Pilger-Kloster Tempzin Bundesverdienstorden für Pilger-Engagement der Eheleute Anders

Zum 1. Dezember 2014 hatte das Ehepaar Anders die Leitung des Pilgerklosters Tempzin abgegeben. Doris Mertke (Mitte), wurde die Nachfolgerin (Archiv 2015)

Foto: M. Wulf-Nixdorf

16.02.2017 · Schwerin. Für ihren Einsatz zum Erhalt, Wiederaufbau und Nutzung der einstigen Klosteranlage in Tempzin (Kreis Ludwigslust-Parchim) als Pilgerherberge erhält das Ehepaar Magdalene und Joachim Anders den Bundesverdienstorden.

Der stellvertretende Ministerpräsident Mecklenburg-Vorpommerns, Innenminister Lorenz Caffier (CDU), wird der Kantorin und dem evangelischen Pastor die Auszeichnung am Donnerstag (16. Februar, 14 Uhr) in Schwerin übergeben, teilte die Staatskanzlei mit. Den Angaben zufolge hatte das Ehepaar die Leitung der Klosteranlage im Dezember 2014 aus gesundheitlichen Gründen aufgeben müssen und lebt jetzt im Ruhestand in Waren (Müritz).

Beide seien seit über 25 Jahren begeisterte Pilger, sagte Caffier. Auf einer dieser Reisen sei der Wunsch nach einer festen Herberge entstanden - "zum gemeinsamen Beten und Arbeiten, einen Ort der Ruhe und Rast, einen Ort des Innehaltens". Ganz in der Nähe ihrer damaligen Kirchengemeinde Sternberg entdeckten sie die einstige Klosteranlage Tempzin, die einzige Antoniter-Präzeptorei in Norddeutschland. Sie gründeten mit engagierten Mitstreitern den Verein "Pilgerherberge Kloster Tempzin".

Ein kolossaler Kraftakt

Nur wenige hätten daran geglaubt, dass sie es schaffen, sagte Caffier. "Die Anlage war in einem schlechten Zustand, die Bausubstanz marode." Es sei ein kolossaler Kraftakt gewesen, das Klosterensemble als Pilgerherberge denkmalgerecht herzurichten. Mit großer Ausdauer und Hartnäckigkeit hätten sie mit ihrer Idee einer Pilgerherberge im Kloster überzeugt, Fördergelder beantragt, Spenden eingeworben sowie Gutsverwalterhaus und Warmhaus gekauft und saniert.

Heute erstrahle das alte Kloster in neuem Glanz, sagte der Minister. Die Anlage sei dank der Unterstützung des Landes, des Landkreises, von Stiftern und privaten Helfern wieder hergestellt. Familie Anders habe ein ganz besonderes Zeugnis der Geschichte und Kultur des Landes gerettet und gleichzeitig mit der Pilgerherberge eine Begegnungsstätte für Christen und Nichtchristen geschaffen.

Die Ausgezeichneten sind nach Worten von Caffier nicht nur Bauherren und Handwerker gewesen, sondern auch Herbergsleiter, Zuhörer, Begleiter, Gastgeber und Seelsorger. "Sie haben das Kloster Tempzin wieder zum Leben erweckt und es lebendig gehalten." Das Verdienstkreuz am Bande des Bundesverdienstordens sei die angemessene Würdigung für ihren beispielhaften Einsatz beim Erhalt und Wiederaufbau dieses Baudenkmals und für ihre Verdienste um dessen nachhaltige Nutzung als Pilgerherberge.

Quelle: epd



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