Versöhnungskirche Rattey
Der frühgotische Feldsteinbau wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet, der hölzerne Turmaufsatz Mitte des 16. Jahrhunderts. Das Dachwerk des Schiffs wurde 1581 erneuert. Für die an der nördlichen Westseite im 15. Jahrhundert angebaute Gerberkammer entstand im 18. Jahrhundert der Gruftanbau aus Feldsteinen und mit einem Mansarddach.
Auf der westlichen Seite baute man aus dem Kirchendach, einen mit quadratischem Schaft und Bretterschalung geböschte Turm heraus. Der achtseitige, mit Schiefer eingedeckte Pyramidenhelm ist nach mittelalterlicher Art mit übereck gestellten Seiten übergesetzt, so dass Konsolen über der Mitte der Quadratseiten die vier überstehenden Ecken des Helmes stützen.
Der Schnitzaltar vom Anfang des 16. Jahrhunderts gilt als bedeutend. Die Rückwand wird von einem holzgeschnitzten Schrein gebildet, vermutlich gleichzeitig mit der Kanzel entstanden. Im horizontal unterteilten Schrein ist oben eine apokalyptische Madonna als Himmelskönigin mit Engeln auf Strahlenhintergrund zu sehen. Die niedrigere untere Hälfte enthält die Gruppe Anna Selbdritt, rechts der die Harfe spielende König David und links ein Bischof. Fünf der Reliefs in den Flügeln zeigen Szenen aus der Weihnachtsgeschichte, ein verlorenes Relief wurde unten rechts durch ein anderes mit drei Heiligenfiguren ersetzt. Ein bartloser mit einem Buche in der linken Hand, ein vollbärtiger Bischof in großer Amtstracht, in der linken Hand einen Stab führend. Der dritte, barhäuptig, vollbärtig, liest schreitend in einem Buch, das er in der rechten Hand trägt. Wahrscheinlich gehörten diese drei Heiligen nicht zur ursprünglichen Anlage. Das Gemälde in der Predella zeigt die fünf klugen und die fünf törichten Jungfrauen. Die Umrahmung dieses Schreins wie der obere Aufsatz stammen aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts.
Die Altarbrüstung und das Gestühl wurden wohl im 18. Jahrhundert eingebaut.
Die Orgel ist ein Werk von Carl August Buchholz aus dem Jahr 1836 mit sieben Registern auf einem Manual und Pedal.