
Begegnungen schaffen
Unser Gemeindeprojekt September 2025
Begegnungen schaffen, Gemeinschaft (er)leben. Seit vielen Jahren besteht eine Partnerschaft zwischen unserer Gemeinde und einer Gemeinde in Tansania (in der Mwanga Diozöse). Im Februar 2024 ist eine Gruppe 13 Jugendlicher (und 3 Erw.) aus Schönberg dorthin gereist. Nun soll im September 2025 der Gegenbesuch stattfinden. 8 Jugendliche u. 2 Erw. Begleitpersonen sind eingeladen die Kirchengemeinde und das Leben in Schönberg, in Mecklenburg und letztlich in Deutschland kennenzulernen. Die Gäste werden in Familien untergebracht sein und sich täglich zu thematischen Runden, gemeinsamem Kochen und Essen, Ausflügen und Exkursionen treffen. Für die Kosten für die Kleinbusse für die Fahrten in Deutschland und besonders für den Flug sucht die Kirchengemeinde Unterstützung.
Kurzbeschreibung des Projektes
Es sind Workshops zu Themen wie: Klimakrise, Energieverbrauch, Kirche und Gesellschaft, sowie Exkursionen zu Einrichtungen der Diakonie, des Kirchenkreises, in Pflegeheime, Schulen und Feuerwehr geplant. Gemeinsam werden wir Gottesdienste feiern und, da Schönberg an der Via Baltica liegt, auch ein Stück auf diesem Pilgerweg unterwegs sein. Die Sprache der Workshops etc. ist Englisch.
Unterstützer / Interessierte gesucht
So wie die Gruppe Jugendlicher aus Schönberg den Alltag und Feiertage in Mwanga, Nyumba ya Mungu und Same kennenlernen durften, wollen wir auch Jugendlichen aus Tansania die Möglichkeit geben, unsere Kirchengemeinde und das Leben in und um Schönberg zu erleben. Dazu sind Workshops, Exkursionen und Ausflüge geplant.
Haben Sie Interesse, die Gruppe mal zu begleiten, an einem Workshop dabei zu sein, Ihren Berufsalltag zu teilen oder ein oder zwei der Gäste bei sich zu beherbergen? Dann freuen wir uns sehr, wenn Sie sich bei Pastorin Schlaberg melden.
Spenden für das Gemeindeprojekt
Neben der Abstimmung für das Projekt bei chrismon können sie gerne auch mit entspechendem Stichwort für das Projekt spenden:
Bankverbindung Ev.-Luth. Kirchengemeinde Schönberg:
DE58 5206 0410 000 538 0812
GE NOD EF1 EK1
Stichwort: Jugend-Partnergemeindeprojekt Tansania
Reise nach Tansania Februar 2024
Liebe Gemeinde, wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen – und weil das so ist, möchten wir, die 13 Jugendlichen und drei Erwachsenen, die vom 3.-18. Februar 2024 zu unserer Partnergemeinde nach Tansania gereist sind, von unserer Reise berichten. Es sind so viele lebendige, schöne, interessante, vielfältige Eindrücke, Themen und Erfahrungen, dass wir nicht alles auf einmal beschreiben wollen, sondern in den nächsten Ausgaben des Laurentiusboten immer wieder von dem einen oder anderen Erlebnis berichten möchten. (Es schreiben immer wieder andere.) Wir hoffen, dass wir der Schönberger Kirchengemeinde so etwas von unseren Eindrücken mitteilen können und die Partnerschaft mit Tansania sichtbar wird und lebendig bleibt.
Die Jugendlichen, die Pastoren und Pastorinnen aus Tansania, sowie der Bischof der Mwanga-Diözese haben uns herzlich aufgenommen, mit Freundlichkeit und Offenheit beschenkt und wir bringen die herzlichsten Grüße für Schönberg und alle Dörfer drumherum von dort mit.
Karibu – Asante sana.
Willkommen – Vielen Dank (auf Swahili)
Gefördert wurde die Reise unter anderem von:
- KED und Bingo
Laurentiusbote #183Besuch der Partnergemeinde
Das Gebiet unserer Partnergemeinde Nyumba ya Mungu liegt im Nordosten von Tansania, nahe der Grenze zu Kenia an der Straße von Arusha nach Daressalam an den Pare Bergen. Die Gegend wird bestimmt durch drei verschiedene geografische Regionen, zum einen die Berge, mit regelmäßigem Niederschlag, was den Anbau von verschiedenen landwirtschaftlichen Kulturen erlaubt, zum anderen der Bereich vor den Bergen, in dem durch Bewässerung ebenfalls eine regelmäßige Landwirtschaft möglich ist. In diesem Bereich befinden sich auch die beiden Städte Same und Mwanga, die gleichzeitig Namensgeber und Sitz der beiden Diözesen sind. Südwestlich der Berge findet sich, als dritte Region, die flache Dornsavanne, in der Landwirtschaft vor allem in Form von extensiver Weidewirtschaft mit Kühen, Ziegen und Schafen stattfindet. Die meisten Menschen der Region gehören der ethnischen Gruppe der Pare an. Die Pare sind eine von 130 ethnischen Gruppen Tansanias. In der Dornsavanne leben die, traditionell von Viehzucht lebenden, Maasai. In dieser Savanne wurde ein großer Stausee angelegt, der den Namen Nyumba ya Mungu trägt. Am Ufer dieses Sees haben sich inzwischen viele Menschen an- gesiedelt, da durch das Wasser die Möglichkeit von einfacher Landwirtschaft und Fischerei entstanden ist. Hier liegt auch Schönbergs Partnergemeinde Nyumba ya Mungu. Durch das Wachstum der lutherischen Gemeinden sind aus der einen Gemeinde nun in den letzten zwei Jahren drei Gemeinden ent- standen: Nyumba ya Mungu, Spilway und Lang’ata Bora. Jede Gemeinde hat einen Pastor bzw. Pastorin. Zu jeder Gemeinde gehören jeweils 5 Untergemeinden also mehrere Dörfer. Jede Gemeinde unterhält mehrere Kirchen und Predigtstellen. Die drei Gemeinden am Stausee liegen ca. 20-30 km entfernt von Mwanga. Eine gut befahrbare Pisteverbindet einige Dörfer mit der asphaltierten Straße. In der Nähe des Staudamms und des Elektrizitätswerkes des Sees, liegt die Ortschaft Spilway. Die weiteren Ortschaften sind nur durch zum Teil sehr ausgefahrene Sandwege zu erreichen, die vor allem durch Motorräder und geländegängige Pickups befahrbar sind. Bei unserem Besuch mussten wir in Spilway unseren Bus verlassen, da durch den hohen Wasserstand des Stausees die Straße überflutet war. Nach einer kurzen Überfahrt über den See in den ortsüblichen Booten legten wir die letzten 5 km auf der Ladefläche eines Pickups bzw. auf mehreren Motorrädern zurück. Am Ziel angekommen wurde uns ein unglaublicher, klassischer Maasai Empfang geboten, die Lebendigkeit, Herzlichkeit und Freude der Menschen wird uns allen in Erinnerung bleiben! Besonders zu erwähnen bleibt der Kindergarten, der mit Spenden der Kirchgemeinde Schönberg vor mittlerweile 12 Jahren fertiggestellt wurde und der inzwischen schon eine ganze Generation von Maasai Kindern betreut hat!
■ Carsten Sommerfeld
Laurentiusbote #183Erstes Kennenlernen der Jugendlichen aus Mwanga und Schönberg bei Gruppenspielen.
Es war der zweite Morgen, gegen 10 Uhr. Wir, unsere Gruppe und die zehn Jugendlichen aus Mwanga, standen draußen vor dem Jugendzentrum im Schatten eines Baumes bei wohl 37°C. Wir haben angefangen ein paar Spiele zu spielen, bei denen man nicht viel reden musste. Zum Beispiel haben wir ein Klatschspiel gespielt und Ninja oder auch „Schere, Stein, Papier“. Die Spiele kamen aus beiden Gruppen. Ich fand die Spiele gut. Auch dass die Tansanier unsere Spiele gesehen und mitgemacht haben. Mir haben die Spiele von ihnen auch gut gefallen. Es war interessant zu sehen, dass wir mit wenig Reden viele Spiele zusammen spielen konnten und Spaß hatten. Mir hat das Spiel, bei dem wir im Kreis um angekippte Stühle gehen und diese mit nur einer Hand in der Balance halten mussten, gut gefallen.
■ Jannis
Laurentiusbote #183Volleyball und Joggen in Mwanga
Am Donnerstag-Nachmittag in der ersten Woche haben wir Volleyball auf dem neuen Spielfeld gespielt. Es wurde gegen 17 Uhr immer etwas kühler, so 30 °C. Das Netz haben wir aus Deutschland mitgebracht und zusammen mit den Ju- gendlichen dort aufgebaut. Wir haben gleich angefangen zu spielen und es war richtig gut.
Joggen: Als wir am Montagmorgen der zweiten Woche um 6 Uhr mit dem Pastor losgingen, war es noch dunkel und angenehm kühl (25°C) – Wir sind den Berg hoch gejoggt. Es wurde schnell hell. Gelaufen sind nur die ersten, die anderen sind gegangen. Die Jungs waren vorne dabei. Wir hatten vom Berg einen schönen Blick über Mwanga. Es war cool.
■ Jannis
Laurentiusbote #184Karte von Nyumba ya Mungu

Diese Karte, von Laizer, einem jungen Mann aus dem Mecklenburg-Arbeitskreis in Nyumba ya Mungu, gezeichnet, zeigt den Stausee und die Orte unserer Partnergemeinden am Ost- und Südufer. Der See ist ca. 26 km lang und 4km breit (ungefähr wie der Schaalsee bei Zarrentin).
Während der Jugend-Begegnungsreise im Februar haben wir nicht nur die drei Partnergemeinden besucht, sondern auch den Markt von Mwanga kennengelernt sowie eine Mädchenschule mit Internat besucht. Jette und Caro berichten davon:
Laurentiusbote #184Markteinkauf und deutsche Küche
Am Donnerstag, den 8.2.24 waren wir auf dem großen Markt in Mwanga, der jede Woche am gleichen Tag stattfindet. Wir haben einen sehr spannenden Rundgang über den Markt gemacht und viele neue Sachen gesehen wie z.B. neue Früchte (Jackfruit) und neues Essen wie Zuckerrohr. Wir haben auch viele neue Früchte probiert.
Und dann hat unsere Kochgruppe, die ein Abendessen nach mecklenburger Art kochen wollte, auch frische Lebensmittel für das Kochen gekauft. Sie haben Kartoffel, Süßkartoffel, Auberginen, Mohrrüben, Tomaten, Zwiebeln, Wassermelonen und andere Dinge gefunden. Manches, was wir gern gekocht hätten, gab es allerdings nicht – wie Brokkoli oder Schnitzel. Am Freitag hat die Kochgruppe dann mit den frischen Sachen vom Markt gekocht. Die Küche war im Haus, in dem auch der Bischof sein Büro hat. Wir haben Kartoffeln mit stumpfen Messern geschält, Auberginen gebraten, Möhren gekocht, Früchte geschnitten und Vieles mehr. Das Kochen für ca. 30 Leute auf drei Gas-Kochstellen war sehr anstrengend, doch es hat sich gelohnt. Es hat sowohl unserer deutschen als auch der tansanischen Gruppe sehr gut geschmeckt.
■ Jette
Laurentiusbote #184Besuch der Mädchenschule in Usangi – Unterkünfte, Klassenräume
Am Montag, den 12. Februar, fuhren wir vormittags mit dem Bus hoch in die Pare-Berge nach Usangi zu einer Mädchenschule. Die Fahrt dorthin war sehr spannend, weil das letzte Stück der Fahrt auf einer nicht-asphaltierten Straße stattfand. Als erstes fiel mir in den Bergen die andere Vegetation auf. Alles war grüner und das Klima war etwas angenehmer (nicht so heiß) als in Mwanga.
Auf dem Gelände der Mädchenschule, welches sehr abgelegen in einer Sackgasse lag, wurden alle möglichen Pflanzen wie z.B. Bananen und Mais angebaut. In Usangi angekommen, wurden wir von einigen Lehrkräften begrüßt und in das Lehrerzimmer eingeladen. Mir fiel sofort die erschreckend hohe Anzahl der männlichen Lehrkräfte/Mitarbeitenden auf, obwohl es ja eigentlich eine reine Mädchenschule war. Das fand ich sehr komisch. Im Lehrerzimmer hat uns dann der Manager der Schule, welcher selbst als Lehrer unterrichtet, einiges über die Schule erzählt. Er erzählte, dass die Mädchen, die im Internat sind, nur eine Woche im Jahr nach Hause in ihre Familie dürfen, weil sie sonst sofort verheiratet würden. Wieder eine eher erschreckende Information, fand ich.
Anschließend wurden uns Tee und Nüsse angeboten und wir bekamen eine Führung über das Gelände. Wir sahen uns z.B. die sehr heruntergekommenen Physik- und Chemieräume an und ich warf einen Blick in den Chemie-Vorbereitungsraum, wo auch die starken Chemikalien offen herumstanden. Zwischendurch wurden wir von den Schülerinnen begrüßt, welche für uns etwas sangen. Dann wurde uns eine große Halle gezeigt, in der die Klausuren geschrieben werden. Zum Schluss wurden wir durch die Wohnräume der Mädchen geführt, wo mich der größte Schock traf. Wir sahen 3-4 Stockbetten pro Raum. Die Räume hatten keine Türen. Der Anblick war sehr deprimierend und mir fehlte auf jeden Fall die Privatsphäre.
Insgesamt fand ich den Ausflug nach Usangi aber doch sehr interessant, weil wir nochmal viel über die Schulsituation in Tansania gelernt haben. Ich bin mir mal wieder, wie sehr oft auf dieser Reise, unseren Privilegien bzw. den hohen Standards und dem Komfort in Deutschland bewusst geworden.
■ Caro
Laurentiusbote #185Mwanga
In Mwanga waren wir im Lutheran Hostel (das von der Diözese betrieben wird), wo wir fast alleine waren, dadurch war es sehr ruhig und gelassen. Und wir konnten in einer Chill-Ecke im Hostel nach den anstrengenden, aber auch eindrucksvollen Tagen entspannen. Da war auch ein wackeliger Glastisch, wo wir öfters mal unsere Getränke verschüttet haben. Aber zum Glück war das Personal Vorort sehr nett. Jeden Morgen wurden wir auch von der Hostelmanagerin begrüßt. Das Hostel war gut ausgestattet. In unserem Zimmern (wo wir zu zweit oder alleine waren) hatten wir ein eigenes Bad mit einer Dusche, eine Sitztoilette, und kein Loch im Boden wie in den Dörfern auf unseren Ausflügen. Toilettenpapier gab es eigentlich immer ausreichend, welches wir auch mal brauchten, da wir uns erstmal ans Essen gewöhnen mussten und hin und wieder mal Darmprobleme hatten. Doch es gab leider nur einlagiges Papier. Außerdem hatten wir in unseren Zimmern eine Klimaanlage, ein Mückennetz gegen Mücken und anderen Tieren (Stinkwanzen, Spinnen und niedliche Geckos, die wir Mani, Diego und Guido tauften). Auch wenn das Netz ein paar Löcher hatte, waren wir schlau und haben sie einfach mit unseren Zopfgummis zugebunden. Aus der Dusche kam mal viel Wasser raus, aber teilweise auch nur ein paar Tropfen. Manche hatten vom Wasser Ausschlag, deswegen haben wir zum Zähneputzen Wasser aus der Trinkflasche genommen. Draußen auf dem Hof hatten wir einen schönen Garten und konnten auch beim Frühstück die schöne Aussicht genießen.
Neben dem Hostel auf dem Grundstück gab es einen Jugendclub, wo wir unsere Workshops besprachen, Spiele spielten, tanzten oder Billiard gegen unsere tansanischen Freunde gewannen und verloren. Um 22 Uhr war meistens Nachtruhe und wir mussten unser Tanzen draußen im Dunkeln unter afrikanischen Sternen, mit unseren einheimischen Freunden für den Tag beenden. Doch wirklich Nachtruhe war es dann doch noch nicht ganz, da wir erstmal die Krabbeltiere aus unseren Zimmern vertreiben mussten. Beim Essen hatten wir immer ein Buffet. Es war nicht besonders abwechslungsreich, aber wenn man Hunger hat, isst man alles, vor allem bei so einer Hitze und einem tanzreichen Tag. Und natürlich muss man alles mal ausprobieren, und über seine Schatten springen, auch wenn man eigentlich Vegetarierin ist…
Wir haben zu so gut wie jeder Mahlzeit warm gegessen. Zum Frühstück gab es Pfannkuchen mit Rohrzucker, ab und zu auch ein Ei (was sehr hart gekocht war und das Eigelb wie eine Kugel rausgeflutscht ist). Mittags gab es Reis mit roter Soße und Hühnchen, das oft sehr behaart war, Spinat, natürlich auch Früchte (mal Mango, grüne Orangen, Jackfrucht, Ananas, Banane oder Melone (die Früchte waren da soooo lecker und fruchtig)) und manchmal auch Nudeln (Spaghetti), oder Pommes. Mittag haben wir immer mit unseren einheimischen Freunden zusammen gegessen. Zum Abendbrot gab es oft Nudeln, Pommes, Früchte, manchmal aber auch Reis. Erfrischende Getränke konnten wir uns immer aus dem Kühlschrank nehmen, wenn wir vom Volleyballspielen oder von anderen Spielen/Workshops kamen. Es gab immer stilles Wasser, leider keins mit Sprudel, was viele von uns in ganz Afrika vermisst haben. Aber dafür gab es viele Softdrinks, Cola, Fanta, Sprite und andere. Ja, Strom…, natürlich wie man es anders auch nicht erwartet hat, gab es oft, für lange Zeit am Tag Stromausfall, dann war erstmal alles aus. Einmal war der Strom beim Abendrot weg, doch wir waren vorbereitet mit Taschenlampen und Handytaschenlampen. Auf unsere Lampen haben wir dann eine Wasserflasche drauf gestellt, wodurch wir schöne Lampen beim Essen hatten. Anschließend sind wir abends noch auf die Idee gekommen im Dunkeln ein Spiel Namens Werwolf zu spielen. Wenn man aber mal auf der Toilette war und nichts sehen konnte…, war auch mal eine Erfahrung, genauso wie im Dunkeln zu duschen. Also wir können ganz schön froh sein, dass das hier in Deutschland anders ist. Doch eigentlich ist es gar nicht so schlimm, man kommt damit klar. Aber was wir komisch fanden, war das wir in der zweiten Woche erfahren haben, dass es geplante Zeiten gibt wann der Stromausfall ist, da denkt man sich auch nur so ok…, warum das? Mit dem Wlan war das auch so ein Ding. Am zweiten Tag haben wir herausgefunden, dass das Wlan auf 24 GB begrenzt ist, leider haben wir es erst erfahren, als das Wlan von uns aufgebraucht war. Dann mussten wir erstmal neues kaufen. Anschließend waren wir sparsamer und nicht so handysüchtig, sondern haben mehr mit der Gruppe geredet und neue Freizeitaktivitäten kennengelernt. Ende der ersten Woche war es dann komischer Weise wieder aufgebraucht, obwohl wir doch sparsam waren. Ein letztes Mal haben wir es dann nochmal gekauft (mit dem neuen Passwort „suchties123). Am letzten Tag in Mwanga (Mittwoch) haben wir dann alle noch mal schnell das Wlan ausgenutzt/aufgebraucht, bis wir den nächsten Tag weiter nach Same gezogen sind.
Laurentiusbote #185Same
In Same waren wir nur zwei Tage, doch die Zimmer waren da sehr schön, die Mückennetze waren heile und das Bad, das Bad war Luxus, richtig modern. Das Bad hatte auch wie in Mwanga eine Toilette und eine Dusche. Das Zimmer von manchen hatte auch eine Klimaanlage. Und Tiere gab es da natürlich auch, aber eher riesen Heuschrecken, in schwarz, die sogar fliegen konnten. Das war für uns alle nicht so prickelnd.
Das Essen in Same hat uns allen besser gefallen als in Mwanga, da es sehr gut geschmeckt hat. Abwechslungsreich war es leider auch nicht, anscheinend gibt es in Afrika den gleichen Essensplan (wie in Deutschland, nur mit Brot). Doch einmal gab es panierten Fisch, der war echt lecker. Und einmal haben wir auch kein Buffet gegessen, sondern aus der Karte bestellt. Trinken konnten wir uns immer bestellen (schön kalt), doch Sprudelwasser war immer noch nicht in Sicht. Stromausfall gab es dort ebenfalls. Aber unsere Handys konnten wir, anders als in Mwanga, nur mit englischen Steckern laden. Aber zum Glück waren ein paar von uns gut vorbereitet und hatten solche dabei. Das Wlan war dort auch begrenzt, aber weil wir ja nur zwei Tage da waren, war das nicht so problematisch. In Same waren wir nicht mehr alleine, da waren sehr viele Menschen in dem Hostel und alles war ziemlich groß, da haben wir vor allem in den Zimmern zusammen abgehangen.
Ich hoffe Afrika bleibt für immer Afrika, es ist einfach etwas sehr Besonders gewesen. Man muss auf jeden Fall einmal in seinen Leben das „pole pole“ (=immer mit der Ruhe) mitmachen und die Freundlichkeit der Menschen erleben :)
■ Julietta Stange
November 2024
Am 10. September erreichte uns die traurige Nachricht; dass Bischof Chediel Sendoro aus der Mwanga Diözese am Abend des 9. September tödlich verunglückt ist. Bischof Sendoro hatte nicht nur unsere Begegnungsreise im Februar 2024 unterstützt und die Jugendlichen aus Schönberg in seinen Amtssitz in Mwanga eingeladen, sondern ist auch in Schönberg zu Besuch gewesen, hat mit Kirchenältesten gesprochen und den Pfingstgottesdienst 2022 in Schönberg gefeiert.
Aus diesem Grund folgt ein Bericht über unseren Besuch bei Bischof Sendoro in Mwanga, ergänzt von weiteren Eindrücken der Jugendlichen.
Laurentiusbote #186Besuch im Headoffice: Empfang und Abschlussdinner
Nach unserer ersten Nacht in Mwanga sind wir am Vormittag zum Headoffice gegangen, um den Bischof Sendoro zu treffen. Bevor wir ihn trafen, gab es noch eine kleine Führung und nachdem wir den Bischof in seinem Büro kennengelernt hatten, sind wir in die Kapelle im Headoffice gegangen. Dort gab es dann einen Vortrag des Bischofs darüber, wie viele Gemeinden, Kirchen, Pastor*innen etc. unsere Partnerdiozese Mwanga hat. Er sprach auch darüber wie das Gemeindesystem dort funktioniert. Nach dem Vortrag hat jede Gruppe (die tansanische Jugend und wir) jeweils ein Lied in der Muttersprache gesungen.
Am letzten Abend, bevor wir nach Same fuhren, gab es ein Abschlussdinner im Headoffice – auch wieder mit Bischof Sendoro. Das Hostel, in welchem wir die 1 ½ Wochen waren, hatte für uns und die Tansanische Jugend gekocht. Bevor es allerdings zum Essen kam, haben die Tansanier uns Abschiedsgeschenke gegeben. Alle Jugendlichen haben ein Armband mit ihrem jeweiligen Namen bekommen. Das war sehr berührend. Obwohl wir erst am nächsten Morgen losgefahren sind, kam es schon am Abend zu Tränen und Verabschiedungen. Nach dem leckeren Essen wurde auch nochmal gesungen.
■ Luisa
Laurentiusbot #186Globalisierung
In Afrika haben wir nicht nur Empfänge, Spiele und Spaß gehabt, sondern auch den ein oder anderen Workshop, wo wir mit den Jugendlichen ins Gespräch gekommen sind und auch mal diskutiert haben. Am 12. Februar hatten wir zum Beispiel einen Workshop über die positiven und negativen Auswirkungen der Globalisierung. Bei diesem Thema ist es nicht wirklich zu einer Diskussion gekommen, da die Einheimischen und wir sehr ähnliche Meinungen und Ansichten dazu hatten. Angeleitet wurde der Workshop von Johnson, einem der Jugendlichen aus Tansania. Wir sind darauf gekommen, dass die Globalisierung für uns eigentlich nur Vorteile hat wie das Reisen und Telefonieren um die ganze Welt. Außerdem können so Musik, Tanz, Essen und Kultur global geteilt werden, auch unsere Reise ist ein Teil der Globalisierung.
Dennoch haben wir darüber gesprochen, dass auch Probleme auftreten, durch das viele Reisen und den Tourismus. Durch andere wachsende Industriezweige wird die Umwelt ebenfalls immer stärker belastet.
Einige Kulturen und Sprachen wie zum Beispiel Plattdeutsch gehen durch die Globalisierung verloren. Wir sind aber zu dem gemeinsamen Entschluss gekommen, dass die Globalisierung zum großen Teil für uns alle Vorteile hat.
■ Lena
Laurentiusbote #186Sprache und Verständigung
In Tansania spricht man Suaheli und in Deutschland natürlich Deutsch. Trotzdem konnten wir uns mithilfe von Englisch gut verständigen. Die ersten Tage war es etwas ungewohnt und schwierig, aber dadurch, dass Englisch für beide Seiten Fremdsprache ist, war es gar nicht schlimm mal ein Wort nicht zu wissen oder etwas Falsches zusagen. Wir haben dann auch einige Wörter in Suaheli lernen können wie zum Beispiel die typische Begrüßung „Mambo“, worauf man dann mit „Poa“ antwortet. Oder „Gott“ was in Suaheli „Mungu“ heißt, dieses Wort haben wir in unseren zwei Wochen häufig gehört und auch selber genutzt. Natürlich haben wir den Jugendlichen vor Ort auch einige Wörter beigebracht, unter anderem „Moin“, „Wie gehts?“ und „Ich liebe dich“, die sie dann auch das ein oder andere Mal benutzt haben. Die Tansanier und auch wir waren immer wissbegierig, neue Wörter zu lernen.
■ Lena
März 2025
Inzwischen ist es ein Jahr her, dass 13 Jugendliche aus der Schönberger Kirchengemeinde im Rahmen der Partnerschaft nach Tansania gereist sind und zahlreiche schöne Begegnungen und Erlebnisse gehabt haben. Mit den Berichten in dieser Ausgabe erinnern wir an die Ankunft in Tansania, erzählen vom Essen (wichtiger Punkt, weil Essen so elementar ist), vom Jugendzentrum, in dem Workshops, Spiele, Tanzen etc. stattgefunden haben und Themenrunden, die emotional geführt wurden.
Laurentiusbote #187Empfang in Tansania
Wir sind am 4.2.24 am Kilimajaro-Flughafen angekommen. Wir wurden von einer Gruppe tansanischer „Jugendlichen“, die alle älter als wir waren und mit denen wir die nächsten 10 Tage verbringen sollten, willkommen geheißen. Der Jugendpastor, Emmanuel, war ebenfalls dabei. Später an dem Tag, nachdem wir in Mwanga das Hostel bezogen hatten, gingen wir noch zum Jugendzentrum nebenan, wo wir noch andere Jugendliche kennenlernten. Mit viel Musik, einer eigenen Band und Tänzen wurden wir dort begrüßt. Wir haben uns gegenseitig vorgestellt (auf Englisch), haben gesungen und getanzt. Es war ein sehr schönes Erlebnis.
■ Livia
Laurentiusbote #187Essen: im Hostel, bei den Massais, von den Tansaniern, von uns
In Tansania haben wir eine „vielfältige“ Palette an Gerichten genossen. Im Hostel durften wir morgens mit Omeletts, Pfannkuchen und frischem Obst in den Tag starten, während gelegentlich ein Hauch von Marmelade auf Weißbrot unsern Hunger stillte. Bei den Massais tauchten wir in die traditionelle Küche mit Ziegenfleisch, frischem Fisch, Erdnüssen und einfachem Fladenbrot ein. Dazu gab es gekochte Eier, Reis, Kochbananen und frisch gemolkene Milch oder aromatischen schwarzen Tee.
Die Tansanier in Mwanga boten uns ebenfalls eine traditionelle Küche mit Gerichten wie Brei aus Kochbananen und Bohnen, Manjock-Wurzeln, Avocado und Mango, ergänzt durch erfrischenden Spinatsalat.
Selbst haben wir auch die Kochlöffel geschwungen und Süßkartoffel-Pommes, gekochte Kartoffeln, Tomatensalat sowie gekochte Auberginen und Möhren zubereitet. Dazu genossen wir frisches Obst wie Mango, Ananas und Melone, das uns den Geschmack der tropischen Frische Tansanias näherbrachte.
Laurentiusbote #187Workshop – Heiraten, warum? Warum nicht?
Am Dienstag, den 13. Februar, hatten wir einen Workshop zum Thema „Heiraten“ mit der Pastorin Naome aus Mwanga. Es ging um die Problematik, dass die jungen Menschen heutzutage eher nicht mehr heiraten wollen, sondern einfach unverheiratet zusammenleben. Zusammen mit den Jugendlichen aus Mwanga gingen wir dieser Frage in Kleingruppen auf den Grund und schließlich sollten wir Lösungen finden, um das Problem der heiratsunwilligen Jugendlichen zu lösen. Dann sahen wir deutschen Jugendlichen uns an und dachten sofort: „Warum sollten wir eine Lösung finden? Das ist halt so.“ Für die Tansanier war dieses Thema offensichtlich viel wichtiger als für uns und wir sahen ehrlich gesagt keinen Grund dafür Lösungen zu finden. Zum Schluss haben wir eine kleine Umfrage gemacht, wer denn im Raum heiraten möchte und wem das nicht so wichtig erscheint oder wer andere Gründe dafür hat nicht zu heiraten. Das Meinungsbild war in dieser Diskussion relativ verschieden. In diesem Workshop hat man auf jeden Fall die unterschiedlichen Sichtweisen der
tansanischen und deutschen Jugendlichen heraushören können, was sehr interessant war.
■ Caro
Laurentiusbote #187Bibelarbeit Adam und Eva
Am Anfang der Reise, am zweiten Tag, haben wir eine Bibelarbeit zum Thema Adam und Eva gemacht. Zuerst hat Pastorin Wilma uns die Geschichte auf Englisch vorgelesen. Wir wurden in verschiedene, gemischte (tansanische und deutsche Jugendliche) Gruppen aufgeteilt und haben uns einen Sketch ausgedacht zum Thema Sündenfall. Im Verlauf des Workshops spielten wir uns die Szenen vor. Wir sahen viele „Bäume“, einige „Äpfel“, Schlangen, Evas und Gott-Darsteller*innen in vielen lustigen Situationen. Danach sprachen wir in kleinen, gemischten Gruppen, welche Bedeutung diese Geschichte für uns hat. Es war sehr interessant, so haben Schlangen in Tansania eine deutlich gefährlichere Bedeutung als bei uns.
■ Livia
Laurentiusbote #187Das Jugendzentrum – Billard und Spiele
Zwischen den ganzen spannenden und lehrreichen Workshops über viele Themen zusammen mit den Jugendlichen, gab es natürlich auch viele kleine Pausen, in denen wir uns mit den Jugendlichen unterhalten und austauschen konnten. Wir haben auch sonst gern Zeit mit den Jugendlichen im Jugendklub verbracht und dort z.B. Brettspiele (Dame, Murmelspiele) oder auch an der PS3 gespielt. Die Jugendlichen haben uns ihre Speile beigebracht und dann hatten wir viel Spaß. Ich habe viel Freude beim Billard gehabt.
■ Justine
Laurentiusbote #187Freizeit mit den Jugendlichen aus Mwanga
In unseren Freizeiten konnten wir verschiedene Sachen machen, wie z.B. einen Stadtbummel mit den Jugendlichen aus Tansania. Wir haben uns die Stadt angeguckt. Dabei haben wir dann auch mal ein (abgepacktes) Eis gegessen, das es in einem Mini-Supermarkt gab. Wir konnten auch Stoffe kaufen und die zur Schneiderin bringen, um uns daraus einen Rock oder ein Kleid schneidern zu lassen. Wir konnten auch in kleineren Läden stöbern und Dinge kaufen. Allgemein war es sehr schön mit den Jugendlichen in der Stadt unterwegs zu sein.
■ Justine