Grußwort

Liebe Leserinnen und Leser!

Nicht mehr lange, dann ist sie wieder da, die so viel und gern besungene stille

und heilige Nacht. Ein Innehalten am Ende eines Jahres war schon immer

wichtig. Damit alles, was uns so aufgeregt und schrill begegnet, einmal in den

Hintergrund treten muss.

Nicht erst seit 2024 wird immer verschwommener, was uns allen gemeinsam

noch „heilig“ bleiben kann. Weil sich eine Unversöhnlichkeit immer weiter

ausbreitet. Die Einen werden immer lauter, andere immer stiller.

Eine stille Nacht kann Gelegenheit sein, zu überdenken, wie tief wir die vielen

Risse werden lassen in unserem Umgang miteinander. Und stattdessen

suchen, was uns gemeinsam „heilig“ bleiben sollte.

Am Heiligen Abend versammeln wir uns um ein neugeborenes Kind, das

schutzbedürftig in einer Krippe liegt. Das Wunder eines neuen Lebens kann

an seinem Beginn nur still und ehrfurchtsvoll bestaunt werden. Und da ist vor

Augen, was wir immer an erster Stelle „heilig“ nennen sollten.

In der besonderen Nacht am 24.12. wird uns die Willenserklärung Gottes

vorgelegt. Er will einer von uns sein. Und geht selbst hinein in eine Welt, in der

immer neu die Frage beantwortet werden muss: Was ist zu tun oder zu lassen,

damit neugeborenes Leben eine Zukunft hat?

Jede und jeder kann seine Antwort finden. Davon erzählt die

Weihnachtsgeschichte. Arme Hirten und kluge Gelehrte fanden ihre Antwort.

Sie brachten, was sie hatten. Vor allem ihre Empathie dafür, wie heilig das

neugeborene Leben ist.

Wir haben auch in diesem Jahr Gelegenheit, still zu werden und zu bedenken,

was uns um Gottes Willen um unserer selbst willen heilig sein und bleiben

muss. Wenn es der Einsatz für die Zukunft der Menschen ist, verstehen wir die

Willenserklärung Gottes in der Heiligen Nacht richtig.

 

Pastor Rainer Kirstein