"Eltern"-Umfrage Kinder nur in einer festen Partnerschaft - Kinderwunsch ist groß

12.01.2016 · Hamburg.

Für Kinder braucht es offenbar eine stabile Partnerschaft. Laut Umfrage der Zeitschrift "Eltern" ist für 74 Prozent der jungen Menschen eine feste Beziehung eine sehr wichtige Voraussetzung, um eine Familie zu gründen. Der Kinderwunsch ist groß: 86 Prozent der noch kinderlosen jungen Frauen und 88 Prozent der Männer möchten später einmal mindestens ein Kinder haben, wie "Eltern" mitteilte. Für 44 Prozent ist es sehr wichtig, ausreichend Zeit für das Familienleben zu haben.

Zwischen Wunsch und realistischer Erwartung zeigen sich große Unterschiede. Bei der Erziehung der Kinder wollen 60 Prozent am liebsten, dass beide Elternteile berufstätig sind und sich die Betreuung der Kinder teilen. Realistischerweise gehen aber 46 Prozent davon aus, dass beide Partner voll berufstätig sind und die Erziehung der Kinder weitgehend den Kitas und Schulen überlassen wird. Wünschen tun sich dies aber nur acht Prozent.

Der Zeitpunkt für die Umsetzung des Kinderwunsches verschiebt sich weiter nach hinten. Von den 18- bis 22-Jährigen wünschen sich 37 Prozent das erste Kind, bis sie 27 Jahre alt sind. Tatsächlich haben in dieser Altersgruppe allerdings erst 20 Prozent ihr erstes Kind. So verschiebt sich das Wunschalter, um Kinder zu bekommen bei der Mehrzahl der 27- bis 30jährigen hinter den 30. Geburtstag (73 Prozent). 37 Prozent der Befragten glauben, dass es in 20 Jahren nichts Ungewöhnliches mehr sein wird, wenn eine Frau mit 50 Jahren Mutter wird. 31 Prozent können für sich ein "Social Freezing" - das Einfrieren von Eizellen - vorstellen.

Die Erwartungen an die Politik sind bei den Geschlechtern unterschiedlich. 43 Prozent der Frauen, aber nur 33 Prozent der Männer wünschen sich von der Politik großzügige Elternzeitregelungen. Umgekehrt wünschen sich 40 Prozent der Männer, aber nur 31 Prozent der Frauen ausreichend Betreuungs- und Bildungseinrichtungen.

Der Staat solle lediglich die Bedingungen schaffen, damit junge Eltern die Freiheit für ihr individuelles Familienleben haben, resümiert "Eltern"-Chefredakteurin Marie-Luise Lewicki. Wenig hielten sie dagegen von vorgefertigten Lebensmodellen wie einer 32-Stunden-Woche für beide oder das Abgeben der Familienaufgaben an den Staat. Lewicki: "Dazu braucht es aber auch Löhne und Gehälter, die diese individuelle Gestaltung finanziell möglich machen." Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hatte für "Eltern" rund 1.000 Deutsche im Alter zwischen 18 und 30 Jahren befragt.

Quelle: epd