Aus dem Gemeindeleben Die Veeh-Harfe unterwegs in Pommern

Von Pastorin Katharina Seuffert

Waltraud Kaufmann, Heinrich Kaufmann, Kerstin Buchwald und Dominique Selz vom Schönblick-Veeh-Harfen-Ensemble aus Schwäbisch Gmünd während eines Konzerts im Stralsunder Schwesternheimathaus (v.l.n.r.).

Foto: Stefan Zeitz

15.11.2023 · Wulkenzin/Neubrandenburg. In den vergangenen Tagen fanden in Greifswald und Umgebung (Grimmen, Usedom Stadt, Wolgast und Stralsund) „Konzerte der leisen Töne“ mit Veeh-Harfen (in Vorpommern größtenteils noch unbekannte) Instrumenten, statt.

Das Schönblick-Veeh-Harfen-Ensemble aus Schwäbisch Gmünd unter Leitung von Waltraud und Heinrich Kaufmann begeisterte die Zuhörenden. Diese Tischharfen mit ihrem zarten Klang sprechen Jung und Alt an. In einem der „Konzerte der leisen Töne“, das ich miterleben durfte, wurden sowohl Volks- und Heimatlieder neben geistlichen Liedern, die teilweise selbst komponiert wurden, zu Gehör gebracht.

 

Einladung zum Mitsummen und Mitsingen

 

Immer neue Klang- und Hörerlebnisse brachte das Zusammenspiel der Veeh-Harfen mit den Begleitinstrumenten wie Flöte und Bratsche, Schellenkranz und Orgel und lud dabei ein zum Mitsummen und Mitsingen. Und das ist das Wunderbare bei diesen Instrumenten: Sie sind einfach zu erlernen. Denn nach dem Konzert durfte jeder selbst das Spielen ausprobieren. Mit einfachen Punktnotierungen, die man als Blatt unter die Saiten auf den Resonanzcorpus legt, die man dann mit einem oder zwei Fingern zupft, braucht es keine musikalische Vorbildung.

 

Musizieren als sinnvolle Aufgabe

 

Das macht Lust und Laune bei Kindern und Erwachsenen. Heinrich Kaufmann erzählte von Kindern mit ADHS, die mit diesem Instrument ihre Konzentrationsfähigkeit spielerisch übten. In der Begegnung mit Demenzkranken in Pflegeeinrichtungen animierten die Töne und Schwingungen zum Singen. Eine Pflegerin berichtete von einer Schlaganfallpatientin, die beim Hören der Veeh-Harfen-Musik plötzlich Worte des erklingenden Liedes aussprach. Ein erschütterndes Erlebnis, da die Betroffene seit dem Schlaganfall verstummt war. Eine Heimbewohnerin von 85 Jahren entdeckte das Instrument für sich und fand darin eine sinnvolle Aufgabe. Zu jedem Geburtstag der Mitbewohner spielt sie seither ein Geburtstagsständchen.

 

Hilfe in trüben Stunden

 

Immer wieder erlebe ich, wie das Instrument den Spielenden Freude schenkt, erfüllte Zeit. Und mancher berichtet mir, dass das abendliche Musizieren so entspannend ist und besonders in der Coronapandemie über manch trübe Stunde geholfen hat. Aber auch sonst ist das Musizieren in einer Gruppe beglückend. Hier kann ich etwas Gutes für mich selbst tun, mit anderen und auch für andere. Welch ein Geschenk!

Quelle: kirche-mv.de (ks)



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