Mecklenburgische Kirchenkreissynode Christoph Heydemann erneut zum Präses gewählt
15.03.2024 · Güstrow. Die III. Synode des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Mecklenburgs hat ein Präsidium: Auf ihrer konstituierenden Sitzung in Güstrow wählten die 50 anwesenden Synodalen auf ihrer Tagung (15.-16. März) Dr. Christoph Heydemann zum Präses der Synode.
Die Synodalen stimmten mit 50 Ja-Stimmen von 50 abgegebenen gültigen Stimmen für den 61-Jährigen. Der Jurist aus dem brandenburgischen Fürstenberg an der Havel, das kirchlich zu Mecklenburg gehört, war bereits zehn Jahre als Synodaler tätig und in der II. Kirchenkreissynode Vizepräses und zuletzt Präses.
Pastorin Hanna Blumenschein (Schlagsdorf) wählten die Synodalen mit 50 abgegeben gültigen Ja-Stimmen zur 1. Vize-Präses. Die 41-jährige Theologin ist neu in der Synode. Als 2. Vizepräses bekam der 25-jährige Philipp Schwadtke (Rostock) mit 27 abgegebenen gültigen Ja-Stimmen das Vertrauen der Synodalen. Auf seine Mitbewerberin Kerstin Wolf (Admannshagen) entfielen 23 gültige Ja-Stimmen. Der Rostocker Philipp Schwadtke ist als Rechtsreferendar in seiner Heimatstadt tätig und war bereits Synodaler.
Zusammen mit dem Präses werden die Vizepräsides in den kommenden sechs Jahren für den ordnungsgemäßen Ablauf der Synodentagungen sorgen und die Umsetzung der Beschlüsse im Auge behalten. Im Eröffnungsgottesdienst vor der Wahl im Güstrower Dom waren die anwesenden Synodalen sowie die Jugenddelegierten von Pröpstin Britta Carstensen in ihr Ehrenamt als Synodale eingeführt worden und legten das Gelöbnis ab.
Kirche große Dienstgemeinschaft mit sehr unterschiedlichen Gaben
„Eine Synode ist ja im Wortsinn auf Griechisch ein gemeinsamer Weg“, darauf verwies Propst Marcus Antonioli in seiner Predigt beim Einführungsgottesdienst im Dom zu Güstrow und ergänzte: „Und tatsächlich machen wir uns auf einen gemeinsamen Weg, um auch in diesen Krisenzeiten unser kirchliches Leben in Mecklenburg zu gestalten.“
Zugleich meinte der Propst, dass „allzu oft mit einer defizitorientierten Brille“ auf die Kirche geblickt werde. So werde übersehen, „wie viele Menschen sich engagieren! Selbst die jüngste Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) stellt neben manch ernüchternden Befund fest, dass fast die Hälfte unserer Kirchenmitglieder sich ehrenamtlich engagieren! Wir sind als Kirche eine große Dienstgemeinschaft mit sehr unterschiedlichen Gaben. Dieser Reichtum ist ein Gottesgeschenk, das gepflegt und entwickelt und vor allem gesehen und mit Dankbarkeit gefeiert werden muss! Es ist ein Reichtum, der nur in einem guten Miteinander von ehrenamtlichen und hauptamtlichen sein volles Potential entfalten kann!“
Gerichtet an die Synodalen sagte Propst Antonioli: „Mit Eurer Wahl in die Kirchenkreissynode habt ihr die Möglichkeit in vielen Gremien zu beteiligen. All unsere Beteiligungsformen leben von Eurem Engagement und das kann schnell sehr viel Raum und Zeit beanspruchen. Nicht umsonst ist die Kirche dafür bekannt, dass sie gern auch mal den ganzen Arm nimmt, wenn man ihr den kleinen Finger reicht. Doch jeder weiß, dass ihr eure Gaben immer nur soweit einbringen könnt wie es eure beruflichen und familiären Verpflichtungen erlauben, aber dafür kann man hier viele neue Einblicke bekommen und tatsächlich ziemlich direkt bei echten Entscheidungen mitwirken. Ihr werdet dieses Amt als große Bereicherung für euch selbst erleben. Wir erbitten für Euch Gottes Geist, denn er allein ist es, der uns in seinen Dienst ruft und uns Herz und Hände dafür füllt!“
Viele neue Synodale und insgesamt deutlich mehr Frauen und Jüngere
Von den 55 gesetzlichen Mitgliedern, davon sind 30 Frauen und 25 Männer, wurden 50 gewählt und fünf wurden vom bisherigen Kirchenkreisrat berufen, um noch fehlende fachliche Kompetenzen, den Anteil von Frauen oder von jungen Menschen in der Zusammensetzung der Synode auszugleichen. Gewählt wurden für beide Synoden jeweils 30 Gemeindesynodale, zehn Pastorensynodale, fünf Mitarbeitendensynodale und fünf Werkesynodale. Insgesamt 35 der 50 Gewählten sind übrigens erstmalig als Synodale dabei und insgesamt zwölf der neu gewählten Gemeindesynodalen in Mecklenburg sind jünger als 27 Jahre.
Neun Synodale in den Kirchenkreisrat gewählt
Zudem stand auf der Tagung die Wahl des neuen Kirchenkreisrates (KKR) an, dem neun aus der Mitte der Synode gewählte Mitglieder angehören, darunter mindestens sieben Ehrenamtliche. Die Pröpstinnen Britta Carstensen (Neustrelitz), Sabine Schümann (Parchim) und die Pröpste Marcus Antonioli (Wismar) und Dirk Fey (Rostock) sind geborene Mitglieder des insgesamt 13-köpfigen Leitungsgremiums, das in der Regel monatlich zwischen den beiden jährlich stattfindenden Synoden tagt und viele Entscheidungen trifft und vorbereitet. Als synodale Mitglieder bekamen das Vertrauen: Thomas Balzer (Schwerin), Kathrin-Susanne Bartel (Stavenhagen), Christoph de Boor (Hohenzieritz), Dr. Patrick Scott Dingle (Sternberg), Dr. Franziska Ehlert (Gelbensande), Pastor Jonas Görlich (Lohmen), Lena Saß (Schönberg), Frank Urbach (Boddin/Altkalen) und Marion Wulff (Herzfeld). Zugleich wurden stellvertretende KKR-Mitglieder gewählt.
Synodale Ausschüsse bestimmt und Mitglieder gewählt
Neben den gesetzten Gremien, wie dem Geschäfts- und Finanzausschuss, votierten die Synodalen für die Bildung weiterer beratender Ausschüsse für die Themen Gemeinde und Strukturen; Theologie; Recht; Frieden, Gerechtigkeit und Umwelt sowie für Rechnungsprüfung. Zugleich wurden deren Mitglieder gewählt.
Darüber hinaus berichteten auf der Synodentagung der bisherige Kirchenkreisrat und der Präventionsbeauftragte im Kirchenkreis sowie das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern und die Dienste und Werke. Darüber hinaus erstatten der Begleitausschuss der II. Kirchenkreissynode für den Stellenplan- und Gebäudeplanprozess und den Stellenplanprozess im Zentrum Kirchlicher Dienste Mecklenburg und die Ausschüsse der Kirchenkreissynode ihre Berichte.
Weitere Informationen und Bilder: 1. Tagung der III. Kirchenkreissynode
Quelle: ELKM (cme)