Andacht und Vortrag am 9. November in Greifswald Gedenken an Opfer der Novemberpogrome
02.11.2023 · Greifswald. Anlässlich des Gedenkens an die Opfer der Novemberpogrome des Jahres 1938 lädt der Arbeitskreis „Kirche und Judentum“ im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis gemeinsam mit den Studierendengemeinden und der Universitäts- und Hansestadt Greifswald zu zwei Veranstaltungen in Greifswald ein.
Eine ökumenische Andacht findet am Donnerstag, 9. November, um 13 Uhr am Ort des ehemaligen Betsaals der Greifswalder jüdischen Gemeinde in der Mühlenstraße 10 statt. Am gleichen Tag um 17 Uhr beginnt im Bürgerschaftssaal des Rathauses eine Vortragsveranstaltung mit Dr. Andreas Ruwe von der Universität Greifswald. Er stellt seine Forschungsergebnisse über den jüdischen Friedhof in Niederhof bei Stralsund vor, der von 1776 bis 1850 für Bestattungen verstorbener Jüdinnen und Juden aus ganz Vorpommern genutzt wurde. „Die Inschriften auf den Grabsteinen vermitteln familiengeschichtliche Details, durch die die jüdische Geschichte in Vorpommern konkret und lebendig wird“, teilt Dr. Christoph Ehricht vom Arbeitskreis Kirche und Judentum im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis mit. „Zugleich vertieft die Beschäftigung mit jüdischer Bestattungskultur unsere Kenntnis jüdischer Frömmigkeit und ihrer Bedeutung für unsere Kultur - ein Beitrag gegen das gefährliche Vergessen.“ Im Jahr 1938 wurden in Deutschland in der Nacht vom 9. zum 10. November hunderte Synagogen angezündet, Geschäfte verwüstet, Menschen misshandelt, erniedrigt und verhaftet. Dieser von der nationalsozialistischen Reichsregierung angeordnete und organisierte Pogrom war das Fanal für den späteren Völkermord an den jüdischen Mitmenschen in Deutschland und Europa.
Quelle: PEK (sk)