Leitbild der Kirchengemeinde
Nachfolgend lesen Sie kurze Thesen mit Wünschen und Visionen für ein gerechtes, geistliches, einladendes Gemeindeleben in der Kirchengemeinde Parchim St. Marien und Damm.
Wir haben sie gemeinsam mit der Gemeinde entwickelt. Als evangelische Gemeinde stehen wir immer im Prozess und achten darauf, was sich in unserem Umfeld bewegt und entwickelt.
Die Thesen beziehen sich auf die gegenwärtige Situation und wie wir St. Marien und unser Verhältnis zur Stadt Parchim und Damm erleben. Manches gelingt, manches muss noch begonnen oder verbessert werden. Allen Thesen sind Bibelstellen hinzugefügt. Sie sind die Grundlage, auf der wir in der Gemeinde leben und wirken.
Unsere Kirchengemeinde trägt den Namen „St. Marien“. Also haben wir den biblischen „Lobgesang der Maria“ als Prolog vorangestellt. Es ist das Lied, das Maria singt als sie erfährt, dass sie ein Kind bekommen würde; das Kind, das die Welt verändern wird. Das Lied der Maria ist geprägt vom Wunsch nach Gerechtigkeit und Frieden.
Gott möge denen Recht geben, die arm und verfolgt sind. Unrecht, Krieg und Gewalt mögen enden. Dieser Wunsch verbindet uns und wir hoffen, dass ihr Geist unter uns lebendig ist und bleibt.
Ihr Kirchengemeinderat, im November 2017
Marias Lobgesang
Meine Seele erhebt den Herrn,
und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes;
denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.
Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder.
Denn er hat große Dinge an mir getan,
der da mächtig ist und dessen Name heilig ist.
Und seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu Geschlecht
bei denen, die ihn fürchten.
Er übt Gewalt mit seinem Arm
und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn.
Er stößt die Gewaltigen vom Thron
und erhebt die Niedrigen.
Die Hungrigen füllt er mit Gütern
und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er gedenkt der Barmherzigkeit
und hilft seinem Diener Israel auf,
wie er geredet hat zu unsern Vätern,
Abraham und seinen Kindern in Ewigkeit.
(Lukas 1, Verse 46-55, Luther 2017)
Prolog
Die Kirchengemeinde Parchim St. Marien und Damm ist Teil der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Durch unseren Namen "St. Marien" sind wir mit Maria verbunden.
Die Mutter Jesu singt voll Freude und Dankbarkeit ein Lied und lobt Gottes große Güte.
Wir stimmen in diesen Lobgesang ein.
Wir hoffen auf Gottes Barmherzigkeit, die über alle Grenzen reicht und allen Menschen gilt.
Wir vertrauen auf Gottes Gerechtigkeit, die unser Verstehen übersteigt.
Wir entdecken voller Freude Gottes Liebe als Geschenk für uns.
Wir leben Nächstenliebe und Wertschätzung.
Die Kirchengemeinde ist einladend und gastfreundlich.
Jede*r ist in unserer Gemeinde willkommen und wird freundlich empfangen.
Unsere Gottesdienste und Angebote tragen dazu bei, dass wir miteinander und voneinander im Leben und Glauben lernen.
Gastfrei zu sein, vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt.
(Hebräerbrief 13, Vers 2)
Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens:
Wer zu mir kommt, wird nicht hungern,
und wer an mich glaubt, wird nie mehr dürsten.
(Johannes 6, Vers 35)
Was trägt dazu bei, dass Sie sich in der Kirchengemeinde zugehörig fühlen?
Wie werden neue Menschen empfangen?
Wie einladend finden Sie unsere Räume?
Die Kirchengemeinde übernimmt Verantwortung für Gerechtigkeit und Frieden.
Wir fördern gerechte Lebensverhältnisse für alle Menschen in Nah und Fern. Wir unterstützen den fairen Handel und engagieren uns in der Arbeit mit Geflüchteten.
Wer der Gerechtigkeit und Güte nachjagt,
der findet Leben, Gerechtigkeit und Ehre.
(Sprüche 21, Vers 21)
Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Kein Volk wird gegen das andere das Schwert erheben, und sie werden fortan nicht mehr lernen, Krieg zu führen. Ein jeder wird unter seinem Weinstock und Feigenbaum wohnen, und niemand wird sie schrecken.
(Micha 4, Vers 3)
Was sind für Sie die Aufgaben der Kirchengemeinde?
Wie kann die Kirchengemeinde ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen?
Die Kirchengemeinde achtet alle Menschen in ihrer Einzigartigkeit als Ebenbilder Gottes.
Vielfalt und Unterschiedlichkeit bereichern unser Zusammenleben.
In unserem Gemeindeleben ist eine lebendige Gemeinschaft erlebbar. Wir gehen respektvoll miteinander um.
Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist.
Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr.
Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott,
der da wirkt alles in allen.
(1.Brief an die Korinther 12, Vers 4 – 6)
Der Mensch sieht, was vor Augen ist,
der Herr aber sieht das Herz an.
(1.Samuel 16,7)
Wie können sich verschiedene Menschen mit Ihrer je eigenen Art einbringen?
In welchen Momenten ist das Miteinander von unterschiedlichen Menschen besonders geglückt?
Die Kirchengemeinde verbindet Tradition und moderne Kultur.
Wir sind ein Zuhause für Menschen aller Generationen und Kulturen.
Wir geben verschiedenen Interessen und Bedürfnissen Raum.
Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus. Gehört ihr aber Christus an, so seid ihr ja Abrahams Nachkommen und nach der Verheißung Erben.
(Brief an die Galater 3, Vers 28-29)
Niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche; sonst wird der Wein die Schläuche zerreißen, und der Wein und die Schläuche verderben; sondern neuen Wein füllt man in neue Schläuche.
(Markus 2,Vers 22)
Was trägt dazu bei, dass sich alle Menschen in unseren Gottesdiensten wohl fühlen?
Wie werden Sie über die Angebote der Kirchengemeinde informiert?
Die Kirchengemeinde sucht als Gemeinschaft Orientierung im christlichen Glauben und gibt sie weiter.
Wir leben gemeinsame christliche Werte und geben sie weiter.
Wir suchen Antworten aus dem christlichen Glauben auf Fragen unserer Zeit.
Und alles, was Ihr tut, im Wort oder im Werk, alles tut im Namen des Herrn Jesus, und sagt Gott, dem Vater, Dank durch ihn.
(Brief an die Kolosser 3.Vers 17)
Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk.
(Apostelgeschichte 2,Verse 44;46+47)
Wie gehen die Menschen in der Gemeinde mit Unterschieden in Religiosität und Glaubenspraxis um?
Wie können wir für alle verständlich über unseren Glauben und unsere Kirchengemeinde sprechen?
Die Kirchengemeinde tritt für ein gutes Zusammenleben in der Stadt ein.
Wir halten Kontakt zu den Institutionen und Vereinen unserer Stadt.
Miteinander stärken wir das Zusammenleben.
Wir setzen uns für gelebte Demokratie ein.
Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.
(2. Brief an Timotheus 1, Vers 7)
Suchet der Stadt Bestes.
(Jeremia 29, Vers 7)
Wie nehmen Sie die Vernetzung der Kirchengemeinde in Parchim wahr?
Wie werden wir den verschiedenen Stadtteilen mit ihren ganz unterschiedlichen Menschen gerecht?
Die Kirchengemeinde gestaltet ihre Arbeit partnerschaftlich und unter Beteiligung vieler verschiedener Menschen.
In der St. Mariengemeinde begegnen sich Menschen mit verschiedenen Gaben und Talenten.
Wir gestalten das Leben der Gemeinde gemeinsam.
So seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge, sondern Hausgenossen und Mitarbeiter Gottes.
(Brief an die Epheser 2, Vers 19)
Und dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes.
(1.Brief des Petrus 4, Vers 10)
Sind die Gemeindemitglieder offen dafür, von Neuem und Unerwartetem überrascht zu werden?
Wie kann es gelingen, verschiedene Menschen zu beteiligen?
Die Kirchengemeinde wird durch den demokratisch gewählten Kirchengemeinderat geleitet.
Die Belange der Kirchengemeinde werden im Kirchengemeinderat diskutiert und demokratisch entschieden.
Die Mitglieder des Kirchengemeinderates sind Ansprechpartner für alle Bürger*innen.
Seht euch um nach sieben Männern in eurer Mitte, die einen guten Ruf haben und voll Geistes und Weisheit sind, die wollen wir bestellen zu diesem Dienst.
(Apostelgeschichte 6, Vers 3)
Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammet nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebet, so wird euch vergeben.
(Lukas 6, Vers 37)
Welche Erwartungen haben Sie an den Kirchengemeinderat?
Was würden Sie gerne in die Kirchengemeinde einbringen?
Den Thesen sind Fragen hinzugefügt. Diese Fragen richten sich an Sie. Damit möchten wir überprüfen, wie weit unsere Thesen ihre Wirkung entfalten. Wir sind neugierig auf die Antworten, die Sie heute geben. Nehmen Sie sich gern etwas Zeit und schreiben Sie an kgr@marienkirche-parchim.de.
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