Bericht von der vierten Sitzung des Jahres 2019 Pommerscher Kirchenkreisrat: Die Tiefe biblischer Geschichten entdecken

In der Kirche St. Nikolai in Bauer, die sich unweit des Peenestroms befindet, beginnt dank einer Mittelumwidmung durch den Pommerschen Kirchenkreisrat demnächst die Restaurierung der Innenwände.

Foto: PEK/S. Kühl

11.04.2019 · Weitenhagen. Der Pommersche Kirchenkreisrat (KKR) unterstützt ein Musicalprojekt der Christophorusschule Rügen im Bibelzentrum Barth. Zugleich beschloss das Gremium auf seiner jüngsten Sitzung in Weitenhagen die Mittelvergabe für mehrere Sanierungsvorhaben und befürwortete Anträge beim Kirchlichen Entwicklungsdienst der Nordkirche.

Der Kirchenkreisrat des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises (PEK) unterstützt ein Schulprojekt der CJD Christophorusschule Rügen in Sellin mit 500 Euro aus dem Fonds „Initiativen und Projekte“. Dem KKR lag dazu ein entsprechender Antrag seitens der Schule vor, in dem das Projekt vorgestellt wurde. Konkret plant die Schule vom 11. bis 12. Juni ein Musicalprojekt im Bibelzentrum Barth, bei dem Lieder und Szenen des neuen Stücks „Durchkreuzte Wege“ der Musicalgruppe „De pommerschen Engelspierken“ einstudiert werden. Ziel ist neben der pädagogischen Arbeit zu den Themen Passion und Auferstehung eine gemeinsame Musical-Aufführung von Schülerinnen und Schülern mit der Musicalgruppe am 14. Juni in der Christophorusschule in Sellin. Beteiligt sind Kinder der 5. und 6. Klassenstufe. Das Projekt könne in der Verbindung mit dem Religionsunterricht den Kindern dabei helfen, die Mehr- und Tiefschichtigkeit biblischer Geschichten zu entdecken und zu verstehen, so der Antrag. Der Kirchenkreisrat begrüßte die Projektidee. Eine derartige Zusammenarbeit solle unbedingt unterstützt werden und könne neue Synergien anschieben, so das Gremium.
 
Anträge beim Kirchlichen Entwicklungsdienst befürwortet
 
In weiteren Beschlüssen stimmte der KKR zu, dass beim Kirchlichen Entwicklungsdienst der Nordkirche aus dem Fond für Partnerschaftsprojekte Mittel für drei Projekte in Partnerkirchen des PEK beantragt werden. Dabei handelt es sich um das Projekt „Youth Leadership“ (1.500 Euro), das Projekt „Ruruma“ (4.400 Euro) und das Projekt „Rietfontein“ (1.400 Euro). Vorgestellt wurden die Projekte den Ratsmitgliedern vom Ökumenepastor des PEK, Matthias Tuve. Das Projekt „Youth Leadership“ in Port Elizabeth in Südafrika organisiert Weiterbildungen für junge Menschen. Das Projekt „Ruruma“ in Tansania unterstützt den Ausbau einer örtlichen Grundschule. Beim Projekt „Rietfontein“ wird das Geld in die Sicherung und den Schutz eines Jugendzentrums investiert, in dem Kinder aus schwierigen Verhältnissen betreut und versorgt werden. „Der Fonds für Partnerschaftsprojekte des Kirchlichen Entwicklungsdienstes der Nordkirche umfasst insgesamt 350.000 Euro“, erläuterte Matthias Tuve dem KKR. „Die Verteilung erfolgt prozentual nach der Zahl der Mitglieder in den Kirchenkreisen, die dafür Anträge stellen müssen.“ Auf den PEK entfallen demnach rund 12.000 Euro. „Der Synodalausschuss Ökumene entwickelt Vorschläge, welche Projekte unterstützt werden könnten, der KKR votiert dann für oder gegen die Empfehlung und die Nordkirche entscheidet über die Vergabe.“ Mehr als 50 Prozent der Finanzierung der jeweiligen Projekte müsse aus Eigenmittel stammen oder von anderen Partnern, so der Ökumenepastor.
 
Neue Pläne für Fachwerkkirche in Klempenow
 
Der Kirchenkreisrat beschloss die Vergabe von Rückflussmitteln aus dem Baufonds Sonstige Kirchen 2017 für die Dachsanierung und die Vorbereitung des Orgeleinbaus in der Kirche in Nossendorf bei Demmin in Höhe von 17.000 Euro sowie für die Dachreparatur an der Jacobikirche in Greifswald in Höhe von 3.000 Euro. Diese damit neu vergebenen 20.000 Euro waren ursprünglich für die Stützkonstruktion zur Stabilisierung der Klempenower Kirche bewilligt worden. Inzwischen wurde dieser Plan verworfen, stattdessen soll nun zunächst mit Hilfe von Experten eine dauerhafte und technisch fundierte Lösung für die kleine Fachwerkkirche entwickelt werden. Dies soll noch innerhalb des Jahres 2019 geschehen. Die unter Denkmalschutz stehende Fachwerkkirche in Klempenow bei Altentreptow droht immer wieder abzusacken. Trotz einer umfassenden Sanierung vor rund 20 Jahren ist es bislang nicht gelungen, die Kirche dauerhaft zu sichern.

Restmittelvergabe für Pfarrhaussanierungen
 
Der Kirchenkreisrat bewilligte aus Restmitteln des Baufonds 2019 für Pfarr- und Gemeindehäuser für den Umbau und die Renovierung des Pfarrhauses in Siedenbollentin rund 36.460 Euro. Die Gesamtkosten werden mit rund 100.000 Euro beziffert. Ebenfalls aus Restmitteln des Baufonds 2019 für Pfarr- und Gemeindehäuser bewilligte der KKR 15.000 Euro für die Sanierung des Pfarrhauses in Damgarten. Für die Instandsetzung des Pfarrhauses in Horst stellt der Kirchenkreisrat 10.000 Euro aus den Restmitteln bereit, ein abschließender Beschluss dazu ist für eine spätere Sitzung vorgesehen. Alle drei Beschlüsse zur Verwendung der Restmittel fügen sich in die Strategie des Kirchenkreises ein, die vorsieht, dass der Schwerpunkt der Förderung auf Pfarrhäusern liegen soll, die mittelfristig auch entsprechend genutzt werden, also Dienstwohnungen für Pastorinnen und Pastoren sind und bleiben.
 
Umgewidmete Mittel für Kirchen in Hohenbollentin und Bauer
 
Aufgrund von Verzögerungen bezüglich der Fördermittelkulisse können die Sanierungsarbeiten in der Kirche in Daberkow, rund 30 Kilometer südlich von Greifswald, nicht wie geplant in diesem Jahr durchgeführt werden, sondern werden voraussichtlich in das kommende Jahr verschoben. Der Kirchenkreisrat beschloss daher, die dafür bewilligten Mittel in Höhe von 31.082 Euro zugunsten der Dachsanierung der Kirche in Hohenbollentin (22.082 Euro), rund 15 Kilometer südlich von Demmin gelegen, sowie für die Restaurierung der Innenwände der Kirche in Bauer (9.000 Euro) unweit des Peenestroms umzuwidmen. Die Mittel waren ursprünglich aus dem Baufonds für Patronatskirchen 2019 für die Trockenlegung der Fassade und die Instandsetzung der Fenster der Kirche in Daberkow bewilligt worden. Die Kirchengemeinde hat der Rückgabe der Mittel bereits zugestimmt. In Hohenbollentin können mit den nun zur Verfügung stehenden Mitteln die unvorhergesehenen Mehrkosten für das vom Denkmalschutz geforderte Schieferdach gedeckt und die Dachsanierung des Kirchenschiffs inklusive Arbeiten am Gesimsmauerwerk wie geplant abgeschlossen werden.
 
Großes Engagement der Kirchbaufördervereine
 
Für die Restaurierung der Innenwände der Kirche in Bauer waren ursprünglich keine Mittel frei. Durch die Umwidmung der für Daberkow vorgesehenen Finanzen kann die Kirchengemeinde Bauer-Wehrland in Kombination mit Eigenmitteln diese Arbeiten demnächst beginnen. Fachliche Voruntersuchungen für die Restaurierung fanden bereits statt. Seit vielen Jahren wird die Kirche St. Nikolai in Bauer umfänglich saniert. Unter anderem erhielt die Kirche ein neues Chorfenster. Der KKR betonte im Zusammenhang mit diesem Beschluss die Bedeutung der rund 80 Kirchbaufördervereine im Pommerschen Kirchenkreis und lobte beispielhaft dafür das Engagement des „Fördervereins zur Erhaltung von St. Nikolai zu Bauer in Wehrland“ ohne dessen Engagement der Erhalt dieses Kirchbaus aus dem 13. Jahrhundert ungewiss gewesen wäre.
 
Neuberufung im Kuratorium „Haus der Stille“
 
Hartmut Dobbe, Leiter des Kirchenkreisamts in Greifswald, beendet seine Mitgliedschaft im Kuratorium „Haus der Stille“ in Weitenhagen. Er wird jedoch weiterhin als Berater des Kuratoriums wirken. Der Kirchenkreisrat entsandte als neues Mitglied des Kuratoriums Pröpstin Helga Ruch. Der KKR dankte Hartmut Dobbe für seine ehrenamtliche Mitgliedschaft und sprach zudem dem gesamten Kuratorium seinen herzlichen Dank aus.
 
Außerdem befasste sich der KKR während der Sitzung unter anderem mit weiteren Bauvorhaben, mit dem Rückblick auf die Frühjahrssynode, mit Personalfragen, mit der anstehenden Neuberufung der Beauftragten für Geschlechtergerechtigkeit, mit dem Kirchenbaugesetz und der Kirchenbau-Rechtsverordnung, mit dem Programm der KKR-Klausur vom 29. Mai bis zum 2. Juni, während sich der KKR in Polen mit Partnergemeinden aus Koszalin (Köslin) und Słupsk (Stolp) trifft, sowie mit Mehrerträgen aus Pfarrland. Die nächste Sitzung des Kirchenkreisrats findet am 7. Mai 2019 statt.

Quelle: PEK (sk/dav)



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