Denkmalgerechte Instandsetzung Sparkassen-Stiftungen fördern Erhalt wertvoller Orgel in Rostock-Biestow
10.12.2019 · Rostock.Große Freude am 2. Adventswochenende beim Förderverein für das Kirchensemble Biestow e.V. und dem Kirchengemeinderat: Passend zur Eröffnung des traditionellen Biestower Adventsmarktes am vergangenen Sonnabend (7. Dezember) gab es eine finanzielle Förderung für die Biestower Orgel von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der OSPA-Stiftung. Hintergrund: In der Feldsteinkirche in Rostock-Biestow befindet sich eine Orgel des bedeutenden Mecklenburger Orgelbaumeisters Friedrich Friese (III) aus dem Jahr 1870. Diese muss dringend instandgesetzt werden.
Die Biestower Orgel gehört nach Einschätzung von Friedrich Drese, Orgelsachverständiger des Kirchenkreises Mecklenburg, zum schützenswerten Bestand historischer Orgeln im Land. Die „Königin der Instrumente“ zeichne sich in ihrem Bestand insgesamt durch große Authentizität aus, da bisher nur sehr wenige Eingriffe in die Substanz des Instruments erfolgt seien. Verschleiß und Reparaturstau haben allerdings die Spielbarkeit der Orgel mittlerweile leider stark eingeschränkt, so dass eine umfassende Instandsetzung und denkmalgerechte Restaurierung notwendig sind. So wird der Experte Kristian Wegscheider aus Ahrenshoop einen Teil der fast 500 Pfeifen reinigen und hölzerne Pfeifen austauschen, da diese vom Holzwurm befallen sind. Die vorderen, so genannten Prospektpfeifen, werden zudem wie ursprünglich aus Zinn komplett neu gefertigt. Diese waren im ersten Weltkrieg für Munitionszwecke eingeschmolzen und mit minderwertigen Zinkpfeifen ersetzt worden. Die Biestower Organisten Margitta Kiss und Wolfram Hausberg freuen sich schon auf die Original-Intonierung der Friese-III Orgel, die nach der Restaurierung wieder in den alten Klangfarben erklingen wird.
„Dank der Fördergelder kann dieses Vorhaben jetzt bis 2021 umgesetzt werden“, blickt Pastorin Asja Garling voraus. Die fünfstellige Sparkassen-Zuwendung wurde vom Förderverein für das Kirchensemble Biestow e.V. beantragt, der sich ebenfalls mit einem Spendenbeitrag beteiligt. Außerdem fließen Gelder vom Kirchenkreis Mecklenburg und von der Landesdenkmalpflege in das Projekt. Insgesamt kostet das Vorhaben rund 90.000 Euro.
„Wir unterstützen die Erhaltung von Kulturgütern in Mecklenburg-Vorpommern und fördern deren Bewahrung. Insbesondere die Restaurierung einer so kulturhistorisch wertvollen Friese-Orgel in der Hansestadt Rostock begleiten wir gern. Damit würdigen wir auch das ehrenamtliche Engagement der Fördervereinsmitglieder, die diese Unterstützung ermöglichten“, so Karsten Pannwitt vom OSPA-Vorstand.
Bei seinem Dank an beide Stiftungen betonte Fördervereinsvorstand Dr. Marcus Frank, dass der Erhalt des Kirchensembles und seiner historischen Orgel nicht nur der Kirchengemeinde, sondern allen Einwohnern des Stadtteils zugutekommen wird – beispielsweise durch zahlreiche Konzerte, die im Sommerhalbjahr bei häufig freiem Eintritt viele Besucher anziehen. Vorstandsmitglied Volker Horstmann übergab für den Förderverein symbolisch eine historische Orgelpfeife an den OSPA-Vorstand.
Quelle: ELKM (cme)