Kirchen

Die Kirche steht im 1273 erstmals als Doberaner Klosterdorf urkundlich erwähnten Rethwisch und wurde vermutlich zwischen 1306 und 1312 erbaut. Sie ist als dreischiffige, dreijochige Stufenhalle ein wunderschönes Beispiel norddeutscher Backsteingotik. Im Inneren erwartet den Besucher ein wertvoller Flügelaltar mit einer Kreuzigungsszene im Mittelschrein aus dem Jahr 1530. Die Heiligen und Apostelfiguren in Seitenflügeln und Predella sind Anfang des 15. und 16. Jahrhunderts entstanden.

 

Ein spätgotisches Triumphkreuz schmückt die Nordwand. Die reichverzierte Kanzel im Ohrmuschel- und Knorpelwerkstil entstand 1666 durch einen Rostocker Künstler, laut Chronik aus einer Eiche vom Friedhof. Sehenswert sind auch die Anfang des 14. Jahrhunderts entstandenen Ornamentscheiben.

 

Dem im Jahr 1999 gegründeten Verein zur Erhaltung der Dorfkirche ist es bereits gelungen, die Sakristei zu sichern, die wertvollen mittelalterlichen und barocken Glasmalereien und die Glocke aus dem Jahr 1412 zu restaurieren. Weiterhin gelangen Kirchgemeinde und Verein die Restaurierung des barocken Taufengels, der prachtvollen Kanzel und der gesamten Innenausmalung. In der beheizbaren Kirche feiern wir ganzjährig um 10.00 Uhr Gottesdienst. Dabei wird der Gemeindegesang durch die Winzerorgel aus dem Jahr 1869 begleitet.

 

Zu den Besonderheiten der Kirchgemeinde Rethwisch gehört der am Rande der Conventer Niederung gelegene Pfarrhof. Das Pfarrhaus aus dem Jahr 1705 wird von Pfarrscheune und ehemaligen Stall gerahmt. Im Pfarrhaus treffen sich wöchentlich Kinder und Jugendliche, der kleine Chor und einmal im Monat Vorschulkinder und Senioren.

 

Der ehemalige Pferdestall wurde in den 1980iger Jahren zu einem kirchlichen Freizeitheim umgebaut. Dieses wird heute ganzjährig durch Gruppenfreizeiten genutzt. In den Sommermonaten stehen seine acht Appartements außerdem Erholung Suchenden zur Verfügung. Im Pfarrgarten steht ein Backhaus mit einem wiederhergestellten Lehmbackofen, aus dem es zu Höhepunkten, wie zum jährlichen Pfarrhoffest, Brot und Kuchen gibt. Geplant ist es, dieses Haus zur Pilgerherberge umzubauen.

 

In der Pfarrscheune wird seit 2009 eine kleine Mosterei betrieben, in welcher Säfte aus kundeneigenem Obst hergestellt werden.