Kirchen
Die Schloßkirche im Park zu Putbus
Bis in das Jahr 1840 war Putbus Teil der Kirchengemeinde Vilmnitz. In diesem Jahr wurden eigene Kirchenbücher angeschafft und ein eigener Kirchhof eingeweiht. Putbus wurde selbständige Kirchengemeinde. Mit der Zeit wuchs auch die Notwendigkeit, ein eigenes Kirchengebäude zu schaffen. Um 1835 besaß Putbus 800 Einwohner, sechzig Jahre später 1.400 Einwohner.
Zunächst sollte das Theater zur Kirche umgebaut werden. Da dieser Plan jedoch auf den Widerstand der Einwohner stieß, wurde in den Jahren 1891/92 der Kursalon im Park zur Kirche umgestaltet - die oberen Galerien wurden entfernt und deren Fenster nach innen verlegt, die offenen Arkaden zum Tanzsaal wurden mit Fenstern versehen. Es entstand ein dreischiffiger Kirchenraum. An Stelle des nördlichen Anbaus wurde ein Kirchturm errichtet, der südliche Anbau behielt seine Gestalt. Am Reformationstag 1892 wurde die Kirche geweiht, die Glocken läuteten erstmals am 12. Juli 1893.
Die St. Jacobs-Kirche zu Kasnevitz
Weithin grüßt der schlanke mit einer massiven Spitze aufgeführte Turm der Kasnevitzer St. Jacobs-Kirche. Dieser Turm soll zwei Vorgänger gehabt haben.
Nachdem in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts Chor und Sakristei der Kirche gebaut und wenig später das Langhaus angefügt worden war, muß es noch zur mittelalterlichen Zeit zum Bau eines Kirchturms gekommen sein. Der Chronist erwähnt einen Turm, der angeblich in Ziegeln errichtet und mit Kupfer eingedeckt war. Er soll am 1. Adventssonntag des Jahres 1641 eingestürzt sein. "Die unbeschädigt gebliebenen Glocken wurden darauf in einer unweit der Kirche stehenden Eiche aufgehängt ... . Ein neuer Glockenturm wurde im Jahre 1768 und
Auffällig am Langhaus der Kirche sind die hohen Spitzbogenfenster. Im Inneren ist die Kirche verputzt und wurde in den Jahren 1990/91 neu ausgemalt. Die Kanzel befand sich ursprünglich direkt auf dem Altar. 1958 wurde sie herabgenommen und an ihrem jetzigen Platz am Triumphbogen angebracht. Neben ihr befindet sich eine Sanduhr, mit der dem Prediger die Länge seiner Predigt angezeigt werden soll. Die Namen der Prediger seit der Reformation sind auf einer Tafel neben der Kanzel notiert.
Die Kirche St. Maria Magdalena zu Vilmnitz
Die Entstehung der Vilmnitzer Kirche ist möglicherweise auf Stoislaw I., einen Bruder des Rügenfürsten Jaromar I., zurückzuführen, der um 1200 lebte. In der ersten urkundlichen Erwähnung von 1249 heißt es, daß die Parochie "Vylmenytze" zu den Erbgütern des Borante de Borantenhagen gehöre und schon von seinen Vorfahren gegründet sei.
Der älteste Teil der Vilmnitzer Kirche ist der Ostchor mit der Sakristei, die noch deutliche romanische Elemente aufweisen. Das in der Mitte des 14. Jh. errichtete Langhaus wurde im 15. Jh. erneuert. Wenig später wurde der Turm vollendet.
Bereits 1351 wird die Vilmnitzer Kirche als Begräbnisstätte der Familie Putbus erwähnt. In der heute noch zu besichtigenden Gruft unter dem Ostchor stehen ca. 28 Särge, teils aus Metall, teils aus Holz von hervorragender handwerklich-künstlerischer Qualität. Der Stadtgründer Fürst Malte und seine Ehefrau sind die letzten dort Bestatteten (1854 und 1860). Seit 1867 ist das Mausoleum im Putbuser Park die Begräbnisstätte der fürstlichen Familie zu Putbus.
Besonders sehenswert von den Ausstellungstücken sind die vier großen Sandsteinepitaphien von 1600 im Altarraum sowie die herrliche Barockkanzel von 1708/09.
1996 wurde die historische Mehmelorgel restauriert. Seit über 25 Jahren finden in den Sommermonaten die wöchentlichen Donnerstag-Abendkonzerte statt.