Ev.-Luth. Kirchengemeinde KlinkenKirche zu Severin
Schon im Jahre 1264 wird die Kapelle zu Severin als mit der Kirche zu Frauenmark verbunden erwähnt. Diese Verbindung besteht somit bis ins siebte Jahrhundert hinein. An die Stelle der alten Kapelle aus Holz trat im 15. Jh. eine Steinkapelle. Die alte Kirche ist als Ruine in ihrem Feldstein-Mauerwerk bis zur Dachhöhe erhalten. In der flachen Ostwand des ehemaligen Chorraumes sieht man eine Gruppe von drei Fensterschlitzen aus der Zeit des Übergangs vom romanischen zum gotischen Stil. Entsprechende Bildungen von Licht- und Türöffnungen finden sich auch in den übrigen Teilen des Mauerwerks, das sehr wohl der schon im 13. Jh. gekannten ersten Kapelle angehört haben kann.
Das gotische Triptychon, vermutlich vom Anfang der 16. Jh., wurde wegen seines schönen Schnitzwerkes in das Großherzogliche Museum gebracht.
1872 wurde die neue Kirche, an neuer Stelle errichtet, eingeweiht. Sie ist teils aus Felsen, teils aus Ziegeln im neugotischen Stil erbaut. Im Inneren ist alles neu.
Die Orgel wurde vom Hof-Orgelbaumeister Marcus Runge aus Schwerin 1920 in der Severiner Kirche aufgestellt. 1960 reichten dann die finanziellen Mittel für die Erhaltung nicht mehr, die Orgel wurde abgegeben und für die Übergangszeit ein Druckluft-Harmonium aufgestellt; Prospekt und Spielbank verblieben jedoch in der Kirche.
Eine zweite große bauliche Erneuerung kam für die Kirche in jüngster Zeit. Der bauliche Zustand war erschreckend schlecht geworden. Ausgehend von der Initiative der Familie Julia und Andreas Ginsbach wurde die Restaurierung zu einem Gemeinschaftsereignis. Zwei Studentinnen der Universität Bamberg vermaßen und fotografierten wochenlang das Gebäude (alte Baupläne existierten nicht mehr), Förderer und Sponsoren wurden gefunden, Benefizkonzerte veranstaltet, die Marlies-Kressner-Stiftung, die sich bundesweit für die Erhaltung historische bedeutsamen Kulturguts einsetzt, engagierte sich mit erheblichen Mitteln. Und nicht nur Geld kam zusammen: ganz wichtig war auch das tatkräftige Anpacken, Mit-Hand-Anlegen vieler Gemeindemitglieder oder Menschen, die einfach „Nachbarschaftshilfe“ leisten.