Kirchenkreis Mecklenburg Robert Stenzel als Seelsorger für die Arbeit mit Geflüchteten eingeführt

Propst Dirk Fey (re.) führt Robert Stenzel in der Rostocker St. Petrikirche in den Dienst als Seelsorger für die Arbeit mit Geflüchteten ein..

Fotos: kirche-mv.de/D. Vogel

02.10.2024 · Rostock. Robert Stenzel ist am 1. Oktober 2024 als neuer Flüchtlingsseelsorger im Kirchenkreis Mecklenburg von Propst Dirk Fey in seinen Dienst eingeführt und gesegnet worden. Der 42-jährige Gemeindepädagoge wurde im Rahmen einer Andacht in der Jugendkirche zu Rostock-St. Petri von der Dienstgemeinschaft des Zentrums Kirchlicher Dienste und vielen Gästen aus der Arbeit mit Geflüchteten willkommen geheißen.

„Dein Kommen, lieber Robert, ist für uns ein Segen - nicht nur, weil Du gerne Auto fährst“, freut sich der Leiter des Zentrums Kirchlicher Dienste (ZKD), Dr. Gerhard Altenburg. „Nachdem unsere Flüchtlingspfarrstelle von der Synode aufgehoben wurde, waren wir lange auf der Suche. Es gelang unserer Ökumenischen Arbeitsstelle im ZKD aber, das Projekt ‚Brückenbauer MV‘ auf den Weg zu bringen, dessen Arbeit durch den Kirchlichen Entwicklungsdienst der Nordkirche refinanziert wird“, so Altenburg. „Dass wir Robert Stenzel im Rahmen dieses Projekts als Flüchtlingsseelsorger gewinnen konnten, ist Rückenwind in Zeiten des Gegenwindes.“

 

Der gebürtige Parchimer ist Diplom-Religionspädagoge mit dem Schwerpunkt Gemeindepädagogik. Er studierte in Berlin und arbeitete als Volontär in der Erlösergemeinde zu Jerusalem. 2006 begann Robert Stenzel seinen Dienst als Gemeindepädagoge in Mecklenburg und war in Biestow und der Rostocker Südstadt tätig. 2014 kehrte der verheiratete Vater von zwei Kindern in seine Heimatstadt Parchim zurück und arbeitete dort zehn Jahre lang mit Kindern, Jugendlichen und Geflüchteten in der Kirchengemeinde St. Marien, unter anderem im dortigen kirchlichen Flüchtlingsprojekt „M41“.

 

"Brückenbauer"

 

Ab 1. Oktober 2024 ist Robert Stenzel nun Teil des MV-weiten Projekts „Brückenbauer“, das drei 75%-Mitarbeitendenstellen vorsieht: Der Flüchtlingsseelsorger arbeitet mit dem Schwerpunkt Westmecklenburg, zusammen mit den beiden Flüchtlingsbeauftragten Isabell Schätzlein (Greifswald), die im Pommerschen Kirchenkreis tätig ist, sowie Lars Müller, der das Projekt im ZKD koordiniert und schwerpunktmäßig in Rostock und Neubrandenburg arbeitet. „In Parchim hinterlässt Du, lieber Robert, eine große Lücke“, so Altenburg. „Auch die Traurigkeit darüber hat heute ihren Platz. Doch mit deinem Stellenwechsel gewinnt ganz Mecklenburg-Vorpommern, und in Deiner neuen Stelle wirst Du auch die Arbeit mit Geflüchteten in Parchim im Blick behalten können.“

 

Das Stellenprofil von Robert Stenzel, der auch fortgebildet ist in Seelsorge und Gewaltprävention, beinhaltet die Seelsorge für die beiden Erstaufnahmeeinrichtungen des Bundeslandes, Nostorf/Horst (bei Boizenburg) und Stern-Buchholz (bei Schwerin) sowie eine feste Präsenz im Haus des Migrationsdienstes des Diakonischen Werkes MV (Lübecker Str. 111-113) in Schwerin. Darüber hinaus ist er zusammen mit seinem Team zuständig für die Netzwerke der Gemeinden, die mit Geflüchteten arbeiten. Seine Arbeit ist beim Team der Ökumenischen Arbeitsstelle im ZKD angebunden.

 

"Hier sehe ich meinen Platz"

 

„Ich spüre gleich am ersten Tag meines Dienstes: Es sind viele, die mich unterstützen“, so Stenzel, dem auch sein Kollege Lars Müller und die pommersche Jugendpastorin und Studienkollegin Anne-Rose Wergin ein Segenswort unter Handauflegung zugesprochen hatten. „Brückenbauer zu sein, das ist eine wichtige Aufgabe. Unsere Gesellschaft braucht sie gerade an allen Ecken und Enden. Hier sehe ich meinen Platz.“

 

Als biblisches Leitwort für seinen Dienst hatte Robert Stenzel ein Wort aus dem Buch der Sprüche gewählt: Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind. Dafür bist du der Richtige, sagt Gerhard Altenburg. „Denn es geht Dir nicht um ein Helfen von oben herab, sondern um Empowerment: Du hast die Gabe, Menschen zu helfen, selbst ihre Sprache zu finden und für ihre Bedürfnisse zu sorgen. In Parchim warst du regelmäßig und verlässlich präsent – im Kiez, auf den Spielplatz, im Kollegenkreis. Ohne Berührungsängste hast Du mit Menschen aus anderen Kulturen gekocht und Tischgemeinschaft gehabt. Und schließlich konntest Du Dich auch wieder zurückziehen, wenn das Empowerment gelungen war und Menschen wieder ihre Wege gehen wollten, denn Freiheit war und ist Dir ein hohes Gut. Von deiner Haltung lässt sich lernen. Wir wissen: In deinem neuen Dienst wirst Du als Mensch zu Menschen kommen – mit einem hörenden Herz, feinem Humor, Deiner Zuverlässigkeit und Deinem Blick fürs Wesentliche und nicht zuletzt mit dem Gottvertrauen, das Dir Ruhe und Beständigkeit verleiht.“

 

Weitere Informationen: Flucht, Migration und Integration

Quelle: kirche-mv.de (gea/dav)



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