Andacht

Liebe Frauen,
Brannte nicht unser Herz, da er mit uns redete? (Lk 24,32)
Monatsspruch April 2025
Gerade starte ich in die Pilgerwoche „Mit Gott im Grünen“ und schon bei den ersten Schritten merke ich, wie mich frischer Geist beflügelt, wie mein Herz sich freut und ich leichten Schrittes die erste Tour zum Thema „Aufbruch“ gehe.
Um mit den Worten der Jünger zu sprechen: „Mir brennt das Herz.“ Was für ein starkes Wort! Kennt ihr auch dieses Gefühl? Wann hat euer Herz zuletzt vor Freude gebrannt? Vielleicht bei einem tiefen Gespräch, das euch berührt hat, oder in einem Moment, in dem ihr euch ganz von Gott getragen gefühlt habt?
Diese Worte stammen aus der Ostergeschichte nach Lukas. Die Emmausjünger sind unterwegs – niedergeschlagen, voller Zweifel. Sie reden über all das, was in Jerusalem geschehen ist, und erkennen nicht, dass der Auferstandene selbst mit ihnen geht. Erst als Jesus das Brot bricht, gehen ihnen die Augen auf: Er war die ganze Zeit über bei ihnen!
Wie oft geht es uns ähnlich? Wir sehnen uns nach einer Begegnung mit Gott und merken gar nicht, dass er längst an unserer Seite ist. Manchmal sind wir so gefangen in unseren Sorgen, dass wir das Offensichtliche übersehen. Erst ein Wort, eine Geste, ein Moment des Innehaltens öffnet uns die Augen.
Das Wunder des Frühlings erinnert mich daran. Nach der Winterruhe ist das erste Grün noch zart, fast unscheinbar. Doch wenn wir genau hinsehen, entdecken wir die dicker werdenden Knospen, hören den Gesang der Vögel und finden vielleicht sogar Spuren neuen Lebens, wie die Eierschalen frisch geschlüpfter Küken.
Der Frühling ist ein Bild für das Osterwunder: Neues Leben bricht sich Bahn, oft zögerlich, manchmal überraschend. Und doch ist es unaufhaltsam. So ist es auch mit dem Wirken Gottes in unserem Leben. Manchmal ahnen wir es erst im Rückblick: Er war da – in unserem Zweifel, in unserer Suche, auf unseren Wegen.
Lasst uns mit offenen Augen und brennenden Herzen weitergehen.
Gesegnete Wege euch allen!
Sabine Petters