Konstituierenden Sitzung in Güstrow Stefanie Wolf neue Präses der mecklenburgischen Kirchenkreissynode
13.04.2018 · Güstrow. Die II. Synode des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Mecklenburgs hat ein Präsidium: Auf ihrer konstituierenden Sitzung in Güstrow wählten die 55 Synodalen am heutigen Freitag Stefanie Wolf aus Petschow (Landkreis Rostock) zur Präses der Synode.
Die Synodalen wählten die 63-Jährige mit 43 Ja-Stimmen von 53 abgegebenen gültigen Stimmen in ihr neues Amt. Auf ihren Mitbewerber Prof. Dr. Tobias Schulze aus Rostock entfielen 10 Ja-Stimmen. Die studierte Diplom-Landwirtin Wolf bringt parlamentarische Erfahrung aus dem Landtag MV mit, dem sie von 1990 bis 1994 angehörte und dort 2. Vizepräsidentin war. Heute engagiert sie sich ehrenamtlich besonders im Kirchengemeinderat ihrer Gemeinde Cammin-Petschow.
Pastorin Miriam Knierim wählten die Synodalen mit 50 abgegeben gültigen Ja-Stimmen zur 1. Vize-Präses. Die junge Theologin aus Hornstorf ist neu in der Synode. Als 2. Vizepräses bekam Dr. Christoph Heydemann mit 46 abgegebenen gültigen Ja-Stimmen das Vertrauen der Synodalen. Der Jurist aus dem brandenburgischen Fürstenberg, das kirchlich zu Mecklenburg gehört, war bereits zuvor Synodaler. Zusammen mit der Präses werden die Vizepräsides in den kommenden sechs Jahren für den ordnungsgemäßen Ablauf der Synodentagungen sorgen und die Umsetzung der Beschlüsse im Auge behalten.
Im Eröffnungsgottesdienst vor der Wahl im Güstrower Dom waren die 28 Frauen und 27 Männer von Propst Wulf Schünemann in ihr Ehrenamt als Synodale eingeführt worden und legten das Gelöbnis ab. Insgesamt 15 Synodale gehörten bereits der I. Kirchenkreissynode an. Neu ist, dass es künftig auch stellvertretende Synodale gibt. Vier Jugenddelegierte sind noch von der Mecklenburgischen Jugendvertretung zu benennen.
Bischof: Kirche in Mecklenburg als Vorhut einer Suchbewegung
In seiner Predigt sprach der Schweriner Bischof Dr. Andreas v. Maltzahn die großen Herausforderungen an, vor der die Kirche in Mecklenburg stehe. Der Bischof betonte, dass der dreieinige Gott Herr des Geschehens bleibe, „auch wenn unsere Kirche kleiner wird – oder sich deren Sozialgestalt weiter wandeln wird“. Es liegt Sinn darin „wenn Gott uns einen Weg der Veränderungen zumutet und wir nicht einfach so weiterarbeiten können wie bisher“. Wörtlich fügte der Bischof hinzu: „Möglicherweise sind wir im Osten Deutschlands nicht die Nachhut, sondern erkundende Vorhut einer Gestaltung von Kirche und Gemeinde, die bisher nur zu ahnen ist und doch so dringend gebraucht wird.“
Die Kirche in Mecklenburg sei so gesehen mitten in einer breiten Suchbewegung. „Dass wir in Mecklenburg diese Herausforderungen annehmen – dafür tragt auch Ihr mit Verantwortung“, sagte der Bischof an die die neuen Synodalen gerichtet. Zugleich sprach er davon, dass das synodale Wirken unter der Verheißung aus dem Korinther-Brief steht: Ihr werdet gebraucht! Ihr seid begabt! Ihr seid verbunden! „Gewiss, die Aufgaben sind groß, so Andreas v. Maltzahn, „aber Gott ist mit dabei. Wir sind verbunden – mehr noch: Wir sind eins in Christus. Wenn darin nicht verwandelnde Kraft liegt!“
Im Blick darauf fragte der Schweriner Bischof, ob es so abwegig sei, dass „das Interesse an Gott in Mecklenburg neu erwacht und breiter um sich greift? „Warum sollten nicht auch bei uns Menschen neu zu Gott finden? Und sie verstehen Gottes Wort, als wäre es in ihrer je eigenen Sprache gesagt – nicht-religiös, in Twitter-Deutsch, wie auch immer. Vielleicht wird ihr Glaube andere Ausdrucksformen finden als die uns vertrauten. Sei’s drum! Hauptsache, sie erkennen, wer der Weg, die Wahrheit und das Leben ist!“ Bischof v. Maltzahn vertraut darauf, dass Gottes Geist für Überraschungen gut ist.
Quelle: ELKM (cme)