St. Paulskirche
Große Orgel
Im Jahr 1869 errichtete Friedrich Friese III, großherzoglicher Orgelbaumeister, sein größtes von insgesamt 110 Instrumenten in der neuen St. Paulskirche. Friese hatte zuvor Lehrjahre bei zwei der berühmtesten Orgelbaumeister seiner Zeit verbracht: August Buchholz in Berlin und Aristide Cavaillé-Coll in Paris. Ihre Werke stehen bis heute für den deutsch- bzw. französisch-romantischen, symphonischen Orgelklang.
Dahingehend kann das Werk von Friese insbesondere in der St. Paulskirche als Symbiose dieser beiden Meister gelten. So finden sich neben diversen zarten Grundstimmen, überaus klar zeichnenden Prinzipalen und großmensurierten Bässen eben auch drei fulminante Zungenstimmen, die mit den silbrigen Mixturen dem Instrument im kathedralhaften Kirchenraum eine enorme Kraft verleihen. Überhaupt gelingt es Friese mühelos, sämtliche Klangschattierungen auszuloten, steht doch neben dem großen Hauptwerk ein Schwellwerk zur Verfügung, das mittels mechanisch zu schließender Jalousie bis zur Unhörbarkeit gedämpft werden kann. Mit 31 klingenden Registern und 1.700 Pfeifen ist die Orgel bei aller Kompaktheit und Ausgewogenheit im Klang begehrtes Konzertinstrument und wegen ihres Standortes auf der Chorempore gern für diese Kombination genutzt. In der Reihe „Orgelsommer“ ist sie neben den Gottesdiensten regelmäßig zu hören.
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Disposition Friese (III) Orgel
Truhen-Orgel
Ob Bach-Kantate, Mozart-Requiem oder Andacht im Hochchor: zu vielen Gelegenheiten benötigt man ein adäquates Instrument neben der großen Orgel. So steht mit der Truhenorgel eine Schöpfung aus der Werkstatt für historische Tasteninstrumente Johann Gottfried Schmidt aus Rostock zur Verfügung, die sich bewusst am Klangideal des 18. Jahrhunderts orientiert.
Drei Register, die über geteilte Schleifen auch solistisch spielbar sind, verleihen der kleinen Orgel im Raum einen prägnanten und zugleich verspielten Klang. Nach einem ereignisreichen Spendenmarathon wurde die Truhenorgel im Oktober 2019 im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes geweiht und ihrer Bestimmung übergeben.
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Versöhnungskirche Lankow
Sauer-Orgel
Seit dem Jahr 2013 befindet sich im modern gehaltenen Kirchsaal der Versöhnungskirche eine einmanualige Orgel der Firma VEB Sauer aus dem Jahr 1978. Ganz im Sinne des Neobarock disponiert, vereint sie acht Register auf einem Manual und Pedal.
Zwei Soloregister sind durch geteilte Schleifen auch als cantus-firmus-Register nutzbar. Durch eine Stiftung konnte das Instrument erworben und aus Berlin in die Versöhnungskirche umgesetzt werden.
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