Kirchen in Zirchow und Koserow auf der Insel Usedom Fördermittel aus Strategiefonds in Aussicht gestellt

In Zirchow erläuterte Pastor Henning Kiene (links) der CDU-Delegation, unter ihnen der Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor (rechts), das Sanierungsvorhaben an der Dorfkirche.

PEK/S. Kühl

09.04.2021 · Koserow/Zirchow. Der CDU-Landtagsabgeordnete Egbert Liskow besuchte am Mittwoch, 7. April, gemeinsam mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Philipp Amthor die dringend sanierungsbedürftigen Kirchen in Zirchow und in Koserow auf der Insel Usedom.

Begleitet wurden beide von weiteren CDU-Haushaltspolitikern, Stefan Weigler, Dietmar Eifler und Bernhard Wildt, sowie von der zuständigen Baubeauftragten des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises, Anett Burckhardt. Während der Besuchsreise stellte Egbert Liskow der Kirchengemeinde Ahlbeck-Zirchow rund 188.000 Euro für die Sanierung der Zirchower Kirche aus dem Kirchbaufonds des Strategiefonds des Landes in Aussicht. Die Entscheidung, ob dies auch für Fördermittel in Höhe von rund 212.000 Euro für die Instandsetzung der Koserower Kirche gelte, falle jedoch erst in der kommenden Woche, so Egbert Liskow. Er machte der Kirchengemeinde Koserow jedoch Hoffnung und sagte zu, sich diesbezüglich ebenfalls einzusetzen. „Wir wollen diese beiden Projekte unbedingt unterstützen“, betonte er. Die Fördermittelanträge für beide Kirchen sollten möglichst schnell gestellt werden, so seine Empfehlung.
 
Kirchen im Land sind identitätsstiftend


„Wir haben bereits rund 145 Kirchen mit Geldern aus dem Kirchbaufonds des Strategiefonds gefördert“, sagte Egbert Liskow. Dabei würden besonders Dorfkirchen in den Blick genommen, da sie für die Dörfer prägenden Charakter hätten und identitätsstiftend seien. Sämtliche Kirchen im Land hätten ihre Besonderheiten und seien auf ihre Weise wunderschön, so der Politiker. „Wir wollen dazu beitragen, dieses Erbe zu erhalten, uns vor Ort informieren und die Menschen kennenlernen.“ Philipp Amthor ergänzte: „Wir haben schon viele Kirchen besucht und bemühen uns immer, Wege für die Unterstützung bei Sanierungsvorhaben zu finden.“ Gemeinsam mit Egbert Liskow freue er sich schon jetzt auf die Einweihungsgottesdienste nach den abgeschlossenen Sanierungen. „Entscheidend sind aber lebendige Kirchengemeinden“, betonte Egbert Liskow. „Wenn das Gemeindeleben funktioniert, dann lohnt sich auch die Investition in die Gebäude.“ Die Kirchengemeinden Koserow und Ahlbeck-Zirchow seien Beispiele für lebendige und engagierte Gemeinden.
 
Zentrum des gemeindlichen und kulturellen Lebens


In der Zirchower Kirche stellte Pastor Henning Kiene den Gästen das Gebäude vor und ging auf eine kleine gedankliche Zeitreise durch die Geschichte des Gotteshauses. Über Generationen und Jahrhunderte hinweg hätten die Menschen ihre Spuren in der Kirche hinterlassen, von den mittelalterlichen Wandmalereien bis hin zu den Beschädigungen des Altarbildes während des Zweiten Weltkriegs. Inzwischen gebe es einen erheblichen Sanierungsstau, der sich in der DDR-Zeit und bereits noch vor den Weltkriegen aufgebaut habe, so der Pastor. Das undichte Turmdach und der Ostgiebel müssen dringend instandgesetzt werden. In Koserow wurde die Delegation von Pastorin Bettina Morkel begrüßt. Die Kirche sei das Zentrum des Gemeindelebens und auch Urlauberkirche für zahllose touristische Gäste, berichtete die Pastorin. Als Veranstaltungsort für Sommerkonzerte und Theateraufführungen auf hohem Niveau sei die Koserower Kirche auch für das kulturelle Leben unverzichtbar. Durch Schäden am Dachgebälk der Kirche habe zwischenzeitlich die Gefahr der Sperrung der Kirche bestanden, die nur durch die Einbringung von Stützkonstruktionen und die Erstellung eines Sicherheitskonzepts abgewendet werden konnte, schilderte Bettina Morkel die Situation. Sanierungsstart soll in Zirchow und Koserow im Frühjahr 2022 sein, kündigte die Baubeauftragte Anett Burckhardt an. Wenn alle Fördermittel bewilligt werden und die Maßnahmen wie geplant stattfinden, könnte die Sanierung der beiden Dorfkirchen Ende 2022 abgeschlossen sein.


Zirchow: Nagekäfer haben Turm befallen


In Zirchow sollen Turmdach und Ostgiebel der St.-Jacobus-Kirche saniert werden. Die Feldsteinkirche stammt aus dem 13. Jahrhundert. Das Turmdach ist undicht, sodass Feuchtigkeit eindringen kann. Eindeckung und Konstruktion des Dachs müssen daher erneuert werden. Am Ostgiebel sind Fugen und Putz dringend sanierungsbedürftig. Außerdem ist das Dach des Kirchenschiffs stark von Nagekäfern befallen, die umgangssprachlich auch als Holzwürmer bezeichnet werden. Insgesamt wird die Sanierung 319.000 Euro kosten. Die Kirchengemeinde kann rund 21.000 Euro an Eigenmitteln für die Arbeiten aufbringen, 90.000 Euro hat der Pommersche Evangelische Kirchenkreis aus dem Fonds für Patronatskirchen 2021 bewilligt, weitere 20.000 Euro an Fördermitteln werden bei Stiftungen beantragt.


Koserow: Verformte Deckenbalken gefährden Bestand


Bei der Koserower Kirche, deren Anfänge bis in das 13. Jahrhundert zurückreichen, steht die Dachsanierung an. Eindeckung und Konstruktion des Kirchenschiffdachs müssen dringend überarbeitet werden. Es bestehen zahlreiche Undichtigkeiten und daraus resultierende Feuchtigkeitsschäden. Seit einem Umbau der Holzdecke im 19. Jahrhundert haben sich gravierende statische Probleme und Verformungen der eingekürzten Deckenbalken entwickelt, die den Bestand des Gotteshauses gefährden. Darüber hinaus hat der Hausschwamm der Kirche zugesetzt. Die Gesamtkosten liegen bei rund 347.000 Euro. Die Kirchengemeinde verfügt über etwas mehr als 13.000 Euro Eigenmittel, die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (KiBa) fördert die Sanierung mit 15.000 Euro, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt mit 12.000 Euro und der Pommersche Evangelische Kirchenkreis hat 95.000 Euro aus dem Fonds für Patronatskirchen 2021 bewilligt.

Quelle: PEK (sk)



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