Kirchengemeinden in MV laden zu Christvespern und Gottesdiensten ein Das Kind in der Krippe bewegt die Herzen
17.12.2021 · Rostock/Stralsund. Heiligabend, Weihnachten und Jahreswechsel in Mecklenburg-Vorpommern: Die Mehrzahl der 371 Kirchengemeinden in den evangelischen Kirchenkreisen Mecklenburg und Pommern lädt herzlich zu Christvespern, Gottesdiensten und Jahresschlussandachten ein. Viele Kirchengemeinden unterbreiten auch digitale Gottesdienstangebote.
Im Mittelpunkt steht überall die Geschichte von Maria und Josef und dem Kind in der Krippe, die mit ihrer hoffnungsvollen Verheißung jedes Jahr aufs Neue die Herzen der Menschen bewegt. Die Gemeinden haben verantwortungsbewusst alle Vorkehrungen getroffen, die sich aus der besonderen Situation der Pandemie ergeben. Alle Besucherinnen und Besucher werden ebenso gebeten, sich an die jeweiligen Vorgaben, die Hygiene- und Abstandsregeln zu halten.
Licht der Hoffnung verlischt nicht
Pröpstin Helga Ruch (Stralsund) blickt eine Woche vor Heiligabend auf die kommenden Festtage: „Alle Jahre wieder Weihnachten. Und nun und immer noch so ganz anders als sonst: Abgesagte Musiken, Feiern im kleinen und kleinsten Kreis, Weihnachtsmärkte geschlossen, verkürzte Christvespern. Manches digital, aber Mattscheiben fehlt zwischenmenschliche Wärme… Und wir alle sind müde, müde an Seele und Leib. Wer hätte sich vor einem Jahr vorstellen können, dass es wieder so sein würde? Ehrlicherweise wohl niemand wirklich. Und doch – es ist Weihnachten, auch dieses Mal. Mag auch uns der Atem ausgegangen sein und der Geduldsfaden zerrissen vom langen Warten – bei Gott sieht es anders aus: Er hat Geduld mit uns, unendlich langen Atem für Seine geliebte Welt. Und Er kommt, hinein in unseren Alltag, hinein in unsere Müdigkeit, unserer Sehnsucht entgegen. Er gibt nicht auf, Seine Sehnsucht nach uns ist stark wie eh und je. Und das tröstet, das macht mir Mut, daran festzuhalten, dass Weihnachten ist. Dass das Licht der Hoffnung nicht verlischt und unser Herz empfindsam bleibt für das Wunder von Weihnachten: Dass Gott ein Kind geworden ist, das mich berühren und heilen will bis in den Kern meines Seins hinein. Diese Gewissheit lässt mich einstimmen in das alte, zu Herzen gehende Lied: ‚Das ewig Licht geht da herein, gibt der Welt einen neuen Schein. Es leucht wohl mitten in der Nacht, und uns des Lichtes Kinder macht.‘“
Vorbereitungen laufen seit Wochen
In den Kirchengemeinden im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg und im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis wird seit Wochen geplant, vorbereitet und immer wieder neu überlegt, was angesichts der sich verändernden Pandemielage zu den Weihnachtsfeiertagen möglich und verantwortbar ist. Dabei wurden alle Kirchengemeinden stets von den Pröpstinnen und Pröpsten aktuell über die jeweils geltende Landesverordnung, über deren Vorgaben und die eigenen kirchlichen Empfehlungen informiert. Normalerweise werden allein Heiligabend 200.000 Gottesdienstbesuchende in den landesweit rund 1.300 Christvespern zwischen Schaalsee und Usedom erwartet. Doch dieses Mal wird wie bereits im vergangenen Jahr vieles anders sein. Es finden während der Festtage voraussichtlich mehr und dafür kürzere Gottesdienste und Andachten statt – viele davon im Freien vor den Kirchen oder auf Plätzen.
Grundsätzlich können Gottesdienste in Kirchen, Kapellen etc. auch zur Weihnachtszeit nach wie vor nach der 3G-Regel gefeiert werden. Das heißt, alle Menschen können teilnehmen. Voraussetzung ist der Impfnachweis, der Genesungsnachweis oder ein negativer Test. Die persönlichen Kontaktdaten sind anzugeben oder auf einem mitgebrachten Zettel zu hinterlassen. Zudem müssen Teilnehmende während des gesamten Gottesdienstes die Maske aufbehalten und, wenn Gemeindegesang stattfinden soll, den Abstand zueinander von eineinhalb auf zwei Meter erhöhen. Bei Christvespern unter freiem Himmel gelten lediglich die üblichen Abstandsregeln und Hygieneregeln vor Ort. Im Freien ist Gesang bei Einhaltung der Abstandsregelung auch ohne Maske möglich.
Aktuelle Gottesdienstinformationen vor Ort
Alle sind gebeten, sich in ihrer Kirchengemeinde rechtzeitig vorab über die konkreten Termine und das Prozedere vor Ort zu informieren. Wer am Heiligen Abend und an den Festtagen aufgrund der Pandemie lieber zu Hause bleiben möchte, kann im Radio und im Fernsehen viele Gottesdienste mitfeiern. Einige Kirchengemeinden setzen auf digitale Angebote: Gottesdienste und Andachten werden als Video ins Internet gestellt, Briefe per E-Mail verschickt oder auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht. Alle Kirchengemeinden stehen mit ihren Kontaktdaten im Internetportal www.kirche-mv.de.
Zudem hat die Landeskirche eine Beilage für die Tageszeitungen auf dem Gebiet der Nordkirche erstellt, die dabei hilft, mit der Familie zu Hause eine kleine Weihnachtsandacht selber halten zu können. In dem Heft sind QR-Codes zu den abgedruckten Liedern, weiteres Material und Anregungen enthalten. Zentrales Element des Hefts ist die Weihnachtsgeschichte nach dem Evangelisten Lukas.
Ausgewählte Weihnachtsgottesdienste in Mecklenburg und Pommern
Die 300 Pastorinnen und Pastoren sowie die Gemeindepädagoginnen und -pädagogen, Kantorinnen und Kantoren, weitere Mitarbeitende und zahllose ehrenamtlich Helfende in beiden Kirchenkreisen werden wie jedes Jahr bei den Gottesdiensten in der Weihnachtszeit von den leitenden Theologinnen und Theologen unterstützt.
So predigt Bischof Tilman Jeremias am Heiligen Abend, 24. Dezember, um 17 Uhr im Weihnachtsgottesdienst im Greifswalder Dom. Damit die Weihnachtsgottesdienste den Vorgaben entsprechend gefeiert werden können, vergibt die Greifswalder Domgemeinde Karten, die im Dombüro oder per E-Mail unter der Adresse hgw-dom@pek.de erhältlich sind. Am 1. Weihnachtstag, 25. Dezember, predigt der Bischof um 10 Uhr zum 300-jährigen Jubiläum der Altarweihe in St. Marien in Rostock.
Pröpstin Britta Carstensen (Neustrelitz) predigt am Heiligen Abend, 24. Dezember, um 14.30 Uhr in der Kirche Jatzke und um 16 Uhr in der Kirche Friedland. In Techentin legt Propst Dirk Sauermann (Parchim) die frohe Botschaft der Weihnacht unter freiem Himmel am Dorfteich aus. Die Christvesper in Dassow am Heiligen Abend feiert Propst Marcus Antonioli (Wismar) um 14.30 Uhr und um 16.30 Uhr in Hohenkirchen. Propst Wulf Schünemann (Rostock) predigt am 1. Weihnachtstag, 25. Dezember, um 9.30 Uhr im Doberaner Münster.
Auch Pröpstin Helga Ruch (Stralsund) und Propst Andreas Haerter (Pasewalk) predigen in Christvespern und Gottesdiensten zu Weihnachten sowie zum Jahreswechsel und laden gemeinsam mit den Kirchengemeinden und den Pastorinnen und Pastoren des Kirchenkreises ein.
Vielfältige Pläne und Ideen in den Kirchengemeinden
Damit alle Menschen, die das möchten, trotz der Pandemie an Weihnachtsgottesdiensten teilnehmen können, gibt es in den Kirchengemeinden vielfältige Ideen und Pläne. Ob Christvesper im Stadion, Eintrittskartensystem, Krippenspiel, Radiogottesdienst, Online-Christvesper, Weihnachtsweg, Instagram-Video, Gottesdienst „to go“ - die Kirchengemeinden in den Kirchenkreisen Mecklenburg und Pommern haben sich viel einfallen lassen: