Kirchenkreis Mecklenburg investiert in Güstrow Grundstein für klimaschonendes Verwaltungsgebäude gelegt
12.11.2021 · Güstrow. Den Grundstein für ein neues Verwaltungsgebäude in Güstrow legte der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Mecklenburg am heutigen Freitag im Sankt-Jürgens-Weg 23 der Barlachstadt. Das dreigeschossige Gebäude ist für 50 Arbeitsplätze konzipiert. Zudem sind 35 Parkplätze vorgesehen. Ökologische und nachhaltige Gesichtspunkte spielen bei dem Projekt eine besondere Rolle. Die Kirchenkreissynode hatte im September 2020 dem Bau zugestimmt und rund 6 Millionen Euro bereitgestellt.
Die Kirchenkreisverwaltung Mecklenburg hat derzeit drei Standorte: Schwerin, Neubrandenburg und Güstrow. „Doch die Situation in der jetzigen, gemieteten Güstrower Außenstelle in der Domstraße bereitet seit längerem Sorgen“, so Propst Dirk Sauermann in der Andacht. So seien die Treppen problematisch, etliche Räume für die derzeit 36 Mitarbeitenden zu beengt und die E-Anlage sei auch in die Jahre gekommen. Umso größer ist die Freude bei Elke Stoepker: „Wir legen heute den Grundstein für eine moderne Verwaltung. Im Frühjahr 2023 sollen die Mitarbeitenden ihre neuen Büroräume beziehen und von hier aus die Gemeinden in der Propstei Rostock und die mehr als 600 mecklenburgischen Friedhöfe betreuen und verwalten“, blickte die Leiterin der Kirchenkreisverwaltung voraus. Sie dankte insbesondere der Kirchenkreissynode, dem Kirchenkreisrat und den für die Verwaltung zuständigen Propst Wulf Schünemann für allen Einsatz um das Projekt in die Tat umzusetzen.
Große Freude bei Verwaltungsleiterin Stoepker und der MAV
Die Mitarbeitervertretung habe diesem Tag „lange entgegengefiebert“, so Melanie Ladwig von der Mitarbeitervertretung (MAV). „Denn in den vergangenen elf Jahren hat sich die Anzahl an Arbeitsplätzen in Güstrow fast verdoppelt.“ Grund seien mehr Aufgaben in der Buchhaltung und in der zentralen Friedhofsverwaltung. Ladwig: „Insofern finden die künftigen optimalen Arbeitsbedingungen großen Anklang unter uns Mitarbeitenden.“
Propst Sauermann, der auch Vorsitzender des Kirchenkreisrates ist, erinnerte daran, dass es keine leichte Entscheidung gewesen sei, dem Großprojekt zuzustimmen. „Aber jetzt sollten wir darauf vertrauen können, dass Gottes guter Segen auf allem ruhe.“ Gutes Gelingen für den Bau in seiner Stadt – konkret in der Entwicklungszone St. Jürgens-Weg – wünschte Bürgermeister Arne Schuldt in seinem Grußwort.
Luftwärmepumpe, Photovoltaik und e-Ladepunkte
Auf Basis einer soliden und sparsamen Finanzpolitik im Kirchenkreis kann das Bauprojekt umgesetzt werden. „Erfreulich ebenso, dass insbesondere der Klimaschutzstandard im Blick auf CO²-mindernde Haustechnik durch eine höhere KfW-Förderung ausgeweitet werden kann“, so Kurt Reppenhagen, Fachbereichsleiter Bau, Mieten und Versicherungen in der Kirchenkreisverwaltung. Konkret soll das neue Verwaltungsgebäude mit niedrigem Jahresprimär-Energiebedarf nach dem KfW 55-Standard betrieben werden, d.h. es wird in der Grundlast über eine Luftwärmepumpe beheizt. „Die Außenanlagen werden naturnah und weitgehend unversiegelt gestaltet. Die Regenentwässerung wird nahezu vollständig auf dem Grundstück durch Versickerung und oberirdisch über Mulden und Rinnen zu Sammelpunkten erfolgen“, erläutert Kurt Reppenhagen. Der Neubau erhalte zusätzlich eine Photovoltaik-Anlage, die jährlich ca. 40.000 Kilowattstunden erzeugt. „Zudem werden vier Ladepunkte für Elektroautos und eine Reserve-Verkabelung für weitere Ladepunkte vorgesehen“, so der Fachbereichsleiter. Dies sei auch ein Beitrag zum eigenen Klimaschutzplan 2030 des Kirchenkreises Mecklenburg, der in der Nordkirche als Vorreiter in Sachen Klimaschutz gilt.
Perspektive Erweiterung auf dem Gelände möglich
Unabhängig von künftigen Entwicklungen der Größe und Struktur der Verwaltung soll Güstrow „auf jeden Fall als langfristiger Standort erhalten und konsolidiert werden“, blickt Propst Wulf Schünemann in die Zukunft. Mittelfristig könnte der Sankt-Jürgens-Weg auch zum Zentralstandort der Kirchenkreisverwaltung Mecklenburg entwickelt werden. „Das Grundstück lässt perspektivisch eine räumliche Vergrößerung für bis zu 100 Mitarbeitende zu“, so Kurt Reppenhagen. Zudem könnten Büros bei möglichem Minderbedarf für die eigene Verwaltung untervermietet werden. Das Grundstück nutzt der Kirchenkreis übrigens per Erbbaurecht von der Stiftung St.-Jürgen-Hospital-Intraden.
Quelle: ELKM (cme)