Neuer Raum für Pilger und Bau zweier Spielplätze unterstützt Ministerin Uta-Maria Kuder besuchte kirchliche Stiftungen
26.05.2016 · Neustrelitz/Sanitz. Zeigen, wie wichtig das Wirken von Stiftungen ist – dies war Ziel einer Frühlingstour von Justizministerin Uta-Maria Kuder quer durchs Bundesland. Die Politikerin, die sowohl die Aufsicht über Stiftungen führt und ebenso für Kirchenangelegenheiten zuständig ist, besuchte dabei auch zwei kirchliche Stiftungen im Kirchenkreis Mecklenburg.
Bei ihrer Visite am Mittwoch (25. Mai) im Borwinheim Neustrelitz bekam Ministerin Kuder Einblick in gleich zwei Bereiche: „Dies ist ein Haus, in dem Menschen geholfen wird. Zum einen sind es Menschen, die Not leiden und Hilfe vom Diakoniewerk Stargard bekommen. Es sind aber auch Menschen, die Besinnung suchen.“ Hintergrund: Die Herzog-Carl-Borwin-Gedächtnis-Stiftung richtet in ihrem Borwinheim jetzt einen Raum ein, der Pilger beherbergen wird. „Das ist für das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern eine sehr gute Nachricht“, lobte die Ministerin im Gespräch mit Diakonie-Geschäftsführer Christoph de Boor und Stiftungsvorstandsmitglied Olaf Mirgeler. Pilgern sei „eine Form der Besinnung auf das Wesentliche, was heutzutage oftmals verloren gehe“, sagte Uta-Maria Kuder und dankte der Stiftung, „dass sie den Pilgern eine Zuflucht bietet". Allein im Vorjahr waren auf dem im April 2011 im Herzen Mecklenburgs eröffneten und 250 Kilometer langen Pilgerweg „Mecklenburgische Seenplatte“ gut 100 Pilger unterwegs – Tendenz steigend.
Insgesamt gibt es derzeit vier Pilgerwege in Mecklenburg-Vorpommern auf insgesamt rund 1.000 Kilometern. Die Routen zwischen Usedom und Lübeck, von Rostock nach Perleberg und von Sassnitz nach Lauenburg sind miteinander verbunden. Der vierte und jüngste Pilgerweg „Mecklenburgische Seenplatte“ verläuft separat von Friedland nach Mirow über Neustrelitz. Er entstand als ein Gemeinschaftsprojekt der Propstei Neustrelitz im Kirchenkreis Mecklenburg mit dem Müritz-Nationalpark-Amt und dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Perspektivisch, so erfuhr die Ministerin, soll er an die anderen Pilgerwege angeschlossen werden.
Zwei neue Abenteuerspielplätze
Ein weiteres Beispiel für ein gutes Miteinander verschiedener Partner lernte die Justizministerin in Groß Lüsewitz und Sanitz kennen. Dort war sie vor Tagen von Bischof Dr. Andreas v. Maltzahn auf einem Spielplatz begrüßt worden. Das Projekt „Zusammenspiel“ brachte hier die Kirchengemeinde, die Gemeinde Sanitz, die Stiftung „Kirche mit Anderen“ sowie die Ecovis- und die Ostseesparkassen-Stiftung zueinander. Ergebnis: zwei neu gebaute Abenteuerspielplätze, die Kinderherzen in beiden Orten höher schlagen lassen.
„Die Entwicklung der Gemeinde ist ein wichtiger Zweck der Stiftung ‚Kirche mit Anderen‘. Insbesondere Projekte des Alltags erhalten von uns Zuwendungen“, erläuterte Stiftungsvorsitzende Bettina von Wahl. „Dies ist ein Teil unserer Mitverantwortung als evangelische Kirche, die wir in der Gesellschaft wahrnehmen.“
Für das Projekt „Zusammenspiel“ stellte die Stiftung des Kirchenkreises Mecklenburg insgesamt 20.000 Euro bereit. Die Gesamtkosten des Projektes lagen bei rund 45.000 Euro. „Das ist sehr begrüßenswert. Denn wer in unsere Kinder investiert, investiert auch in die Zukunft“, entgegnete Justizministerin Kuder. Zugleich seien sich bei dem Projekt die Menschen in den Orten näher gekommen, darunter auch Familien, die als Flüchtlinge nach MV gekommen seien.
Welle der Hilfsbereitschaft
Zugleich erfuhr der Gast aus Schwerin, dass sich noch mehr hinter dem Projekt verbirgt: Denn keine Firma bekam den Auftrag zum Bau der Spieloasen, sondern 27 Wandergesellen vom Freien Begegnungsschacht, die im Vorjahr in Sanitz ihren dreiwöchigen Kongress abhielten, legten als ihr eigenes soziales Projekt fachgerecht Hand an. „Die Frauen und Männer setzen kreativ die Baupläne von Spielplatzbauer Jörg Bartock aus Dreschow um“, blickte Gemeindepastor Gottfried Voss zurück. Und sie hatten alles Nötige vor Ort organisiert: Sie besorgten sich Werkzeug und Material, sammelten Spende und warben Hilfe von örtlichen Handwerksfirmen ein. „Eine Welle der Hilfsbereitschaft ging durch unsere Orte, ein wirklich großartiges Zusammenspiel“, so Pastor Voss. Und für Bischof v. Maltzahn ist dies ein Beispiel für die Gemeinwesen-Orientierung der Kirche. „Kräfte, die soziales Leben stiften, sind auf Augenhöhe unterwegs und gestalten gemeinsam etwas für das Gemeinwohl in den Dörfern und Städten.“
Für Ministerin Kuder sind bei ihren Besuchen der wichtige Beitrag von Stiftungen für die Gesellschaft deutlich geworden. „Sie sind ein verbindendes Element zwischen verschiedenen Alltagsebenen“, sagte sie nach ihrer Frühlingstour und ergänzte: „Darum sind gerade heute zurzeit des Zinstiefs Zustiftungen wertvolle Unterstützung für die Gemeinschaft.“
Quelle: ELKM (cme)