Proteste in der Ukraine Deutscher Pfarrer in Kiew durch Gummigeschoss verletzt

20.02.2014 · Kiew.

Bei der Gewalteskalation in Kiew ist auch der deutsche lutherische Pfarrer Ralf Haska verletzt worden. Er sei von einem Gummigeschoss an der Hand getroffen worden, berichtete Haska am Mittwoch in einem Gespräch mit "Spiegel Online". Scharfschützen der Polizei hätten von den umliegenden Dächern des Maidan auf Demonstranten geschossen.

"Ich glaube, die haben gezielt auf meine Kamera geschossen, weil sie Aufnahmen verhindern wollten", erklärte Haska weiter. Ernsthaft verletzt sei er allerdings nicht. Die Hand sei geschwollen, "aber nichts Schlimmes", sagte der Pfarrer der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Gemeinde St. Katharina, der Auslandspfarrstelle der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Kiew.

Bei der Gewaltwelle in der ukrainischen Hauptstadt sind nach Medienberichten seit Dienstagnachmittag mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 1.000 wurden verletzt. Nach Angaben von Haska hat die Polizei die Gewalt gezielt provoziert. Das Verhalten der Sicherheitskräfte habe die Menschen "erst richtig wütend gemacht".

In der evangelischen Kirche Sankt Katharina im Kiewer Stadtzentrum werden nach den Worten des Geistlichen schon seit Beginn der Unruhen im Dezember Kranke und Verletzte gepflegt. Viele Menschen hätten sich bei den Demonstrationen im Frost Lungenentzündungen eingefangen. Haska: "Jetzt haben wir aber auch viele Verletze, Menschen mit Kopfverletzungen von Knüppelschlägen."

Quelle: epd



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