Feldsteinkirche zu Laase
Geschichte
1248 findet Laase als stiftsländisches Kirchdorf im Zusammenhang mit der Gründung des Collegiatstiftes in Bützow seine erste urkundliche Erwähnung. Die Feldsteinkirche feierte 2020 eine 600-jährige steinerne Baugeschichte.
Dendrochronologische Untersuchungen am Dachstuhl weisen jedoch auf einen Vorgängerbau als Stabbohlenbauwerk hin, der ins Jahr 1243 zurückreicht. Diese Balken sind vermutlich Teile der einzigen nachgewiesenen hölzernen Dorfkirche in Mecklenburg.
Architektur
Der jetzige Kirchenbau ist eine frühgotische Saalkirche mit Sakristei. Als Erweiterung der Sitzplätze wurden Ende des 19.Jh. eine Empore mit Außenzugang sowie Stützmauern zur Stabilisierung der Ostseite in Ziegelbauweise angefügt.
2001-2005 wurde die Kirche dank Spenden und mit Unterstützung der Stiftung Denkmalschutz umfassend gesichert und restauriert.
Der Laaser Friedhof ist von einer Findlingsmauer in Trockenbauweise umgeben und bietet einen weiten Blick in die mecklenburgische Landschaft.
Besonderheiten
Die Laaser Kirche wird wegen seiner mittelalterlichen Marienskulptur bevorzugt von Pilgern und Besuchern aus nah und fern aufgesucht. Die „Laaser Madonna“ ist eine Eichenskulptur nach westfälisch-nordwestdeutschem Vorbild.
# Die Sprache der Falten - eine Präsentation der Laaser Madonna unter www.kunst-geschichte-kirche.de (Nordkirche)
Aus der Erbauungszeit stammen der in die Nordwand eingelassene Sakramentsschrank mit Christus als Schmerzensmann im ikonografischem Stil, das Kanzelkreuz und das Altarretabel mit der Segnung Marias. Die kleinen Skulpturen von Katharina und Nikolaus sind Nachbildungen der 1979 gestohlenen Figuren.
Die frühromanische Granitfünte, in Stein-auf-Stein Klopftechnik hergestellt, besteht nur noch aus der Kuppa und ist auf die Zeit von vor 1160 datiert.
Im Westen der Kirche steht noch ein Teil einer uralten Linde, die als Naturdenkmal ausgewiesen ist. Grabsteine entlang der Kirchhofsmauer erzählen Geschichten zurück bis Anfang des 19.Jh.
(Text: Dr. Margot Krempien, Katharina v. Stralendorff)
Besichtigungen und Führungen
Katharina von Stralendorff (Gutshaus Laase, Lindenplatz; 038462-33444)
oder Dr. Margot Krempien (An der Dorfstätte 13; 038462 335030)
weitere Infos: