Kulturzentrum Restaurierte Synagoge in Stavenhagen wieder eröffnet

16.07.2017 · Stavenhagen.

Nach fünfjähriger Sanierung ist die ehemalige Synagoge im mecklenburgischen Stavenhagen (bei Neubrandenburg) am Sonntag als Kulturzentrum wieder eröffnet worden. Die Sanierung der Synagoge mit einem Nebenhaus hatte im Dezember 2012 begonnen und fast 700.000 Euro gekostet, wie der Verein "Alte Synagoge Stavenhagen" am Wochenende mitteilte. Finanziert wurden die Arbeiten mit Geldern der EU, des Bundes, des Landes, der Kommune, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und privaten Spenden.

Für die künftige Nutzung als Kulturzentrum wurden Kooperationsverträge mit einer Schule und dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum beschlossen. Geplant ist Jugendarbeit mit dem Schwerpunkt "Geschichte der Region". Auch Filme und Konzerte soll es geben.

Die ehemalige Synagoge ist ein um 1800 errichteter, frei stehender Ziegelfachwerkbau. In der Reichspogromnacht 1938 blieb er unzerstört. Im März 1939 wurde die Alte Synagoge verkauft und diente eine zeitlang als Tischlerwerkstatt. Von 1986 an war das Gebäude ungenutzt und verfiel. Im Jahr 1997 wurde etwa ein Drittel der Bausubstanz bei Bestandssicherungsmaßnahmen in Verantwortung der Stadt abgebaut und eingelagert.

In Stavenhagen, der Geburtsstadt des Schriftstellers Fritz Reuter (1810-1874), hatten sich zwischen 1760 und 1942 eine Reihe jüdischer Bürger niedergelassen. 1820 bestand in Stavenhagen die fünftgrößte jüdische Gemeinde im Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin - nach Schwerin, Güstrow, Parchim und Waren. Ihre Geschichte endete 1942, als die letzten jüdischen Einwohner Stavenhagens deportiert und in Konzentrationslagern umgebracht wurden.

Quelle: epd



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