Bericht von der fünften Sitzung des Jahres 2020 Pommerscher Kirchenkreisrat: Verantwortung wahrnehmen in herausfordernden Zeiten
14.05.2020 · Greifswald. Zuschuss für Schullandheim Sassen / Hilfe für Künstler / Situation der Kirchengemeinden im Blick / Stelle für Ökumene-Arbeit wird ausgeschrieben
Der Pommersche Kirchenkreisrat (KKR) hat sich in seiner jüngsten Sitzung, die aufgrund der derzeitigen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie mit dem gebotenen Mindestabstand und unter Einhaltung besonderer Hygieneregeln im großen Saal des Lutherhofs in Greifswald stattfand, mit den möglichen finanziellen Auswirkungen der Pandemie beschäftigt. In diesem Zusammenhang beschloss das Gremium – vorbehaltlich der Zustimmung des Finanzausschusses – dem Schullandheim Sassen für dringende Sanierungs- und Renovierungsarbeiten einen Zuschuss für Materialkosten in Höhe von bis zu 9.500 Euro aus der Rücklage „Tagungshäuser PEK“ zu gewähren. Im April hatte der Kirchenkreisrat bereits dem Tagungshaus des PEK „Haus der Stille“ in Weitenhagen eine Zuwendung für Materialkosten in Höhe von bis zu 20.000 Euro zur Abfederung der durch die Pandemie bedingten Ausfälle gewährt.
Bedeutendes Zentrum der Jugendarbeit
Der Leiter des Greifswalder Regionalzentrums, Pastor Matthias Bartels, erläuterte den Kirchenkreisratsmitgliedern die derzeitige Situation im Schullandheim Sassen, einem bedeutenden Zentrum der kirchenkreislichen Jugendarbeit. „Wie andere Tagungshäuser auch, hat das Schullandheim Sassen momentan keine Belegungen“, sagte Matthias Bartels. „Die Mitarbeitenden sind momentan damit beschäftigt, Renovierungs-, Reparatur- und Sanierungsmaßnahmen im Haus vorzunehmen. Sie tun das mit großem Engagement. Die Arbeiten betreffen das Malern von Räumen, das Aufarbeiten von Türen und Fenstern. Gleichzeitig wollen wir die Zeit nutzen und den Parkett-Fußboden im großen Saal sanieren, was nur geht, wenn keine Belegung im Haus ist. Außerdem beginnen wir die Vorbereitung für die Erneuerung des Schleppdachs.“ All diese Arbeiten würden erhebliche Materialkosten verursachen und teilweise auch externes Knowhow benötigen, so der Pastor, der dem Kirchenkreisrat für die Bewilligung der Unterstützung dankte.
Hilfe für Musikerinnen und Musiker
In einem weiteren Beschluss sagte der KKR den pommerschen Kirchengemeinden, die Musikerinnen und Musiker in Zeiten der Corona-Pandemie unterstützen, seine Hilfe zu. Konkret stellte das Gremium für diese Hilfen 5.700 Euro aus dem Fonds „Initiativen und Projekte“ bereit. Hintergrund war ein Antrag von Frank Dittmer und Hans-Jürgen Wulf, in dem die beiden Landesmusikdirektoren an die Situation der vielen freischaffenden Künstlerinnen und Künstler erinnerten, die durch die derzeitigen Ausfälle zahlreicher Veranstaltungen in den Kirchen in existentiell bedrohliche Situationen geraten. Die Hilfe wird als Drittelunterstützung durch die Nordkirche, den Kirchenkreis und die Kirchengemeinden organisiert.
Folgen der Pandemie noch nicht abschätzbar
Der Kirchenkreisrat betonte, dass die Folgen der Corona-Pandemie zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzbar seien. Die Ausfälle für Tagungshäuser, für Musikerinnen und Musiker seien nur ein Teil der finanziellen Folgen, so das Gremium. „Es steht fest, dass unser finanzieller Spielraum kleiner werden wird“, so der Vorsitzende des Kirchenkreisrats, Propst Gerd Panknin. „Dennoch werden wir die Situation der Kirchengemeinden genau im Blick behalten und mit der gebotenen Sensibilität und mit großer Verantwortung sowie entsprechend unserer Möglichkeiten auf Notsituationen und Bedarfe in den Kirchengemeinden reagieren.“ Im Herbst werde sich der Kirchenkreisrat erneut mit dieser Thematik befassen.
Kontinuität in ökumenischer Arbeit
Der Kirchenkreisrat beschloss per Eilkompetenz und vorbehaltlich der Zustimmung durch das Landeskirchenamt, die Pfarrstelle für Ökumene des PEK mit Wirkung vom 1. September 2020 aufzuheben und die Stelle mit Wirkung vom 1. September 2020 zur Mitarbeitenden-Stelle mit hoher theologischer Kompetenz und enger Zusammenarbeit mit der Ökumene-Pfarrstelle des Kirchenkreises Mecklenburg umzuwandeln. Der Ausschuss für Ökumene hatte den KKR um den Eilbeschluss gebeten, damit die Stelle möglichst bald besetzt werden kann. Der derzeitige Inhaber der Pfarrstelle, Pastor Matthias Tuve, geht zum 1. September in den Ruhestand. Der Kirchenkreisrat lobte die engagierte Arbeit von Matthias Tuve und äußerte die Hoffnung, dass die Übergangsphase so kurz wie möglich sein werde und die gut ausgebauten ökumenischen Beziehungen auch in Zukunft Kontinuität erfahren.
Außerdem befasste sich der KKR während der Sitzung unter anderem mit weiteren Personalfragen, mit Bau- und Sanierungsvorhaben sowie mit Ergänzungen der Antragsliste an den Denkmalfonds 2020 der Nordkirche.
Die nächste Sitzung des Kirchenkreisrats findet am 9. Juni 2020 statt.
Quelle: PEK (sk)