Ev.-Luth. Kirchengemeinde SpornitzKirche Spornitz

 

Die Kirche aus Feld- und Backsteinen wurde wohl im 13. Jahrhundert erbaut. Sie hat einen Chorschluss aus dem Achteck und ist mit acht Strebepfeilern versehen.

 

Der um 1300 angebaute Westturm erhielt 1657 sein Spitzdach, er ist fast 55 Meter hoch und weithin sichtbar. Der achtseitige Helm ist mit Kupferschindeln gedeckt; der alte Wetterhahn von 1695 hat inzwischen einen Platz im Kirchturm gefunden.

 

Im Glockenstuhl hängen drei Glocken, die älteste von 1517.

 

Größere bauliche Veränderungen erfolgten um 1840. Beim Umbau wurde die von Säulen eingefasste Altarwand oben mit einer goldenen Sonne geschmückt. Der Spornitzer Altar hatte sein jetziges Aussehen bereits 1822 erhalten.

 

Das Orgelwerk stammt von Friedrich Albert Daniel Memel (1827-1888) und wurde 1876 in den hundert Jahre älteren Orgelprospekt eingebaut.

 

In den Jahren 2020 bis 2022 wurde die Kirche in Spornitz von grundauf saniert. Sie erstrahlt jetzt in frischem Glanz und lädt zum Gottesdienst und natürlich auch zum Besuch ein.

 

In 2023 wurde die Orgel saniert. Am 18. Juni 2023 konnten wir sie in einem Festgottesdienst wieder in Betrieb nehmen. Ihr Klang ist phantastisch! Kommen Sie vorbei und gewinnen Sie selbst einen Eindruck. Sie werden überwältigt sein.

 

Am 16. Mai 2024 wurden die "Orgelspiele Mecklenburg-Vorpommern 2024" zu unserer großen Freude in Spornitz eröffnet und die Mehmel-Orgel durch die Stiftung Orgelklang zur "Orgel des Jahres 2024" gekürt.

Kleine Baugeschichte der Kirche zu Spornitz

13. Jahrhundert:

Die Kirche zu Spornitz ist das älteste noch im Dorf vorhandene Gebäude. Sie wurde im 13. Jahrhundert auf einem Sandhügel mit romanischen Rundbögen an den Türen und Fenstern errichtet. Unterlagen über das exakte Baujahr fielen dem Dreißigjährigen Krieg zum Opfer (1618 – 1648).

 

14. Jahrhundert:

Der Turm wurde 1339 errichtet

 

16. Jahrhundert:

1517 erhielt der Turm seine erste Glocke, in der Kirche wurden größere Fenster mit recht-eckigen Holzrahmen eingebaut 

 

17. Jahrhundert:

1647:  das Pfarrhaus wurde am Ende des 30jährigen Krieges zerstört, die Kirche beschädigt

1657: die schadhaften Stellen im Kirchengemäuer wurden repariert; Dachziegel holte man vom Neustädter Schloss; der Kirchturm erhielt ein Holzdach, in das einige Jahre später der Blitz einschlug

1665: erneute Reparatur der Kirche.

 

18. Jahrhundert:

1792/93: Neubau des Pfarrhauses an heutiger Stelle

 

19. Jahrhundert:

1820: Versetzung der Kanzel von der Nordseite an den heutigen Platz im Altarraum

1824: Anschaffung der ersten Orgel, Erbauer: Friedrich Frese (I) aus Parchim

1833 – 1864: erneute Reparatur des Kirchengemäuers: nach Entfernung des Daches wurde der Urzustand der Feldsteinkirche sichtbar; Erhöhung der Ringmauer mit Backsteinen um 7 Fuß; Erhöhung der Fenster; neuer Dachstuhl; Holzdecke, die eiserne Jahreszahl 1840 an der

Ostseite der Kirche setzte der Erbschmied Karl Bergmann ein; der Altar wird zurückgesetzt, die vergoldete Sonne (Bildhauer Schwalbach. Ludwigslust) über der Kanzel angebracht; das neue Kirchendach erhält an der Ostseite ein vergoldetes Kreuz (Geschenk von Großherzog Paul Friedrich)

22.11.1840: Einweihungsfest mit jetzt drei Glocken

1842: Anbau des Pfarrhauses um Küche, Vorratskammer, Leutestube und Treppe

1852: Reparatur des Kirchturms; der vergoldete Kopf mitsamt Hahn kommt wieder zurück

1855: Ersatz der Kirchturmuhr durch eine neue

1875: die Friese-Orgel wird durch eine neue Orgel ersetzt; das Gehäuse bleibt erhalten; Erbauer der neuen Orgel: Friedrich Albert Daniel Mehmel 

1882: Fenstervergrößerung (gotische Spitzbögen),

1887: Kirchenfußboden mit Klinkern; Fußboden im Turmraum aus Granit,

1893: der Kirchturm wird mit Kupferplatten gedeckt und erhält erstmals einen Blitzableiter

 

 

20. Jahrhundert:

1917: während des 1. Weltkrieges wird das Kupferdach abgedeckt; die Orgeln musste ihre Pfeifen abgeben und auch die kleinste der drei Glocken wurde heruntergeholt und eingeschmolzen

1931: Anstellung von Fräulein Margarete Gillhoff als Organistin; Einbau eines elektrisch angetriebenen Winderzeugers für die Orgel, 

1958: Größere Renovierung der Kirche; Pastor Taetow schafft es 1959, Ersatz für die beiden im 2. Weltkrieg eingezogenen Glocken zu beschaffen

1967/68: dank der Hilfe der bayerischen Partnergemeinde aus Burgsalach (Franken) konnte der Kirchturm mit Kupfer neu eingedeckt werden; Malermeister Pilatz errichtete das Gerüst; die Kupferarbeiten führt Klempnermeister Peters aus; der Schmiedemeister Hans Link bringt nach 28 Jahren Abstinenz das Turmkreuz wieder an

1996: Der Schnitzer Alexander Neumann schafft auf Initiative von Pastor Erben in und für die Kirche seinen „`Rufer der Hoffnung´ als Denkmal für die Opfer von Krieg und Gewalt 1939-1945“ 

 

21. Jahrhundert:

2000: Erneuerung der Türen und Fenster in der Friedhofskapelle

2014: Gründung „Förderverein Kirche Spornitz e.V.“

2020-2022: Sanierung der Kirche von Grund auf; Festgottesdienst mit Bischof Tilman Jeremias zur „Einweihung“ der renovierten Kirche am 4. September 2022 (siehe Dokumentation)

2023: Sanierung der Mehmel-Orgel; Festgottesdienst zur „Einweihung“ der Orgel am 18. Juni 2022 (siehe Dokumentation und Bildergalerie)

Dezember 2023: Die Mehmel-Orgel wird von der EKD-weit agierenden Stiftung Orgelklang zur „Kirche des Jahres im Monat Dezember“ gekürt

16. Mai 2024: Eröffnung der „Mecklenburgischen Orgelspiele 2024“ in Spornitz

21. Mai 2024: Die Mehmel-Orgel wird von der „Stiftung Orgelklang in der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland“ zur Orgel des Jahres 2024 (https://www.stiftung-orgelklang.de/orgeldesjahres/) gekürt!


Video: Kirche Spornitz von oben



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Dokumentation der Orgelsanierung in 2023 ansehen Dokumentation der Orgelsanierung in 2023 herunterladen

Bilder von den Restaurierungsarbeiten an der Orgel in Spornitz ansehen Bilder von den Restaurierungsarbeiten an der Orgel in Spornitz herunterladen