Mecklenburgische Kirchenkreissynode beendet: Dienste und Werke unterstützen und bauen Brücken in die Gesellschaft

Präses Christoph de Boor (l.) dankte Landespastor Martin Scriba herzlich für seinen langjährigen Dienst im Diakonischen Werk MV und die enge Zusammenarbeit mit Kirchenkreis Mecklenburg

ELKM/C. Meyer

22.04.2017 · Güstrow. In vielfältiger Weise stärken und ergänzen die übergemeindlichen Dienste und Werke in Mecklenburg die kirchliche Arbeit und diakonische vor Ort. Dies wurde auf der Kirchenkreissynode am Wochenende (21.- 22. April) in Güstrow deutlich. Einen Einblick in die gesamte Bandbreite des Wirkens gaben die Berichte des Diakonischen Werkes MV, des Konventes der Dienste und Werke und des Zentrums Kirchlicher Dienste Mecklenburg. Darüber hinaus fassten die Synodalen mehrere wichtige Beschlüsse.

Neben den Kirchengemeinden mit ihren Aufgaben vor Ort gibt es eine große Vielfalt von kirchlichen Einrichtungen, die vom Kirchenkreis bzw. der Landeskirche getragen werden. Diese allgemeinkirchlichen Dienste und Werke verkündigen die christliche Botschaft in Wort und Tat. „Sie unterstützen dort, wo einzelne Gemeinden nur begrenzte oder keine Angebote bereithalten können“, sagte Pröpstin Britta Carstensen. Oder sie erbringen wichtige Dienstleistungen, indem sie beratende, bildende und fördernde Angebote machen. Besonders gefragt und gefordert sind derzeit die sozialdiakonische Jugendarbeit, die Flüchtlingsarbeit oder die schulkooperative Arbeit der AG Tage Ethischer Orientierung.

Dass Dienste und Werke und Kirchengemeinden sich gegenseitig brauchen, betonte Pröpstin Carstensen. Gerade angesichts der gesellschaftlichen Veränderungen und Spannungen, die zu spüren sind. Bildung, Teilhabe und Verantwortung seien eine „wichtige und gemeinsame Aufgabe von Kirchengemeinden und den Diensten und Werken“. Projekte wie „Kirche stärkt Demokratie“, indem u.a. Demokratielotsen ausgebildet werden, „Kirche im Dorf sein“, das ehrenamtliches Engagement vor Ort fördern will und die Schulsozialarbeit der Stiftung „Evangelische Jugend – Sozialdiakonische Arbeit“, die allen Kindern Chancen öffnen möchte, stellten sich exemplarisch den Synodalen vor.

Ausgesprochen: Dank an Diakonie-Landespastor Scriba

Die Synode verabschiedete Landespastor Martin Scriba nachdem er zum letzten Mal den Bericht des Diakoniewerkes MV vor dem Gremium gehalten hatte. Hintergrund: Pastor Scriba geht im Sommer in den Ruhestand. Bischof Dr. Andreas v. Maltzahn sprach dem Theologen herzlichen Dank für seinen Dienst als Gemeindepastor, Regierungsbeauftragter und dann als Landespastor in der Diakonie aus und wünschte ihm Gottes Segen. Pastor Scriba habe dem Anliegen der Kirche, der Diakonie und der Wohlfahrtspflege in der öffentlichen Wahrnehmung in Mecklenburg-Vorpommern eine Stimme gegeben sowie die Nähe von Kirche und Diakonie engagiert gestärkt. „Und ich habe gespürt, dass der Einsatz für die Schwachen für Sie immer eine Herzensangelegenheit war“, so der Schweriner Bischof. Präses Christoph de Boor bedankte sich bei Martin Scriba im Namen der Synodalen für „die kontinuierliche Information der Synodalen über Entwicklungen und Herausforderungen im diakonischen und sozialen Bereich des Landes“.

Landespastor Scriba zog dennoch keine Bilanz der vergangenen 8 Jahre, sondern konzentrierte sich auf das Jahr 2016 und Schwerpunkte, wie die Arbeit mit Geflüchteten. Diakonische Träger seien insbesondere aktiv bei der medizinischen Betreuung – konkret im Klinikum Neubrandenburg, und bei der Betreuung von dezentral untergebrachten Asylsuchenden. „Vor allem für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge, für die psychologische Betreuung von Flüchtlingen und für die Asylverfahrens-Beratung haben wir besondere Angebote geschaffen“, so Martin Scriba.

Ein weiter Schwerpunkt der Diakonie MV sind soziale Angebote im ländlichen Raum. „Ohne die freie Wohlfahrtpflege kann der Staat seine sozialen Verpflichtungen nicht erfüllen“, unterstrich der Landespastor. Allerdings erfülle die praktische finanzielle Förderung durch das Land MV nicht den sozialen Anspruch, der in der Landesverfassung festgelegt sei. Vor diesem Hintergrund bedankte sich Landespastor Scriba bei den Synodalen des Kirchenkreises Mecklenburg für ihre finanzielle Unterstützung.

Hintergrund: Im fünften Jahr in Folge stellt der Kirchenkreis Mecklenburg insgesamt 200.000 Euro für freiwillige Beratungsdienste des Diakonischen Werkes MV, wie die Ehe-, Familien- und Lebensberatung und die Allgemeine Soziale Beratung, sowie zum zweiten Mal 155.000 Euro für die diakonische Flüchtlingsarbeit zur Verfügung. „Nur mit diesem kirchlichen Geld können wir wichtige Hilfsangebote für Menschen in Notlagen vorhalten“, unterstrich Martin Scriba.

Vernetzt: Angebote für verschiedene Zielgruppen

Ein lebendiges und buntes Bild ihres Wirkens und ihrer Vernetzung mit Kirchgemeinden und zivilgesellschaftlichen Akteuren zeichnet ebenso der Jahresbericht des Zentrums Kirchlicher Dienste Mecklenburg (ZKD). In Rostock sind wichtige Arbeitsfelder des Kirchenkreises unter einem Dach zusammengefasst. In einer der Synode druckfrisch vorgelegten Broschüre finden sich viele Beispiele „von persönlichen Begegnungen, intensiver Begleitung von geflüchteten Menschen, spirituellen und phantasievollen Projekten in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bis hin zu Ausstellungen in unserem Haus“, so Pastorin Dorothea Strube, die das Zentrum seit dessen Gründung Anfang 2012 leitet.



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