oktober, um 13 Uhr im Dom St. Nikolai in Greifswald statt. Um 15 Uhr folgt die Beisetzung auf dem Alten Friedhof, Wolgaster Straße. Statt zugedachter Blumen und Kränze bittet die Familie im Sinne des Verstorbenen um eine Spende für die Kirchenmusik in der Nordkirche oder die Palliativmedizin in Greifswald.
Quelle: PEK