Die Kirche
Nachdem die alte Kirche baufällig geworden war, wurden im Januar 1864 die ersten Steine zur Baustelle für eine neue Kirche gebracht. Auf dem Höchsten Punkt in der Nähe des Pfarrhauses wurde das Gotteshaus neu errichtet. Die Satower Kirche ist ein Backsteinbau der Neugotik. Entworfen hat es kein geringerer als der Großherzogliche Baurat Theodor Krüger (1818 – 1885). Studiert hat er an der Wiener und an der Berliner Bauakademie. 1842 kehrte er nach Mecklenburg zurück. Eines seiner bekanntesten Bauwerke ist die Paulskirche in Schwerin. Der 43 m hohe Kirchturm grüßt weit ins Land hinein. Auch von der neuen Autobahn A 20 grüßt er alle vorbeifahrenden Reisenden. Er hat 4 Dreiecksgiebel, aus denen die Turmspitze mit achtseitiger Haube hervorgeht. An ihm schließen sich Lang- und Querschiff an. Die Giebel des Querschiffes haben spitzbogige Putzblenden mit Backsteinrosetten. Die Gewölbehöhe im Inneren beträgt in etwa 11 m. Der Chorraum schließt mit 5 Seiten aus einem Oktogon den großen Kirchenbau im Osten ab. Über 400 Leute finden in ihm Platz. Die spitzbogigen Fenster besitzen eine rautenförmige, teils farbige Bleiverglasung. Nach nur 3 Jahren Bauzeit konnten die Steingewölbe geschlossen werden und am 4. Advent, dem 22. Dezember 1867 konnte das Gotteshaus festlich geweiht werden. Die Ausstattungsstücke der alten Kirche wurden verkauft. Die Taufschale befindet sich jetzt in der Kirche Retschow, Altar und Kanzel sind in der Dorfkirche Russow versetzt worden. Am 2. Advent, dem 06. Dezember 1964 wurde die Winterkirche, die sich unter der Orgelempore befindet, eingeweiht. Leider wurde infolge dessen der hölzerne Zierrat der Orgelempore komplett entfernt. Wann die Fenster unter den Seitenemporen zugemauert wurden lässt sich nicht ermitteln. 1967 wurde das 100jährige Kirchweihjubiläum begangen. Aus diesem Anlass wurde der Innenraum neu ausgemalt, sowie eine Fußbodenheizung eingebaut. 1984 wurde der Kirchturm neu mit Kupfer eingedeckt, dies kostete damals 130.000 Ostmark! Alle Bleiglasfenster wurden in den 90ern saniert. 1995/96 fand eine Generalüberholung der Orgel statt. Am 15. April 2007 wurde die Turmuhr wieder in Betrieb genommen, zeitgleich begann die Turmfassadensanierung. Im Herbst 2008 konnte das Mauerwerk und die Dachentwässerung des Chorraumes beendet werden.
Ausstattung
Die Ausstattung der neuen Kirche stammt fast komplett aus der Erbauungszeit und besitzt neugotischen Charakter. Das Altargemälde stammt ebenfalls von 1867. Der Maler des Bildes war Theodor Fischer – Poisson (1817 – 1873). Der Sohn des französischen Einwanderers Louis Francois Poisson, studierte bei Eduard Bendemann an der Kunstakademie in Dresden und kehrte 1845 zu seinem Geburtsort Schwerin zurück. Dort wirkte er bis zu seinem Tode hauptsächlich als Porträtmaler, schuf aber auch über 20 Altargemälde für Mecklenburgische Stadt- und Dorfkirchen. Auf dem Satower Altarbild ist der gekreuzigte Jesus zu sehen. Seit 1945 nutzen sowohl evangelische sowie katholische Christen die Kirche. Das Tabernakel der katholischen Gemeinde steht beinahe unsichtbar hinter dem Altar. Die Sakristei wird gemeinsam genutzt. Die Mutter Maria, an der nordwestlichen Ecke des Chorraumes, stammt aus der 1971 gesprengten Christuskirche in Rostock.
Die Orgel
Die Orgel wurde 1869 gebaut. Erschaffen hat sie der Orgelbauer Friedrich Albert Daniel Mehmel (1827 – 1888) aus Stralsund. Der aus dem thüringinschen Allstedt stammende Orgelbauer ließ sich 1858 in Stralsund nieder. Mindestens 14 Orgelbauten schuf er für Mecklenburg, mehr als 40 für Vorpommern. Die Satower Orgel war die erste, die er auf mecklenburgischem Boden aufstellte. Seine größten Instrumente im Ratzeburger Dom (1881) und in der Georgenkirche in Wismar (1888) wurden Opfer des 2. Weltkrieges. Nach dem Tode Mehmels wurde die Orgel anfangs durch Heinrich Rasche (+-p) aus Bad Doberan, später durch Vater und Sohn Börger aus Rostock/Gehlsdorf gepflegt. Nach dem 2. Weltkrieg wurden klangverändernde Maßnahmen an der Orgel durchgeführt. 1980 führte die Firma Voigt aus Bad Liebenwerda eine Generalüberholung durch. 1995/96 fand dann endlich die seit langen nötige Restaurierung der Orgel durch die Firma Mecklenburger Orgelbau, Orgelbaumeister Wolfgang Nußbücker, aus Plau am See statt. Die alte Klanggestalt wurde wiederhergestellt. Am 02. Juni 1996 wurde sie in einem Festgottesdienst wieder eingeweiht. Die Satower Orgel besitzt auf 2 Manualen und Pedal 579 Metall- und Holzpfeifen.
Sie hat folgende Disposition:
I. Manual C – f 3 (Hauptwerk) | ||
01 | Bordun | 16´ |
02 | Principal | 8´ |
03 | Gedackt | 8´ |
04 | Octave | 4´ |
05 | Progressio | 1 – 4 fach |
II. Manual C – f 3 (Hinterwerk) | ||
06 | Flauto dolce | 8´ |
07 | Salicional ab G | 8´ |
08 | Rohrflöte | 4´ |
Pedal C – d 1 (Pedalwerk) | ||
09 | Subbass | 16´ |
10 | Principalbass | 8´ |
Spielhilfen: |
Glocken
Aus der alten Kirche sind die 3 Glocken in die neue übernommen worden. Die größere wurde laut Inschrift 1763 von Johann Valentin Schultz in Rostock umgegossen. Die mittlere Glocke hatte oben am Rande die Inschrift: „O Rex Gloriae, Christe veni cum pace“, zu Deutsch: „O König der Herrlichkeit, Christe, komm in Frieden!“ Die kleinste Glocke ist ohne Inschrift, hat aber das Gießerzeichen des Rickert von Mönkehagen der am Beginn des 15. Jahrhunderts in Rostock tätig war. Die beiden großen Glocken mussten im 1. Weltkrieg abgeliefert werden. Nur die kleinste Glocke durfte im Turm hängen bleiben. 1951 wurden 2 neue Stahlglocken aus der Glockengießerei Apolda angeschafft. Die beiden Glocken sind auch mit der Turmuhr verbunden. Die kleine wird jede Viertelstunde geschlagen, die große lässt die vollen Stunden hören. Die Mönkehagenglocke wird zurzeit nicht geläutet.
Kirche
Der genaue Erbauungszeitraum der Kirche lässt sich nicht meit Sicherheit bestimmen. Sie soll im 15. Jahrhundert entstanden sein, es existieren aber ebenfalls Hinweise, die die Entstehung auf das 13. Jahrhundert datieren. Die Kirche aus Backstein wurde ursprünglich basikal angelegt, das Mittelschiff war erhöht, die Seitenschiffe waren für Pultdächer berechnet. Heute besitzt die Kirche ein durchgehendes Satteldach. Das Mittelschiff wird von den Seitenschiffen durch runde gekalkte Säulen aus Backstein mit quadratischen Ziegelfundamenten getrennt. Auf den Säulen sitzten gotische Schildbögen. Der Chorraum ist rechteckig angelegt und ist ebenso wie das Kirchenschiff auf Feldsteinfundamenten gegründet. In der Kirche befindet sich ein Beichtstuhl neben dem Altar. Auf ihm steht geschrieben: „min egen hant 1586“. Unter dem Boden des Hauptschiffes befindet sich der Eingang in eine Gruft mit Wandmalereien aus dem Jahre 1667. Der Altar stammt von 1668, die Kanzel von 1702. Beides sind Stiftungen der Familie von Meerheimb. Nachdem die Familie von Meerheimb 1945 vertrieben worden ist, begann der Verfall der Kirche. Der hölzerne Kirchturm mit barocker Laterne musste 1974 wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Materialien für die Sanierung waren vorhanden, aber Arbeitskräften wurde es seitens der damaligen Regierung nicht gestattet, zu restaurieren. Nachdem in die mehrere Male eingebrochen worden ist, entschloß man sich Altar und Kanzel in die Nachbarkirche Passee auszulagern. Die Kirche war aufgegeben.
Sanierung:
Die Fernsehdokumentation des Bayerischen Rundfunks „Dorfkirchen in Not“, lenkte viel Aufmerksamkeit auf die Berendshäger Kirche. Viele Spender fanden sich, darunter muss Frau von Reizenstein genannt werden, die spontan 100 000 Mark spendete. 1997 begann die Sanierung. Nur so wurde es der Kirchgemeinde Satow, zu der Berendshagen gehört, möglich, die Sanierung zu beginnen. Sie wurde dabei von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Bayerns, sowie der Stiftung Denkmalschutz unterstützt. Das Mauerwerk wurde saniert und trocken gelegt, der Dachstuhl erneuert und das Dach mit neuen Ziegeln gedeckt. Die Fenster wurden neu verglast. Die Kosten für das im Jahr 2000 restaurierte Chorraumfenster übernahmen die Nachfahren der Familie derer von Meerheimb. Kanzel und Altar kamen aus Passee zurück, die Westempore wurde saniert. Im Jahre 2002 wurde die Kirche mit einem großen Gemeindefest wieder eingeweiht. Weihnachten 2008 konnte der neue Kronleuchter in Gebrauch genommen werden, der alte ist verschollen. Die Berendshäger Kirche ist ein Ort der Begegnung geworden. In einem Dorf mit weniger als 100 Einwohner steht sie fest und trutzig und ist ein Symbol für das geworden, was unmöglich erschien. Aber die Bibel lehrt: Bei Gott ist nichts unmöglich!
Austattung
Altar und Kanzel sind Stiftungen der Familie von Meerheimb. Der Altar von 1668 wird bei Friedrich Schlie folgendermaßen beschrieben: „Der Altaraufsatz ist ein durch Säulen des Barockstils verbautes gotischen Triptychon, ein wunderliches Werk.“ Im Mittelfeld des Altars findet sich das Gnadenstuhlmotiv, die vollkommenste Dreieinigkeitskomposition. Gottvater mit dem Leichnam Christi im Schoß, über den Köpfen beider die Taube als Symbol des Heiligen Geistes. Darunter das Bild von der Einsetzung des Heiligen Abendmahls, auf den Seitenflügeln eine Darstellung von Marterwerkzeugen verschiedenster Art und über allem das Bild des auferstandenen Christus sowie ein Kruzifixus. Die Kanzel ist 1702 in die Kirche gekommen. Familie von Meerheimb hat auch die Kirche 1702 ausmalen lassen, wie im Medaillon über dem Triumphkreuz des Kirchenschiffes zu lesen ist. An den Wänden von Kirchenschiff und Altarraum finden sich Reste der Barock-Ausmalung von 1702, auch Spuren von figürlichen Darstellungen wurden entdeckt. Die Kirchenbänke stammen aus dem Schliemannmuseum in Neubukow.
Glocke
Friedrich Schlie berichtet 1901, dass sich im Kirchturm 2 Glocken befinden. Die größere ist 1834 von J. C. Haack in Rostock gegossen worden, die kleinere 1893 von C. Oberg in Wismar. Beide trugen die Aufschrift „Vivos voco morthuos plango fulgura frango“. Es wird aber 1811 schon von 2 Glocken berichtet, die eine soll 1707 gegossen worden sein. Nachdem der Kirchturm 1974 abgetragen worden ist, wurde die verbliebene Glocke nach Heiligenhagen verbracht. Die größere wurde warscheinlich im 1. Weltkrieg eingeschmolzen. Nach der Restaurierung der Kirche kehrte auch die Glocke von 1893 nach Berendshagen zurück. Sie hängt jetzt in einem freistehenden Glockestuhl neben der Kirche.
Orgel
Die Berendshäger Kirche hat leider nie eine Orgel besessen.
Kirche
Die Kirche stammt aus der Zeit vom 13. zum 14. Jahrhundert. Sie ist ein aus Granitfelsen errichteter Bau. Die Fensterrahmen bestehen aus gemauertem Backstein. Das Gemeindeschiff und der Chorraum tragen jeweils ein Kreuzrippengewölbe. Diesem schlichten Bau ist ein hölzener Kirchturm von 1692 vorgelagert. Der achteckige Helm ist mit Holzschindeln gedeckt. In der Fachwerkhalle an der Südseite, die früher als Leichenhalle diente, befindet sich ein kleinerer Gemeinderaum. An der Nordseite befindet sich ein Technikraum. Dieser beinhaltet die Heizanlage. In den 80er Jahren wurden Instandsetzungarbeiten begonnen. 1990 und später ging es weiter mit der Restaurierung. Der Fußboden wurde neu verlegt, das Dach neu gedeckt, der Turm bekam eine neue Verkleidung, die Anbauten wurden saniert, eine Gasheizung wurde eingebaut und die Kirche bekam eine neue elektrische Anlage. Nach einem Blitzeinschlag in den Kirchturm, bei der auch viel von der Inneneinrichtung beschädigt worden ist, wurde die Kirche ein zweites Mal restauriert.
Austattung
Der Altar stammt aus der Zeit um 1450. Im Flügelaltar erkennen wir im Mittelfeld Maria mit dem Jesuskind, die auf der Mondsichel steht. Sie ist umgeben von einigen Heiligen. Nach der Reformation erschien das Bild von der Einsetzung des Heiligen Abendmahls der Botschaft Christi entsprechender. Es wurde gekrönt von einem Kruzifixus. Maria wurde damals an die Seitenwand „verbannt“. Nach der Restaurierung des Altars (1995) sind alle Teile wieder vereint. Charaktervoll die Köpfe der Evangelisten und Apostel auf den Seitenflügeln. Die Kanzel von 1677 zeigt die 4 Evangelisten, im Mittelfeld die Darstellung der Kreuzigung. Eine Inschrift mahnt den Prediger: „Predige das Wort, halt an, es sey zu rechter Zeit oder zur Unzeit“. Und die Gemeinde wird daran erinnert: „Das Wachen und Beten ist allzeit von nöthen“. Der Aufgang mit seinen gemalten weiblichen Halbfiguren wurde wohl im 18. Jh. gefertigt. Der Taufengel stamt aus der Barockzeit und besaß ein rotes Gewand mit buntbemalten Flügeln. Er hält einen Kranz, indem sich früher die Taufschale befand. Die herabfahrende Taube ist ein Hinweis auf den Heiligen Geist und erinnert an die Taufe Jesu. Besonders eindrucksvoll ist das Grabepitaph des Berndt von Bülow (1572-1617) und seiner Ehefrau Elisabeth von Vieregge an der Nordwand des Altarraumes. Neben Vater und Mutter knien unten am Kreuzesstamm 5 Söhne und 5 Töchter. Er wurde mit Unterstützung der Familie von Bülow restauriert.
Ausmalung
1996 wurde es möglich, Wände und Gewölbe zu restaurieren. Die weitgehend erhaltene Ausmalung aus der Bauzeit der Kirche ist nun wieder sichtbar geworden. Es hat aber auch andere gegeben, z.B. eine spätgotische Ausmalung der Gewölbe im Chor, leider nur noch in ganz kleinen Resten, die konserviert und abgedeckt wurden. Außerdem gibt es Reste einer barocken Ausmalung um 1700; damals wurden die Wände des Chorraumes mit bemalten Vorhängen gestaltet, mit gerafften Faltenwürfen, Licht und Schatten, Kordeln und Trotteln. Auch sie wurden konserviert. Von besonderem Interesse jedoch sind die eigenartigen Bemalungen an den Wänden und im Gewölbe des Kirchenschiffs aus der Bauzeit um 1300, die nun zutage getreten sind: figürliche Malereien um die Wasserlöcher in den Gewölbezwickeln: Köpfe mit weit aufgerissenen Mündern und ausgestreckten Zungen, der Kopf einer Eule mit Wasserlöchern als Augen. In der Ostkappe des Gewölbes im Kirchenschiff findet sich die Darstellung eines Christuskopfes als einfache lineare Pinselzeichnung in roter Farbe. Weiterhin sind die Wände im Kirchenschiff an sechs Stellen mit szenischen figürlichen Darstellungen bemalt. Diese, aus Kostengründen nicht freigelegt, wurden für später konserviert.
Glocke
Die Heiligenhäger Kirche besaß ursprünglich 3 Glocken. Die größte wurde 1852 gegossen. Die zweite wurde 1692 von M. Vites Siebenbaum gegossen. Die kleinste Glocke besitzt die Inschrift „Anno Domini 1612“. Sie ist auch die einzige erhaltene Glocke. Die beiden größeren wurden warscheinlich im 1. Weltkrieg eingeschmolzen. Von 1974 bis 2002 befand sich die Glocke aus Berendshagen in der Kirche.
Orgel
Die Orgel wurde 1986 im Zuge der Emporenrenovierung von der Firma Mecklenburger Orgelbau gekauft. Der Orgelbaumeister Wolfgang Nußbücker hat sie verfertigt. Sie besitzt auf einem Manual 3 Register. Die Orgel besitzt eine mechanische Ton- und Registertraktur mit mechanischer Schleiflade. Sie hat 159 Pfeifen und ist somit die kleinste Orgel in der Propstei Bad Doberan. Die Orgel hat kein Pedal, eignet sich aber trotzdem gut für die Liturgie und Gesänge im Gottesdienst und für kammermusikalisch angelegte Konzerte.
Sie hat folgende Disposition:
I. Manual C – e 3 (Hauptwerk) | ||
01 | Gedackt | 8´ |
02 | Spillpfeife | 4´ |
03 | Principal | 2´ |
Die Kirche in Hanstorf ist eine gotische Kirche. Erbaut wurde sie zum Ende des 13 Jahrhundert zunächst mit Feldsteinen und zu Beginn des 14. Jahrhunderts mit Backsteinen fertiggestellt.